Lauretanische Litanei
Die Kirche lebt, auch ihre Liturgie, auch ihre Gebete. Auch Litaneien sind keine Versteinerungen der Frömmigkeit vergangener Generationen. So dachte ich mir. Darum habe ich mir erlaubt, die altehrwürdigte Lauretanische Litanei zu aktualisieren und so zu erweitern, indem ich einfach jene Titel hinzufügt, die mir im Laufe der Jahre begegnet und wichtig geworden sind: also ein update, wie man heute sagen würde, sicher ungewöhnlich, aber – mindestens interessant. (Bei meinen Hinzufügungen hatte ich auch mit Fußnoten die Quellen angegeben, aber leider sind diese hier verschwunden. Kann mir jemand einen Tip geben?) Es versteht sich von selbst, dass diese Form der Lauretanischen Litanei rein privaten Charakter hat.
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns
V. Gott Vater im Himmel, A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heiligste Dreifaltigkeit, ein Einiger Gott
(Einleitende Anrufungen)
V. Heilige Maria, A. bitte für uns.
Heilige Mutter Gottes
Heilige Jungfrau über allen Jungfrauen
(Maria im Geheimnis der Dreifaltigkeit)
Tochter des Vaters
Mutter des Sohnes
Braut des Heiligen Geistes
(Anrufungen als Mutter)
Mutter Christi
Mutter der Kirche
Mutter des Hauptes und des Leibes
Mutter der Eucharistie
Mutter der Priester
Mutter der göttlichen Gnade
Du reine Mutter
Du keusche Mutter
Du unversehrte Mutter
Du unbefleckte Mutter
Du liebenswürdige Mutter
Du wunderbare Mutter
Du Mutter des guten Rates
Du Mutter des Schöpfers
Du Mutter des Erlösers
Du Mutter vom Sieg
(Anrufungen als Jungfrau)
Du weise Jungfrau
Du ehrwürdige Jungfrau
Du lobwürdige Jungfrau
Du mächtige Jungfrau
Du gütige Jungfrau
Du getreue Jungfrau
Du Jungfrau der Armen
(Anrufungen in Bildern)
Du neue Eva
Du Spiegel der Gerechtigkeit
Du Thron der Weisheit
Du Ursache unserer Freude
Du Kelch des Geistes
Du kostbarer Kelch
Du Kelch der Hingabe
Du geheimnisvolle Rose
Du starker Turm Davids
Du elfenbeinerner Turm
Du goldenes Haus
Du Bundeslade
Du Pforte des Himmels
Du Morgenstern
Du Schatzkammer Gottes
(Anrufungen in ihrer Mittlerrolle)
Du Zertreterin der Schlange
Du Heil der Kranken
Du Zuflucht der Sünder
Du Trösterin der Betrübten
Du Helferin der Christen
Du Frau aller Völker
Du Mittlerin aller Gnaden
(Anrufungen als Königin)
Du Königin der Engel
Du Königin der Patriarchen
Du Königin der Propheten
Du Königin der Apostel
Du Königin der Märtyrer
Du Königin der Bekenner
Du Königin der Mönche
Du Königin der Jungfrauen
Du Königin aller Heiligen
Du Königin, ohne Erbsünde empfangen
Du Königin, aufgenommen in den Himmel
Du Königin des Weltalls
Du Königin der Armen Seelen
Du Königin vom heiligen Rosenkranz
Du Königin der Familien
Du Königin des Friedens und der Versöhnung
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. verschone uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erhöre uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erbarme Dich unser.
Unter Deinem Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o Du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne.
V. Bitte für uns, heilige Gottesmutter,
A. auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
V. Lasset uns beten. Herr und Gott, auf die Fürsprache der jungfräulichen Mutter MARIA, schenke uns die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele. Nimm von uns die Traurigkeit dieser Zeit und führe uns zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A. Amen
Sonntag, 19. Dezember 2010
Samstag, 18. Dezember 2010
Zum Evangelium des Viertes Adventssonntages (A)
Zum Evangelium des Vierten Adventssonntages: eine Einführung.
Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Der Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels. Jesus ist der Christus, der Messias. Und seine Geschichte ist das eigentlich Bewegende durch alle Geschlechterfolgen hindurch. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden.
Das heutige Evangelium steht unter der zentralen Aussage: "Gott ist mit uns". Der Evangelist zitiert die Weissagung aus dem Propheten Jesaja, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kennzeichnen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes hatte Maria Jesus empfangen: ER ist eine reine Gabe der Gnade und darum der Möglichkeiten Gottes und seines Geistes der Liebe.
Josef ist überrascht: er ahnt die Gegenwart Gottes und sein Wirken. Wenn Gott nahe-kommt, dann wird der Gerechte von Gottesfurcht erfasst. Josef war "gerecht", das heißt in der Sprache der Bibel auch: er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Auf seine erste Entscheidung, Maria zu entlassen, wird auch er der Erscheinung eines Engels gewürdigt, und auch ihm wird der Wille Gottes geoffenbart. Im Gegensatz zu Ahas nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus, der bedeutet: Jahwe rettet.
Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Der Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels. Jesus ist der Christus, der Messias. Und seine Geschichte ist das eigentlich Bewegende durch alle Geschlechterfolgen hindurch. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden.
Das heutige Evangelium steht unter der zentralen Aussage: "Gott ist mit uns". Der Evangelist zitiert die Weissagung aus dem Propheten Jesaja, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kennzeichnen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes hatte Maria Jesus empfangen: ER ist eine reine Gabe der Gnade und darum der Möglichkeiten Gottes und seines Geistes der Liebe.
Josef ist überrascht: er ahnt die Gegenwart Gottes und sein Wirken. Wenn Gott nahe-kommt, dann wird der Gerechte von Gottesfurcht erfasst. Josef war "gerecht", das heißt in der Sprache der Bibel auch: er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Auf seine erste Entscheidung, Maria zu entlassen, wird auch er der Erscheinung eines Engels gewürdigt, und auch ihm wird der Wille Gottes geoffenbart. Im Gegensatz zu Ahas nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus, der bedeutet: Jahwe rettet.
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Donnerstag, 9. Dezember 2010
Unbefleckte Empfängnis Mariens
Predigt
Hochfest der Erwählung Mariens
Heilig-Geist-Kirche, München
8. Dezember
„Begnadete“ nach Lk 1,28. Titel der Gottesmutter. Begründet im unergründlichen Ratschluß Gottes. Sie hat Gnade bei ihm gefunden. Sie hat sich auf den Ruf Gottes eingelassen. Darum: Maria – Urbild für alle Erwählten, Glaubenden, Begnadeten (das sind auch wir).
Gott steht am Anfang eines jeden Menschenlebens. „Ich habe dich in meine Hand geschrieben. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (Propheten). Gott umfasst das Leben mit unergründlicher Liebe: a) ins Da-sein gerufen. B) in Gemeinschaft mit IHM berufen. Darum: Maria – Zeichen dafür, dass Gott uns vorausgeht und zuvorkommt. Das ist Gnade. Alles aus Gnade. Was wir sind und haben, das sind und haben wir aus Gott. Was uns gehört: das sind unsere Sünden.
Maria: nicht nur Urbild, sonder die Begnadete im Vollsinn. Sie ist die Verdichtung der Erwählung Israels. Anstelle der ganzen Menschheit spricht sie JA. „Mir geschehe“ (Lk 1,38). Ihr Ja-Wort war nicht ihre moralische Höchstleistung. Sondern diese Antwort des Glaubens war von der Gnade ermöglicht und getragen. Sie war eben „voll der Gnade“. Darum konnte sie durch ihr Ja-Wort das Kommen der Fülle der Gnade ermöglichen.
Dogma: „Die allerseligste Jungfrau wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis (im Schosse ihrer Mutter, die traditionellerweise Anna genannt wird) durch ein einzigartiges Gnadenpivileg Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt.“ (8. Dez. 1954).
Missverständnis: a) Maria sei ohne natürliche Zeugung entstanden. B) die Zeugung sei eine Befleckung.
Sinn der Aussage: Der Lebensanfang Mariens liegt nicht in der Gottesferne (Folge der Erbsünde), sondern von Anfang an war sie ganz von der Liebe und Gnade Gottes umfangen. Darum blieb sie auch in ihrem späteren Leben ohne persönliche Sünde.
Das heutige Hochfest: wie ein Leuchtfeuer erhellt es die Dunkelheit des Advent. Im Advent warten wir auf den Retter. Wir gehen dem Herrn entgegen. Wir schauen auf Maria. Sie ist das „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes“ (Konzil).
Bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass auch wir – wie sie – a) Christus in unser Leben aufnahmen und b) der Welt schenken.
Hochfest der Erwählung Mariens
Heilig-Geist-Kirche, München
8. Dezember
„Begnadete“ nach Lk 1,28. Titel der Gottesmutter. Begründet im unergründlichen Ratschluß Gottes. Sie hat Gnade bei ihm gefunden. Sie hat sich auf den Ruf Gottes eingelassen. Darum: Maria – Urbild für alle Erwählten, Glaubenden, Begnadeten (das sind auch wir).
Gott steht am Anfang eines jeden Menschenlebens. „Ich habe dich in meine Hand geschrieben. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (Propheten). Gott umfasst das Leben mit unergründlicher Liebe: a) ins Da-sein gerufen. B) in Gemeinschaft mit IHM berufen. Darum: Maria – Zeichen dafür, dass Gott uns vorausgeht und zuvorkommt. Das ist Gnade. Alles aus Gnade. Was wir sind und haben, das sind und haben wir aus Gott. Was uns gehört: das sind unsere Sünden.
Maria: nicht nur Urbild, sonder die Begnadete im Vollsinn. Sie ist die Verdichtung der Erwählung Israels. Anstelle der ganzen Menschheit spricht sie JA. „Mir geschehe“ (Lk 1,38). Ihr Ja-Wort war nicht ihre moralische Höchstleistung. Sondern diese Antwort des Glaubens war von der Gnade ermöglicht und getragen. Sie war eben „voll der Gnade“. Darum konnte sie durch ihr Ja-Wort das Kommen der Fülle der Gnade ermöglichen.
Dogma: „Die allerseligste Jungfrau wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis (im Schosse ihrer Mutter, die traditionellerweise Anna genannt wird) durch ein einzigartiges Gnadenpivileg Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt.“ (8. Dez. 1954).
Missverständnis: a) Maria sei ohne natürliche Zeugung entstanden. B) die Zeugung sei eine Befleckung.
Sinn der Aussage: Der Lebensanfang Mariens liegt nicht in der Gottesferne (Folge der Erbsünde), sondern von Anfang an war sie ganz von der Liebe und Gnade Gottes umfangen. Darum blieb sie auch in ihrem späteren Leben ohne persönliche Sünde.
Das heutige Hochfest: wie ein Leuchtfeuer erhellt es die Dunkelheit des Advent. Im Advent warten wir auf den Retter. Wir gehen dem Herrn entgegen. Wir schauen auf Maria. Sie ist das „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes“ (Konzil).
Bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass auch wir – wie sie – a) Christus in unser Leben aufnahmen und b) der Welt schenken.
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Sonntag, 21. November 2010
Zum Evangelium des Hochfestes Christus König (Lesejahr C)
Zum Evangelium des Christkönigssonntags: eine Einführung.
Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst.
Die Aussagen über das Königtum Christi stehen in den Evangelien vor allem in der Kindheitsgeschichte und in der Leidensgeschichte.
Die großen Worte des Engels bei der Verkündigung an Maria werden scheinbar vom Kreuz Lügen gestraft.
Der Messias, der König der Juden: aus den hohen Titeln sind Spottworte geworden.
Am Kreuz erscheint Jesus ohne Macht und ohne Ehre, als ein Besiegter, nicht als ein Sieger, als ein Objekt der Verspottung wegen seines von ihm erhobenen Anspruchs, ein König zu sein, und der nun so schmählich endet. Die Verbrecher rechts und links sind der verkörperte Hohn auf den Anspruch Jesu.
Aber ein Verbrecher, der mit ihm gekreuzigt ist, erkennt unter diesem Bild des verachteten und dem Tode nahen Menschen nicht nur einen Unschuldigen, der nichts Unrechtes getan hat; sondern sogar einen König, dem er sich anvertraut und dem er sich empfiehlt: Denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst. So haben die Beter in Israel seit Jahrhunderten zu Gott gerufen.
Jesus nimmt das Glaubensbekenntnis des reuigen Verbrechers an und antwortet als König, der Macht hat, mit der Verheißung des Paradieses.
Auch wir als Sünder sind aufgerufen, den König Christus unter dem Bild des Gekreuzigten zu erkennen und uns ihm mit großen Vertrauen und Hoffnung auszuliefern.
Dabei müssen wir uns nicht mit unseren Sünden aufhalten, auch nicht mit dem größten und schlimmsten. Wir sind erlöst und freigekauft durch das kostbare Blut Jesu, dass er für uns vergossen hat. Und durch diese unverdiente Liebe sind wir aufgenommen in das Reich Gottes.
Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst.
Die Aussagen über das Königtum Christi stehen in den Evangelien vor allem in der Kindheitsgeschichte und in der Leidensgeschichte.
Die großen Worte des Engels bei der Verkündigung an Maria werden scheinbar vom Kreuz Lügen gestraft.
Der Messias, der König der Juden: aus den hohen Titeln sind Spottworte geworden.
Am Kreuz erscheint Jesus ohne Macht und ohne Ehre, als ein Besiegter, nicht als ein Sieger, als ein Objekt der Verspottung wegen seines von ihm erhobenen Anspruchs, ein König zu sein, und der nun so schmählich endet. Die Verbrecher rechts und links sind der verkörperte Hohn auf den Anspruch Jesu.
Aber ein Verbrecher, der mit ihm gekreuzigt ist, erkennt unter diesem Bild des verachteten und dem Tode nahen Menschen nicht nur einen Unschuldigen, der nichts Unrechtes getan hat; sondern sogar einen König, dem er sich anvertraut und dem er sich empfiehlt: Denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst. So haben die Beter in Israel seit Jahrhunderten zu Gott gerufen.
Jesus nimmt das Glaubensbekenntnis des reuigen Verbrechers an und antwortet als König, der Macht hat, mit der Verheißung des Paradieses.
Auch wir als Sünder sind aufgerufen, den König Christus unter dem Bild des Gekreuzigten zu erkennen und uns ihm mit großen Vertrauen und Hoffnung auszuliefern.
Dabei müssen wir uns nicht mit unseren Sünden aufhalten, auch nicht mit dem größten und schlimmsten. Wir sind erlöst und freigekauft durch das kostbare Blut Jesu, dass er für uns vergossen hat. Und durch diese unverdiente Liebe sind wir aufgenommen in das Reich Gottes.
Paradiesische Zustände durch Herrschaft
Hochfest Christus König
Predigt in der Abteikirche St. Ottilien
Sonntag, 21. November 2010 (Lesejahr C)
Pater Willibrord Driever OSB
Liebe Christen!
Alle Menschen beten, sofern sie sich religiös betätigen: Juden und Christen, Buddhisten und Muslime, also auch Heiden beten.
Wodurch wird unser Beten zu einem christlichen Beten?
Dadurch, dass wir durch Jesus Christus zum Vater beten.
Das kommt zum Ausdruck, wenn wir am Beginn der hl. Messe das jeweilige Tagesgebet abschließen mit einer Formel: „Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.“
Manche Priester verändern diese Formel, unerlaubterweise.
Sie sagen: „Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und für uns da ist.“
Oder: „der mit dir lebt und liebt“.
Sie vermeiden das Wort „herrschen“. Leider geben diese Priester keine Erklärung dafür ab, warum sie das Wort „herrschen“ vermeiden. So kann man über die Motive ihres Handelns nur spekulieren.
- Vielleicht halten sie das Wort „herrschen“ für unzumutbar für die demokratieverwöhnten Ohren der Christen und Christinnen des 21. Jahrhunderts,
- Vielleicht stört es sie, dass es da einen geben sollte, der als einziger noch herrschen dürfe, der also etwas zu sagen haben sollte,
- Vielleicht haben sie persönlich schlechte Erfahrungen gemacht mit Autoritätspersonen und übertragen nun ihre negativen Erfahrungen auf Christus.
Im Widerstand zum Zeitgeist feiern wir heute die Herrschaft Jesu Christi.
Was ist es also um diese Herrschaft Jesu Christi, die die Kirche heute, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, vor aller Welt bekennt?
Jesus Christus war vom Vater berufen, das Volk Gottes zu führen und in diesem Sinne ein echter Führer zu sein.
Die erste Lesung ist wie die Spitze eines Lichtkegels, der sich aus der Dunkelheit und Verworrenheit der Geschichte in die Zukunft hinein weitet und auf Christus gerichtet ist. David wurde als König über Israel gesalbt. Es war ein Königtum nicht ohne Zweideutigkeiten und Untreue. Ein echter, treuer König, ein vollkommener Hirte sollte viel später kommen: lange nach David: der Messias Christus. Er sollte es sein, der auf dem Thron seines Vaters sitzen und ohne Ende herrschen wird.
Seine Herrschaft hat einen zutiefst göttlichen Ursprung. Und er hat die Herrschaft über alles. „Denn in ihm wurde alles erschaffen. Und alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.“ Das ist das Glaubensbekenntnis aus der zweiten Lesung, aus dem Kolosserbrief.
Christus ist der Erste, weil er zeitlich vor allen anderen ist.
Und er ist das Modell für alle anderen.
Durch ihn und im Blick auf ihn hat der Vater alles geplant und geschaffen.
Christus ist auch der Erstgeborene der Toten.
Und über alle Dinge hat Christus eine absolute Herrschaft.
Alle Werte sind in ihm enthalten und sammeln sich in ihm wie in einem Brennpunkt.
Und alles wird in ihm mit Gott versöhnt.
So klingt es wie in einem Hymnus in diesem Kolosserbrief.
Das sind große Worte und große Geheimnisse. Wir fragen zurück: Wie und wann und warum sollte das denn so geschehen sein?
Dafür gibt es einen klaren Anhaltspunkt, ein geschichtliches Ereignis: nämlich sein Tod am Kreuz und das Vergießen seines Blutes; „Der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut“.
Das heißt: die Dinge der Schöpfung, die Menschheit – sie sind nicht etwa deswegen befreit oder sie treten nicht etwa deswegen in das Reich Gottes ein, weil sie eine solche Qualität aus sich heraus schon hätten, oder weil sie einen Anspruch darauf hätten oder weil sie einem inneren Gesetz der Entwicklung gehorchen würden. Nein. Sondern deswegen: weil Jesus durch seinen Tod am Kreuz Frieden gestiftet hat durch sein Blut.
Daraus ergibt sich für uns die Blickrichtung und Zielrichtung unseres Lebens: nämlich das Kreuz Jesu. Bruder Konrad von Parzham hatte das begriffen. Er sagte: Das Kreuz ist mein Buch.
Bei der Bereitung der Gaben werden wir beten: „Er, der für uns gestorben ist, schenke allen Völkern Einheit und Frieden.“ (Gabengebet)
Und in der Präfation verkünden wir: „Als makelloses Lamm und friedenstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen.“
Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich einem Buch las mit dem Titel: „Zen für Christen“. Dort steht die Anweisung: „Schauen wir nicht auf das Kreuz, auf das, was Leben zerstört, sondern schauen wir auf uns, nach innen.“
Im Evangelium präsentiert Lukas die Königsherrschaft Jesu. Es ist eine Parodie: Jesus wird König der Juden auf dem Thron eines Kreuzes. Es ist die Erinnerung an eine andere Parodie: die im Prätorium des Pontius Pilatus
Jesus tritt seine Königsherrschaft am Kreuz an. Das Kreuz ist der Thron des Messias-Königs. Und damit daran kein Zweifel möglich ist, zitiert Lukas den Kreuzestitel: „Über ihn war eine Tafel angebracht: Das ist der König der Juden“ – als Verhöhnung gemeint, und doch ist es eine so unglaubliche Wahrheit, dass sie schwarz auf weiß für die Augen der gesamten Menschheitsgeschichte festgehalten werden muss.
Das erinnert an eine andere Einsetzung Jesu in sein Messianisches Königsamt: Bei seiner Taufe sprach die Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“.
Und Lukas fügt noch eine Szene hinzu: „Auch die Soldaten verspotteten ihn: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!“
Die Welt versteht die Titel Jesu und seine Königsherrschaft in ihrem Sinne: eben als äußerliche, politische Größenzuschreibung. Jesus verweigert sich der Erfüllung dieser Konzepte. Er will nicht, daß seine Königsherrschaft ihm von außen zugeschrieben wird, wenn er wie ein Zauberer auftritt und seinem Schicksal entkommt. Jesus hat sich auch geweigert, aus Steinen Brot zu zaubern.
Sondern er will sein Königtum gerade darin zweigen, daß er in seinem Los aushält und dem Vater darin seine Treue bewahrt.
Nach dem Alten Testament, muß die Inthronisation von zwei Personen bezeugt werden: bei der Verklärung Jesu waren es Mose und Elija. Bei der Auferstehung Jesu und bei seiner Himmelfahrt waren es zwei Engel. Und bei seiner Inthronisation auf Golgotha waren es auch zwei Zeugen: zwei Verbrecher.
Lukas will damit zeigen, wie Jesus seine Königsherrschaft versteht: nämlich für alle Menschen, auch über seine Feinde. Und seine Königsherrschaft besteht darin, dass er allen Menschen die Vergebung anbietet. Der erste Adam hatte durch die Sünde des Mißtrauens Gott gegenüber das Paradies verloren. Christus ist der neue Adam: er hilft der ganzen Menschheit, in das verlorene Paradies wieder einzutreten.
Das wird uns nur gelingen, wenn wir die Vergebung Gottes auch annehmen.
Jesus schafft eine neue Menschheit: befreit von der Entfremdung durch die Sünde. Er eröffnet dem reuigen Schächer die Möglichkeit, an dieser neuen Menschheit im Paradies teilzuhaben. Die Vergebungsbereitschaft Jesu ist grenzenlos, und wir setzen dieser grenzenlosen Vergebungsbereitschaft Jesu Grenzen, wenn wir die Vergebung nicht annehmen – wie sie der andere Schächer nicht angenommen hat.
Das also ist die Art und Weise, wie Jesus Christus herrscht. Und diese Herrschaft ist die einzige, der wir uns angstfrei unterwerfen und ausliefern können.
Predigt in der Abteikirche St. Ottilien
Sonntag, 21. November 2010 (Lesejahr C)
Pater Willibrord Driever OSB
Liebe Christen!
Alle Menschen beten, sofern sie sich religiös betätigen: Juden und Christen, Buddhisten und Muslime, also auch Heiden beten.
Wodurch wird unser Beten zu einem christlichen Beten?
Dadurch, dass wir durch Jesus Christus zum Vater beten.
Das kommt zum Ausdruck, wenn wir am Beginn der hl. Messe das jeweilige Tagesgebet abschließen mit einer Formel: „Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.“
Manche Priester verändern diese Formel, unerlaubterweise.
Sie sagen: „Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und für uns da ist.“
Oder: „der mit dir lebt und liebt“.
Sie vermeiden das Wort „herrschen“. Leider geben diese Priester keine Erklärung dafür ab, warum sie das Wort „herrschen“ vermeiden. So kann man über die Motive ihres Handelns nur spekulieren.
- Vielleicht halten sie das Wort „herrschen“ für unzumutbar für die demokratieverwöhnten Ohren der Christen und Christinnen des 21. Jahrhunderts,
- Vielleicht stört es sie, dass es da einen geben sollte, der als einziger noch herrschen dürfe, der also etwas zu sagen haben sollte,
- Vielleicht haben sie persönlich schlechte Erfahrungen gemacht mit Autoritätspersonen und übertragen nun ihre negativen Erfahrungen auf Christus.
Im Widerstand zum Zeitgeist feiern wir heute die Herrschaft Jesu Christi.
Was ist es also um diese Herrschaft Jesu Christi, die die Kirche heute, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, vor aller Welt bekennt?
Jesus Christus war vom Vater berufen, das Volk Gottes zu führen und in diesem Sinne ein echter Führer zu sein.
Die erste Lesung ist wie die Spitze eines Lichtkegels, der sich aus der Dunkelheit und Verworrenheit der Geschichte in die Zukunft hinein weitet und auf Christus gerichtet ist. David wurde als König über Israel gesalbt. Es war ein Königtum nicht ohne Zweideutigkeiten und Untreue. Ein echter, treuer König, ein vollkommener Hirte sollte viel später kommen: lange nach David: der Messias Christus. Er sollte es sein, der auf dem Thron seines Vaters sitzen und ohne Ende herrschen wird.
Seine Herrschaft hat einen zutiefst göttlichen Ursprung. Und er hat die Herrschaft über alles. „Denn in ihm wurde alles erschaffen. Und alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.“ Das ist das Glaubensbekenntnis aus der zweiten Lesung, aus dem Kolosserbrief.
Christus ist der Erste, weil er zeitlich vor allen anderen ist.
Und er ist das Modell für alle anderen.
Durch ihn und im Blick auf ihn hat der Vater alles geplant und geschaffen.
Christus ist auch der Erstgeborene der Toten.
Und über alle Dinge hat Christus eine absolute Herrschaft.
Alle Werte sind in ihm enthalten und sammeln sich in ihm wie in einem Brennpunkt.
Und alles wird in ihm mit Gott versöhnt.
So klingt es wie in einem Hymnus in diesem Kolosserbrief.
Das sind große Worte und große Geheimnisse. Wir fragen zurück: Wie und wann und warum sollte das denn so geschehen sein?
Dafür gibt es einen klaren Anhaltspunkt, ein geschichtliches Ereignis: nämlich sein Tod am Kreuz und das Vergießen seines Blutes; „Der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut“.
Das heißt: die Dinge der Schöpfung, die Menschheit – sie sind nicht etwa deswegen befreit oder sie treten nicht etwa deswegen in das Reich Gottes ein, weil sie eine solche Qualität aus sich heraus schon hätten, oder weil sie einen Anspruch darauf hätten oder weil sie einem inneren Gesetz der Entwicklung gehorchen würden. Nein. Sondern deswegen: weil Jesus durch seinen Tod am Kreuz Frieden gestiftet hat durch sein Blut.
Daraus ergibt sich für uns die Blickrichtung und Zielrichtung unseres Lebens: nämlich das Kreuz Jesu. Bruder Konrad von Parzham hatte das begriffen. Er sagte: Das Kreuz ist mein Buch.
Bei der Bereitung der Gaben werden wir beten: „Er, der für uns gestorben ist, schenke allen Völkern Einheit und Frieden.“ (Gabengebet)
Und in der Präfation verkünden wir: „Als makelloses Lamm und friedenstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen.“
Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich einem Buch las mit dem Titel: „Zen für Christen“. Dort steht die Anweisung: „Schauen wir nicht auf das Kreuz, auf das, was Leben zerstört, sondern schauen wir auf uns, nach innen.“
Im Evangelium präsentiert Lukas die Königsherrschaft Jesu. Es ist eine Parodie: Jesus wird König der Juden auf dem Thron eines Kreuzes. Es ist die Erinnerung an eine andere Parodie: die im Prätorium des Pontius Pilatus
Jesus tritt seine Königsherrschaft am Kreuz an. Das Kreuz ist der Thron des Messias-Königs. Und damit daran kein Zweifel möglich ist, zitiert Lukas den Kreuzestitel: „Über ihn war eine Tafel angebracht: Das ist der König der Juden“ – als Verhöhnung gemeint, und doch ist es eine so unglaubliche Wahrheit, dass sie schwarz auf weiß für die Augen der gesamten Menschheitsgeschichte festgehalten werden muss.
Das erinnert an eine andere Einsetzung Jesu in sein Messianisches Königsamt: Bei seiner Taufe sprach die Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“.
Und Lukas fügt noch eine Szene hinzu: „Auch die Soldaten verspotteten ihn: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!“
Die Welt versteht die Titel Jesu und seine Königsherrschaft in ihrem Sinne: eben als äußerliche, politische Größenzuschreibung. Jesus verweigert sich der Erfüllung dieser Konzepte. Er will nicht, daß seine Königsherrschaft ihm von außen zugeschrieben wird, wenn er wie ein Zauberer auftritt und seinem Schicksal entkommt. Jesus hat sich auch geweigert, aus Steinen Brot zu zaubern.
Sondern er will sein Königtum gerade darin zweigen, daß er in seinem Los aushält und dem Vater darin seine Treue bewahrt.
Nach dem Alten Testament, muß die Inthronisation von zwei Personen bezeugt werden: bei der Verklärung Jesu waren es Mose und Elija. Bei der Auferstehung Jesu und bei seiner Himmelfahrt waren es zwei Engel. Und bei seiner Inthronisation auf Golgotha waren es auch zwei Zeugen: zwei Verbrecher.
Lukas will damit zeigen, wie Jesus seine Königsherrschaft versteht: nämlich für alle Menschen, auch über seine Feinde. Und seine Königsherrschaft besteht darin, dass er allen Menschen die Vergebung anbietet. Der erste Adam hatte durch die Sünde des Mißtrauens Gott gegenüber das Paradies verloren. Christus ist der neue Adam: er hilft der ganzen Menschheit, in das verlorene Paradies wieder einzutreten.
Das wird uns nur gelingen, wenn wir die Vergebung Gottes auch annehmen.
Jesus schafft eine neue Menschheit: befreit von der Entfremdung durch die Sünde. Er eröffnet dem reuigen Schächer die Möglichkeit, an dieser neuen Menschheit im Paradies teilzuhaben. Die Vergebungsbereitschaft Jesu ist grenzenlos, und wir setzen dieser grenzenlosen Vergebungsbereitschaft Jesu Grenzen, wenn wir die Vergebung nicht annehmen – wie sie der andere Schächer nicht angenommen hat.
Das also ist die Art und Weise, wie Jesus Christus herrscht. Und diese Herrschaft ist die einzige, der wir uns angstfrei unterwerfen und ausliefern können.
Sonntag, 7. November 2010
Samstag, 6. November 2010
Zum Evangelium des 32. Sonntages im Jahreskreis, Lesejahr C
Eine Einführung zum Evangelium des 32. Sonntages im Jahreskreis.
Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.
In Jerusalem setzt sich Jesus mit den Vertreten des Judentums auseinander. Die Partei der Sadduzäer anerkannte als Norm ihres Glaubens nur das "Gesetz", d.h. die fünf Bücher Mose. Weil sie dort nichts über die Auferstehung der Toten fanden, lehnten sie diese Lehre als eine rein menschlichen Überlieferung ab, im Gegensatz zu den Pharisäern; Jesus steht in diesem Fall auf der Seite der Pharisäer. Mit der Geschichte, die sie vorbringen, wollen sie Jesus lächerlich machen.
Er aber sagt ihnen zunächst, daß ihre Frage von falschen Voraussetzungen ausgeht, nämlich von der Annahme, die kommende Welt sei nur eine Verlängerung der gegenwärtigen - eine armselige Vorstellung. Die Wirklichkeit ist größer: der Tod wird überwunden sein; die Auferstandenen werden an Gottes Herrlichkeit und an seinem Leben teilhaben; die biologischen Gesetze der gegenwärtigen Welt werden hinfällig sein.
Dann gibt er den Sadduzäern einen Schriftbeweis aus dem Buch Exodus, das auch sie als heilige Schrift annehmen. Die Antwort Jesu gründet sich nicht auf die Wissenschaft, sondern auf den Glauben: Der Gott Abrahams ist ein Gott der Lebenden, und deshalb gibt er das Leben. Nicht von den Toten wird Gott geehrt, sondern von den Lebenden.
Damit wird auch eine Definition der Auferstehung angeboten: Diese ist nicht die Wiederbelebung eines Leichnams. Nur wer für Gott lebt und ihn ehrt, der lebt wirklich; - tot ist, wer nicht für Gott lebt.
In der Welt der Auferstehung werden unser Leben und die Bedingungen völlig neu und verschieden sein im Vergleich mit der jetzigen Welt. Unsere Beziehungen werden eine andere Funktion haben und in anderer Weise gelebt werden.
Was die Auferstehung betrifft, so werden wir dann immer bei Gott sein. Schon in dieser Welt sind wir Christen offen für die kommende Welt und leben in ihrer Erwartung. In diesem Sinne haben wir jetzt schon teil am Leben der Engel.
Darum wird auch das Heiraten nicht mehr als das höchste Gut angesehen: die ehelichen Beziehungen werden eben nicht mehr verabsolutiert; wegen des Reiches Gottes kann ein Mensch sogar auf die Ehe verzichten.
Ein Christ hat einen Lebensstil, der nicht mehr nur diesseitig orientiert ist.
Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.
In Jerusalem setzt sich Jesus mit den Vertreten des Judentums auseinander. Die Partei der Sadduzäer anerkannte als Norm ihres Glaubens nur das "Gesetz", d.h. die fünf Bücher Mose. Weil sie dort nichts über die Auferstehung der Toten fanden, lehnten sie diese Lehre als eine rein menschlichen Überlieferung ab, im Gegensatz zu den Pharisäern; Jesus steht in diesem Fall auf der Seite der Pharisäer. Mit der Geschichte, die sie vorbringen, wollen sie Jesus lächerlich machen.
Er aber sagt ihnen zunächst, daß ihre Frage von falschen Voraussetzungen ausgeht, nämlich von der Annahme, die kommende Welt sei nur eine Verlängerung der gegenwärtigen - eine armselige Vorstellung. Die Wirklichkeit ist größer: der Tod wird überwunden sein; die Auferstandenen werden an Gottes Herrlichkeit und an seinem Leben teilhaben; die biologischen Gesetze der gegenwärtigen Welt werden hinfällig sein.
Dann gibt er den Sadduzäern einen Schriftbeweis aus dem Buch Exodus, das auch sie als heilige Schrift annehmen. Die Antwort Jesu gründet sich nicht auf die Wissenschaft, sondern auf den Glauben: Der Gott Abrahams ist ein Gott der Lebenden, und deshalb gibt er das Leben. Nicht von den Toten wird Gott geehrt, sondern von den Lebenden.
Damit wird auch eine Definition der Auferstehung angeboten: Diese ist nicht die Wiederbelebung eines Leichnams. Nur wer für Gott lebt und ihn ehrt, der lebt wirklich; - tot ist, wer nicht für Gott lebt.
In der Welt der Auferstehung werden unser Leben und die Bedingungen völlig neu und verschieden sein im Vergleich mit der jetzigen Welt. Unsere Beziehungen werden eine andere Funktion haben und in anderer Weise gelebt werden.
Was die Auferstehung betrifft, so werden wir dann immer bei Gott sein. Schon in dieser Welt sind wir Christen offen für die kommende Welt und leben in ihrer Erwartung. In diesem Sinne haben wir jetzt schon teil am Leben der Engel.
Darum wird auch das Heiraten nicht mehr als das höchste Gut angesehen: die ehelichen Beziehungen werden eben nicht mehr verabsolutiert; wegen des Reiches Gottes kann ein Mensch sogar auf die Ehe verzichten.
Ein Christ hat einen Lebensstil, der nicht mehr nur diesseitig orientiert ist.
gut gemeint - ziemlich daneben: (eine bestimmte Art der) Novene zum Hl. Judas Thaddäus
Heute erhielt ich eine telefonische Anfrage bezüglich der "Novene zum hl. Judas Thaddäus". Im Zusammenhang mit Aufklärung über Esoterik und Aberglaube nehme ich in meinen Exerzitien dazu gewöhnlich Stellung. Den heutigen Anruf habe ich zum Anlaß genommen, mich dazu auch schriftlich zu äußern:
Eine Novene ist eine Gebets-Einheit von 9 Tagen nach dem Vorbild der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem, die durch 9 Tage im "Obergemach" betete: von der Himmelfahrt des Herrn bis zur Herabkunft des Heiligen Geistes (siehe Apostelgeschichte 1,15-26; 2,2-4); sie ist eine gute alte katholische Tradition.
In einem besonderen Anliegen wenden wir uns an eine heilige Person (z.B. Mutter Gottes, HI. Rita, HI. Antonius ... ) und bitten sie um Fürsprache bei Gott, wobei Gott immer frei bleibt, unsere Bitten in der Weise zu erfüllen, wie er es in seiner Weisheit für uns als besser erkennt.
Wir dürfen um alles bitten; aber alle Bitten stehen unter dem größeren Vorbehalt der Bitte im Vaterunser:
Dein Wille geschehen.
Der Text der nachfolgenden Novene zum hl. Judas Thaddäus ist in Ordnung, nicht aber die vorausgehende Anweisung (täglich sechsmal beten, 9 Exemplare täglich auslegen) und auch nicht die nachfolgende Verheißung der unfehlbaren Erhörung; denn damit wird der Irrtum verbreitet, wir könnten Gott in seinem Handeln festlegen.
Wer etwas anderes behauptet und praktiziert, macht sich der Sünde des Aberglaubens schuldig. Der "Katechismus der Katholischen Kirche" sagt dazu:
,,2110 Das erste Gebot ... untersagt Aberglauben ... Der Aberglaube ist gewissermaßen ein abartiges Zuviel an Religiosität..., ein der Tugend der Gottesverehrung widersprechendes Laster.
2111 Der Aberglaube ist eine Entgleisung des religiösen Empfindens und der Handlungen, zu denen es verpflichtet. Er kann sich auch in die Verehrung einschleichen, die wir dem wahren Gott erweisen. So wenn z. B. bestimmten, im übrigen berechtigten oder notwendigen Handlungen eine magische Bedeutung beigemessen wird. Wer die Wirksamkeit von Gebeten oder von sakramentalen Zeichen dem bloß äußerlichen Verrichten zuschreibt und dabei von den inneren Haltungen, die sie erfordern, absieht, verfällt dem Aberglaube [Vgl. Mt 23,16-22]."
(Es folgt jetzt der Text eines Zettels, den man manchmal in den Kirchen finden kann:)
*Diese Novene muss täglich sechsmal (6mal) konsequent neun (9) Tage lang gebetet werden.
*Neun (9) Exemplare dieser Novenen müssen täglich in einer Kirche ausgelegt werden.
*Das Anliegen wird erhört werden. spätestens am 9. Tag der Novene, wenn nicht schon früher und war noch nie unerhört.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Dass das Heiligste Herz Jesu angebetet und geliebt werde bis zum Ende der Zeiten. Amen.
Dass das Heiligste Herz Jesu gelobt und verherrlicht werde - jetzt und immer Amen.
Heiliger Judas Thaddäus, bitte für uns und erhöre unsere Bitten. Amen.
(Bitte vorbringen!)
Gesegnet sei das Heiligste Herz Jesu. Amen.
Gesegnet sei das unbefleckte Herz Mariens. Amen.
Gesegnet sei der Heilige Judas Thaddäus von der ganzen Welt in Ewigkeit. Amen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen
Eine Novene ist eine Gebets-Einheit von 9 Tagen nach dem Vorbild der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem, die durch 9 Tage im "Obergemach" betete: von der Himmelfahrt des Herrn bis zur Herabkunft des Heiligen Geistes (siehe Apostelgeschichte 1,15-26; 2,2-4); sie ist eine gute alte katholische Tradition.
In einem besonderen Anliegen wenden wir uns an eine heilige Person (z.B. Mutter Gottes, HI. Rita, HI. Antonius ... ) und bitten sie um Fürsprache bei Gott, wobei Gott immer frei bleibt, unsere Bitten in der Weise zu erfüllen, wie er es in seiner Weisheit für uns als besser erkennt.
Wir dürfen um alles bitten; aber alle Bitten stehen unter dem größeren Vorbehalt der Bitte im Vaterunser:
Dein Wille geschehen.
Der Text der nachfolgenden Novene zum hl. Judas Thaddäus ist in Ordnung, nicht aber die vorausgehende Anweisung (täglich sechsmal beten, 9 Exemplare täglich auslegen) und auch nicht die nachfolgende Verheißung der unfehlbaren Erhörung; denn damit wird der Irrtum verbreitet, wir könnten Gott in seinem Handeln festlegen.
Wer etwas anderes behauptet und praktiziert, macht sich der Sünde des Aberglaubens schuldig. Der "Katechismus der Katholischen Kirche" sagt dazu:
,,2110 Das erste Gebot ... untersagt Aberglauben ... Der Aberglaube ist gewissermaßen ein abartiges Zuviel an Religiosität..., ein der Tugend der Gottesverehrung widersprechendes Laster.
2111 Der Aberglaube ist eine Entgleisung des religiösen Empfindens und der Handlungen, zu denen es verpflichtet. Er kann sich auch in die Verehrung einschleichen, die wir dem wahren Gott erweisen. So wenn z. B. bestimmten, im übrigen berechtigten oder notwendigen Handlungen eine magische Bedeutung beigemessen wird. Wer die Wirksamkeit von Gebeten oder von sakramentalen Zeichen dem bloß äußerlichen Verrichten zuschreibt und dabei von den inneren Haltungen, die sie erfordern, absieht, verfällt dem Aberglaube [Vgl. Mt 23,16-22]."
(Es folgt jetzt der Text eines Zettels, den man manchmal in den Kirchen finden kann:)
*Diese Novene muss täglich sechsmal (6mal) konsequent neun (9) Tage lang gebetet werden.
*Neun (9) Exemplare dieser Novenen müssen täglich in einer Kirche ausgelegt werden.
*Das Anliegen wird erhört werden. spätestens am 9. Tag der Novene, wenn nicht schon früher und war noch nie unerhört.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Dass das Heiligste Herz Jesu angebetet und geliebt werde bis zum Ende der Zeiten. Amen.
Dass das Heiligste Herz Jesu gelobt und verherrlicht werde - jetzt und immer Amen.
Heiliger Judas Thaddäus, bitte für uns und erhöre unsere Bitten. Amen.
(Bitte vorbringen!)
Gesegnet sei das Heiligste Herz Jesu. Amen.
Gesegnet sei das unbefleckte Herz Mariens. Amen.
Gesegnet sei der Heilige Judas Thaddäus von der ganzen Welt in Ewigkeit. Amen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.
Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen
Donnerstag, 4. November 2010
unverbindliche Reisebegleitung und das Ende des Religiösen
Hl. Messe
Gebetskreis „Coenacolo“
Heilig-Geist-Stadtpfarrkirche München
Mittwoch der 31. Woche (Wochenzyklus II)
(3. November 2010)
Tropiertes Kyrie GL 495,8 (mit Taize)
Zum Evgl.
Gespräche in U-Bahn. Kein christl Ambiente (vgl. Lesung: verwirrte und verdorbene Generation)
Auch unter Deckmantel christl Kultur: heidn Ambiente
Evgl. „viele Leute“ gehen mit Jesus.
Was heißt das? Jesus gibt Antwort.
Nachfolge Jesu funktioniert nicht – getragen von der Masse, von religiöser Begeisterung (euch. Weltkongress, Romwallfahrt, WJT).
Zur Zeit Jesu waren die Menschen auch (schrecklich) religiös. So religöse, dass sie Jesus ablehnten. Weil er nicht ihrem Konzept entsprach. "Gott muss so kommen, wie wir es wollen." "Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Woher hat er diese Weisheit..." (Lk), Synagoge von Nazareth: "...und sie lehnten ihn ab..."
Darum: Mahnung Jesu beachten
Nachfolge Jesu: nicht gleich: unverbindliche Reisebegleitung mit dem Herrn.
Denk-Art ändern und alte Denk-Art opfern, und alles, was diese genährt hatte: Herkunft…
Jesus. Klare Worte: absagen, kämpfen, bauen
Abstand – Radikalität – Realismus
Jesus krämpelt alles um, das ganze wurmstichige (religiöse) System.
Den wahren Gott suchen. Darum Kräfte und Möglichkeiten prüfen (Turmbau, Kriegsheer).
Die 10 Aussätzigen. Alle wurden „gesund“, aber nur einer geheilt. Er erkannte Gott in Jesus.
Jesus verlangt nicht von allen das Gleiche. Und von keinem das Unmögliche. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg.
Forderung zu größerem Verzicht? Vorausgeht die Erfahrung der größeren Liebe. Hinweis auf größere Liebe der „Sünderin“ (Lk 7)
(Wer an vorderster Front kämpft, kann nicht damit rechnen, dass ihm abends ein bequemes Bett gemacht wird.
Er hat höchstens einen Schlafsack.
Heute: Christentum im Status der Mission.
Darum: missionarischer Lebensstil)
Antwort Jesu: 1. Absagen. 2. Liebe zu ihm über alles.
Zur Lesung.
1. Heil mit Furcht und Zittern. 2. Gott wirkt Wollen und Vollbringen. – Gegensatz?
Unser Risiko: Nein zu sagen zu Gott.
Gott respektiert unsere Entscheidung und manipuliert uns nicht.
Gott „operiert“, handelt 24 Stunden am Tag in uns. Unsere Antwort: Co-operation. Aber wenn Mensch nicht co-operiert, dann blockiert der Mensch den Weg der Gnade.
Nehmen wir die Schrift ernst.
Manchmal nehmen wir unsere Gottesbeziehung nicht ernst.
Sondern: gelegentliche Feierlichkeit.
Isoliert vom Kontext des normalen Lebens.
So wird das Evangelium keine frohe Botschaft.
Sondern wir reduzieren es auf ein farbloses, geschmackloses, geruchsloses, kraftlose Angebot.
Aufgelöst in isolierte religiöse Akte, in Momente der Feierlichkeit für Hochstimmungen und Hochfeste und Hochzeiten des Lebens. Aber eben nicht für Alltag.
Was ganz anderes: Gott operiert 24 Stunden in uns.
Wir co-operieren mit Gott in uns.
So werden wir in jedem Augenblick erneuert.
Wir überwinden jede Versuchung zur Selbstverschließung Gott gegenüber. Wie weit uns das gelingt, das wird Gott am „Tag Christi“ erkennen und anerkennen (Lesung).
Das ist die Versuchung des alten Menschen in uns.
Und den tragen wir immer in uns. = streitende Kirche. (Nicht Nachbarn oder Mobbing) Paulus: christliche Existenz als Kampf.
Triumphierende Kirche – (nicht barocke liturgische Prachtentfaltung), sondern: Allerheiligen.
Leidende Kirche – (nicht verfolgte Christen in Ägypten, Irak, Sudan, Indien), sondern Arme Seelen.
Warum arm? Können nichts mehr für ihre Läuterung tun.
Welche Läuterung? Unterscheidung von Sünden und Sündenfolgen.
Sündenfolgen abbüßen, hier oder in der anderen Welt.
Aber wir können ihnen helfen. Fürbitte, hl. Messe, Werke der Nächstenliebe, Ablass. Nicht nur im November
Gebetskreis „Coenacolo“
Heilig-Geist-Stadtpfarrkirche München
Mittwoch der 31. Woche (Wochenzyklus II)
(3. November 2010)
Tropiertes Kyrie GL 495,8 (mit Taize)
Zum Evgl.
Gespräche in U-Bahn. Kein christl Ambiente (vgl. Lesung: verwirrte und verdorbene Generation)
Auch unter Deckmantel christl Kultur: heidn Ambiente
Evgl. „viele Leute“ gehen mit Jesus.
Was heißt das? Jesus gibt Antwort.
Nachfolge Jesu funktioniert nicht – getragen von der Masse, von religiöser Begeisterung (euch. Weltkongress, Romwallfahrt, WJT).
Zur Zeit Jesu waren die Menschen auch (schrecklich) religiös. So religöse, dass sie Jesus ablehnten. Weil er nicht ihrem Konzept entsprach. "Gott muss so kommen, wie wir es wollen." "Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Woher hat er diese Weisheit..." (Lk), Synagoge von Nazareth: "...und sie lehnten ihn ab..."
Darum: Mahnung Jesu beachten
Nachfolge Jesu: nicht gleich: unverbindliche Reisebegleitung mit dem Herrn.
Denk-Art ändern und alte Denk-Art opfern, und alles, was diese genährt hatte: Herkunft…
Jesus. Klare Worte: absagen, kämpfen, bauen
Abstand – Radikalität – Realismus
Jesus krämpelt alles um, das ganze wurmstichige (religiöse) System.
Den wahren Gott suchen. Darum Kräfte und Möglichkeiten prüfen (Turmbau, Kriegsheer).
Die 10 Aussätzigen. Alle wurden „gesund“, aber nur einer geheilt. Er erkannte Gott in Jesus.
Jesus verlangt nicht von allen das Gleiche. Und von keinem das Unmögliche. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg.
Forderung zu größerem Verzicht? Vorausgeht die Erfahrung der größeren Liebe. Hinweis auf größere Liebe der „Sünderin“ (Lk 7)
(Wer an vorderster Front kämpft, kann nicht damit rechnen, dass ihm abends ein bequemes Bett gemacht wird.
Er hat höchstens einen Schlafsack.
Heute: Christentum im Status der Mission.
Darum: missionarischer Lebensstil)
Antwort Jesu: 1. Absagen. 2. Liebe zu ihm über alles.
Zur Lesung.
1. Heil mit Furcht und Zittern. 2. Gott wirkt Wollen und Vollbringen. – Gegensatz?
Unser Risiko: Nein zu sagen zu Gott.
Gott respektiert unsere Entscheidung und manipuliert uns nicht.
Gott „operiert“, handelt 24 Stunden am Tag in uns. Unsere Antwort: Co-operation. Aber wenn Mensch nicht co-operiert, dann blockiert der Mensch den Weg der Gnade.
Nehmen wir die Schrift ernst.
Manchmal nehmen wir unsere Gottesbeziehung nicht ernst.
Sondern: gelegentliche Feierlichkeit.
Isoliert vom Kontext des normalen Lebens.
So wird das Evangelium keine frohe Botschaft.
Sondern wir reduzieren es auf ein farbloses, geschmackloses, geruchsloses, kraftlose Angebot.
Aufgelöst in isolierte religiöse Akte, in Momente der Feierlichkeit für Hochstimmungen und Hochfeste und Hochzeiten des Lebens. Aber eben nicht für Alltag.
Was ganz anderes: Gott operiert 24 Stunden in uns.
Wir co-operieren mit Gott in uns.
So werden wir in jedem Augenblick erneuert.
Wir überwinden jede Versuchung zur Selbstverschließung Gott gegenüber. Wie weit uns das gelingt, das wird Gott am „Tag Christi“ erkennen und anerkennen (Lesung).
Das ist die Versuchung des alten Menschen in uns.
Und den tragen wir immer in uns. = streitende Kirche. (Nicht Nachbarn oder Mobbing) Paulus: christliche Existenz als Kampf.
Triumphierende Kirche – (nicht barocke liturgische Prachtentfaltung), sondern: Allerheiligen.
Leidende Kirche – (nicht verfolgte Christen in Ägypten, Irak, Sudan, Indien), sondern Arme Seelen.
Warum arm? Können nichts mehr für ihre Läuterung tun.
Welche Läuterung? Unterscheidung von Sünden und Sündenfolgen.
Sündenfolgen abbüßen, hier oder in der anderen Welt.
Aber wir können ihnen helfen. Fürbitte, hl. Messe, Werke der Nächstenliebe, Ablass. Nicht nur im November
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Freitag, 29. Oktober 2010
"Wir sind Kirche"
Predigt
Charismatischer Heilungs- und Lobpreis-Gottesdienst
(immer am Donnerstag in der letzten vollen Woche eines Monats)
In der Pfarrkirche St. Martin zu Illerberg
(A 7, Ausfahrt 123 Vöhringen)
Fest der hll. Apostel Simon und Judas
28. Oktober 2010
Lesung: Epheser 2,19-22
Evangelium: Lukas 6,12-19
Berufung der Zwölf. Sehr feierlich. Jesus auf Berg, um zu beten. Nur an dieser Stelle: die ganze Nacht. Die große Schar der Sympathisanten, daraus die Zwölf.
Kein Wort darüber, warum gerade diese.
Wozu ausgewählt? Wird an dieser Stelle nicht gesagt.
Zunächst:
1. Begleiter Jesu.
2. Zeugen desseb, was er sagt und tut.
3. Zeugen seiner Auferstehung.
Zwölf: Zeichen für das NEUE Israel. Neues Gottesvolk aus ALLEN Völkern. Sie bilden eine Gruppe – wie die Väter der 12 Stämme. Sie werden das Fundament des neuen Gottesvolkes sein.
Aber das ist nur der Anfang einer Berufung. Berufung wächst und entfaltet sich. Wie? 1. Im Leben mit Christus.
2. In Gemeinschaft mit Christus.
3. Durch seine Lehre.
4. Durch Teilnahme an seinem Ostergeheimnis.
5. Durch die Herabkunft des Hl. Geistes.
Von Aposteln haben wir alles empfangen, was sich auf Christus bezieht. (Darum werden sie auch im Epheserbrief genannt.)
Epheserbrief: Entstanden in Zeit der Entwurzelung und Auflösung. Der Einzelne kann sich seinen Wohnort, Lebensweise, Religion, Götter… selbst aussuchen. Wie heute.
Darum Epheserbrief: Besinnung auf Fundamente. Wo liegt der tiefste Grund meiner christlichen Existenz? Welche Verantwortung folgt daraus?
Eph richtet sich an Christen, die aus dem Heidentum kommen, also an Nicht-Juden. Waren früher vom Bund der Verheißung ausgeschlossen, von Christus getrennt. – Das galt auch für die Juden. Aber diese hatten immerhin die Verheißung (Abraham) und damit die Hoffnung. Aber die große Wende kam auch für sie erst durch Christus.
Einst gab es Feindschaft zwischen Juden und Heiden (=alle Nicht-Juden); sie waren durch das mosaische Gesetz getrennt.
Jesus hat die beiden „Völker“ (Juden und Heiden) in SICH vereinigt. = eine neue eschatologische Menschheit.
Der Erlöser hat die beiden Teile vereinigt und befriedet, indem er die beiden in die eine Kirche berufen hat.
Christus hat durch sein Blut/Sterben die trennende Scheidewand niedergerissen und aus Juden und Heiden das eine Volk gemacht und den Zugang zum Vater eröffnet.
Auch die Heiden haben
- Heimatrecht in der Stadt Gottes
- Sind im Haus Gottes, Tempel Gottes.
„Die aus dem Heidentum“ sind nun nicht mehr die Fremden; denn die Heiden haben nun teil an der neuen (eschatologischen) Gemeinschaft.
Neue Gemeinschaft, gründet auf:
- Den alten Propheten
- Den 12 Aposteln
- Christus als Eckstein. Eckstein trägt die zwei Wände, die an einer Ecke des Hauses zusammenkommen. Haus = ein Tempel, wir alle sind eingefügt durch den Hl. Geist. Einfügung ist Werk des Hl. Geistes.
Das ist die Kirche:
- Tempel des Herrn
- Bewohnt vom Hl. Geist
- Erhält ihre Stabilität von Christus (Eckstein)
- Propheten und Apostel sind Fundament
- Familie Gottes
- Mitglieder wohnen in der hl. Stadt Gottes.
Unterschied: Tourist und Einheimischer. Tourist schlendert umher, schaut mehr oder weniger interessiert oder gelangweilt. Der Einheimische: ist eben zu Hause, bewegt sich sicher und zielstrebig.
Diesen Unterschied gibt es auch in der Kirche (Glaubensgemeinschaft).
Paulus wendet sich an Personen, die innerhalb der Glaubensgemeinschaft so eine touristenartige Mentalität an den Tag legen, also an abständige und distanzierte Christen. Wer distanziert in der Kirche lebt, innerlich entfremdet, wer Kirche nur von außen beurteilt (Sünden, Skandale), der kann niemals das Geheimnis der Kirche erfassen.
Paulus erinnert daran, dass wir Christen zur Familie Gottes/Trinität gehören. Zur Kirche gehören äußere Strukturen. UNTER und IN diesen Strukturen lebt und west das Mysterium Gottes, werden wir auferbaut zu einem hl. Tempel im Herrn, zur Wohnung Gottes.
Es ist die Familie der drei göttlichen Personen, wo wir zu Hause sind.
Was tun wir zu Hause? Zeit verbringen!
Die Zeit/Gebet verbringen
- Mit Jesus
- Zum Vater
- Im Heiligen Geist
Das ist die wahre Zeit (Kairos), die wahre Realität, wo wir zu Hause sind.
Die andere Zeit (Chronos) und alle anderen notwendigen Aktivitäten bekommen von dieser Zeit her ihren wahren Sinn, Bedeutung und Gewichtung.
Charismatischer Heilungs- und Lobpreis-Gottesdienst
(immer am Donnerstag in der letzten vollen Woche eines Monats)
In der Pfarrkirche St. Martin zu Illerberg
(A 7, Ausfahrt 123 Vöhringen)
Fest der hll. Apostel Simon und Judas
28. Oktober 2010
Lesung: Epheser 2,19-22
Evangelium: Lukas 6,12-19
Berufung der Zwölf. Sehr feierlich. Jesus auf Berg, um zu beten. Nur an dieser Stelle: die ganze Nacht. Die große Schar der Sympathisanten, daraus die Zwölf.
Kein Wort darüber, warum gerade diese.
Wozu ausgewählt? Wird an dieser Stelle nicht gesagt.
Zunächst:
1. Begleiter Jesu.
2. Zeugen desseb, was er sagt und tut.
3. Zeugen seiner Auferstehung.
Zwölf: Zeichen für das NEUE Israel. Neues Gottesvolk aus ALLEN Völkern. Sie bilden eine Gruppe – wie die Väter der 12 Stämme. Sie werden das Fundament des neuen Gottesvolkes sein.
Aber das ist nur der Anfang einer Berufung. Berufung wächst und entfaltet sich. Wie? 1. Im Leben mit Christus.
2. In Gemeinschaft mit Christus.
3. Durch seine Lehre.
4. Durch Teilnahme an seinem Ostergeheimnis.
5. Durch die Herabkunft des Hl. Geistes.
Von Aposteln haben wir alles empfangen, was sich auf Christus bezieht. (Darum werden sie auch im Epheserbrief genannt.)
Epheserbrief: Entstanden in Zeit der Entwurzelung und Auflösung. Der Einzelne kann sich seinen Wohnort, Lebensweise, Religion, Götter… selbst aussuchen. Wie heute.
Darum Epheserbrief: Besinnung auf Fundamente. Wo liegt der tiefste Grund meiner christlichen Existenz? Welche Verantwortung folgt daraus?
Eph richtet sich an Christen, die aus dem Heidentum kommen, also an Nicht-Juden. Waren früher vom Bund der Verheißung ausgeschlossen, von Christus getrennt. – Das galt auch für die Juden. Aber diese hatten immerhin die Verheißung (Abraham) und damit die Hoffnung. Aber die große Wende kam auch für sie erst durch Christus.
Einst gab es Feindschaft zwischen Juden und Heiden (=alle Nicht-Juden); sie waren durch das mosaische Gesetz getrennt.
Jesus hat die beiden „Völker“ (Juden und Heiden) in SICH vereinigt. = eine neue eschatologische Menschheit.
Der Erlöser hat die beiden Teile vereinigt und befriedet, indem er die beiden in die eine Kirche berufen hat.
Christus hat durch sein Blut/Sterben die trennende Scheidewand niedergerissen und aus Juden und Heiden das eine Volk gemacht und den Zugang zum Vater eröffnet.
Auch die Heiden haben
- Heimatrecht in der Stadt Gottes
- Sind im Haus Gottes, Tempel Gottes.
„Die aus dem Heidentum“ sind nun nicht mehr die Fremden; denn die Heiden haben nun teil an der neuen (eschatologischen) Gemeinschaft.
Neue Gemeinschaft, gründet auf:
- Den alten Propheten
- Den 12 Aposteln
- Christus als Eckstein. Eckstein trägt die zwei Wände, die an einer Ecke des Hauses zusammenkommen. Haus = ein Tempel, wir alle sind eingefügt durch den Hl. Geist. Einfügung ist Werk des Hl. Geistes.
Das ist die Kirche:
- Tempel des Herrn
- Bewohnt vom Hl. Geist
- Erhält ihre Stabilität von Christus (Eckstein)
- Propheten und Apostel sind Fundament
- Familie Gottes
- Mitglieder wohnen in der hl. Stadt Gottes.
Unterschied: Tourist und Einheimischer. Tourist schlendert umher, schaut mehr oder weniger interessiert oder gelangweilt. Der Einheimische: ist eben zu Hause, bewegt sich sicher und zielstrebig.
Diesen Unterschied gibt es auch in der Kirche (Glaubensgemeinschaft).
Paulus wendet sich an Personen, die innerhalb der Glaubensgemeinschaft so eine touristenartige Mentalität an den Tag legen, also an abständige und distanzierte Christen. Wer distanziert in der Kirche lebt, innerlich entfremdet, wer Kirche nur von außen beurteilt (Sünden, Skandale), der kann niemals das Geheimnis der Kirche erfassen.
Paulus erinnert daran, dass wir Christen zur Familie Gottes/Trinität gehören. Zur Kirche gehören äußere Strukturen. UNTER und IN diesen Strukturen lebt und west das Mysterium Gottes, werden wir auferbaut zu einem hl. Tempel im Herrn, zur Wohnung Gottes.
Es ist die Familie der drei göttlichen Personen, wo wir zu Hause sind.
Was tun wir zu Hause? Zeit verbringen!
Die Zeit/Gebet verbringen
- Mit Jesus
- Zum Vater
- Im Heiligen Geist
Das ist die wahre Zeit (Kairos), die wahre Realität, wo wir zu Hause sind.
Die andere Zeit (Chronos) und alle anderen notwendigen Aktivitäten bekommen von dieser Zeit her ihren wahren Sinn, Bedeutung und Gewichtung.
Freitag, 27. August 2010
Die unerwartete Heiligkeit und der unerwartete Heilige
Predigt Charismatischer Gottesdienst Illerberg
26. August 2010
Donnerstag der 21. Woche im Jahreskreis
Lesung 1 Kor 1,1,-9
Evangelium Mt 24,42-51
Zu 1 Kor 1
Vers 1: Geheilige. Berufen als Geheiligte. War Privileg des alten Israel (Ex 19.6; 1 Petrus 2,9).
Kirche in Korinth = Nachfolgerin des alten Israel, herausgelöst aus der heidnischen Umwelt. Unmoral der heidnischen Umwelt ablehnen.
Gemeinschaft mit allen, die auf der ganzen Welt den Name Jesu anrufen. „überall“, d.h. auf der ganzen Welt.
AT: Der Name Jahwe. Antwortpsalm GL 527,1. D.h.: Wir haben Verantwortung für das Heil der Welt.
Vers 3: Gnade und Friede.
Was ist Gnade? – Beispiel: Brief einer Frau an mich: „Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe.“ Kein Verdienst, eben Gnade, Wohlwollen – wie die Taufgnade.
Gnade. Woher? Von Gott – durch Christus – zu uns (Doxologie).
Wie gelangen wir in Gnade?
- Christus angehören
- In Christus sein
- Taufspiritualität
Was bewirkt die Gnade?
Sie ist Angeld. Voraus-Anteil an:
- Herrlichkeit
- Königtum
- Auferstehung
- Leben in Christus
- Auch das tragen wir seit der Taufe in uns.
Vers 5 „reich geworden in ihm“
- An Rede (Sprachengebet)
- An Erkenntns. Welche? – kein brüchiges Material. Keine Esoterik. Keine Weltweisheit, um sich selbst zu retten. Sondern: Das Zeugnis über Jesus Christus.: a) historischer Jesus, b) der auferstandene Christus, Gottes Handeln, Auferweckung
Vers 8 „festigen bis zum Ende“. Gottes Gaben retten uns nicht ein für allemal. Sondern wir sollen wachsen. Kraft verleihen. – Wenn man lange von Kirche entfernt gelegt hatte und in Esoterik unterwegs war, dann Bekehrung. Aber nach Bekehrung entdeckt man immer wieder neue Blockaden. Dann die Frage: „Hört das denn niemals auf…“ Es ist ein Glaubensweg. Ziel: Tag des Herrn, schuldlos dastehen. Am Tage der Offenbarung (V.7).
Wir können an Gottes Offenbarung in Herrlichkeit nicht teilhaben, wenn wir nicht jetzt schon in ihm sind – durch den Glauben. Kraft der Gaben, die er gewährt.
Vers 9 – 1. „Treu ist Gott“. Das wäre mal ein sinnvolles Mantra. 2. „berufen“. Wozu? Zur Gemeinschaft mit ihm.
Christen in Korinth lebten in einer Diaspora-Situation. Juden lebten zu dieser Zeit auch außerhalb von Jerusalem und in diesem Sinne auch in Diaspora-Situation. Aber sie hatten immer noch Hoffnung auf Wiederherstellung des Tempels in Jerusalem als politisches, nationales und religiöses Zentrum.
Aber: Die Christen in Korinth hatten kein solches Zentrum. Sie waren in Versuchung, sich auf Weltweisheit zu stützen.
1. Darum weist Paulus die Christen auf ihre wahre Stadt hin, die nun eine Person ist, nämlich Jesus Christus (5 mal)
2. Und Paulus gibt eine Richtung an und zeigt eine Dynamik auf, Zeitachse: „Der Tage Jesu“ (V.8). Der Tag seiner Offenbarung, Verherrlichung a) hat angefangen in uns, b) vollendet sich an einem Zeitpunkt.
Das ist unser christliches Leben:
a) Gott ist schon am Werk in uns.
B) Gott erwartet unsere Mitarbeit.
Zum Evangelium:
Zwei Gleichnisse, beide haben zur Voraussetzung: das Kommen des Herrn verzögert sich.
Das erste Gleichnis handelt von einem Dieb. Vielleicht ein bekannter Vorfall, ein Einbruch, der Hausherr wurde überrascht. Jesus nimmt dieses Ereignis zum Anlass, eine Lehre zu erteilen. Nämlich: Menschen leben so, als rechneten sie nicht mit seinem Kommen. Aber plötzlich ist er das, so plötzlich wie ein Dieb.
Was ist verlangt? Wachsamkeit und Treue.
Das zweite Gleichnis. Knecht hat Vertrauensposten erhalten.
„Knecht“. Jesus meinte Schriftgelehrte. Matthäus aktualisiert: Gemeindeleiter. Heute: Priester.
Jesus kündigt unerwartete Prüfung an. Die Treue des Führers muss sich dann zeigen. Eben Treue und Wachsamkeit.
26. August 2010
Donnerstag der 21. Woche im Jahreskreis
Lesung 1 Kor 1,1,-9
Evangelium Mt 24,42-51
Zu 1 Kor 1
Vers 1: Geheilige. Berufen als Geheiligte. War Privileg des alten Israel (Ex 19.6; 1 Petrus 2,9).
Kirche in Korinth = Nachfolgerin des alten Israel, herausgelöst aus der heidnischen Umwelt. Unmoral der heidnischen Umwelt ablehnen.
Gemeinschaft mit allen, die auf der ganzen Welt den Name Jesu anrufen. „überall“, d.h. auf der ganzen Welt.
AT: Der Name Jahwe. Antwortpsalm GL 527,1. D.h.: Wir haben Verantwortung für das Heil der Welt.
Vers 3: Gnade und Friede.
Was ist Gnade? – Beispiel: Brief einer Frau an mich: „Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe.“ Kein Verdienst, eben Gnade, Wohlwollen – wie die Taufgnade.
Gnade. Woher? Von Gott – durch Christus – zu uns (Doxologie).
Wie gelangen wir in Gnade?
- Christus angehören
- In Christus sein
- Taufspiritualität
Was bewirkt die Gnade?
Sie ist Angeld. Voraus-Anteil an:
- Herrlichkeit
- Königtum
- Auferstehung
- Leben in Christus
- Auch das tragen wir seit der Taufe in uns.
Vers 5 „reich geworden in ihm“
- An Rede (Sprachengebet)
- An Erkenntns. Welche? – kein brüchiges Material. Keine Esoterik. Keine Weltweisheit, um sich selbst zu retten. Sondern: Das Zeugnis über Jesus Christus.: a) historischer Jesus, b) der auferstandene Christus, Gottes Handeln, Auferweckung
Vers 8 „festigen bis zum Ende“. Gottes Gaben retten uns nicht ein für allemal. Sondern wir sollen wachsen. Kraft verleihen. – Wenn man lange von Kirche entfernt gelegt hatte und in Esoterik unterwegs war, dann Bekehrung. Aber nach Bekehrung entdeckt man immer wieder neue Blockaden. Dann die Frage: „Hört das denn niemals auf…“ Es ist ein Glaubensweg. Ziel: Tag des Herrn, schuldlos dastehen. Am Tage der Offenbarung (V.7).
Wir können an Gottes Offenbarung in Herrlichkeit nicht teilhaben, wenn wir nicht jetzt schon in ihm sind – durch den Glauben. Kraft der Gaben, die er gewährt.
Vers 9 – 1. „Treu ist Gott“. Das wäre mal ein sinnvolles Mantra. 2. „berufen“. Wozu? Zur Gemeinschaft mit ihm.
Christen in Korinth lebten in einer Diaspora-Situation. Juden lebten zu dieser Zeit auch außerhalb von Jerusalem und in diesem Sinne auch in Diaspora-Situation. Aber sie hatten immer noch Hoffnung auf Wiederherstellung des Tempels in Jerusalem als politisches, nationales und religiöses Zentrum.
Aber: Die Christen in Korinth hatten kein solches Zentrum. Sie waren in Versuchung, sich auf Weltweisheit zu stützen.
1. Darum weist Paulus die Christen auf ihre wahre Stadt hin, die nun eine Person ist, nämlich Jesus Christus (5 mal)
2. Und Paulus gibt eine Richtung an und zeigt eine Dynamik auf, Zeitachse: „Der Tage Jesu“ (V.8). Der Tag seiner Offenbarung, Verherrlichung a) hat angefangen in uns, b) vollendet sich an einem Zeitpunkt.
Das ist unser christliches Leben:
a) Gott ist schon am Werk in uns.
B) Gott erwartet unsere Mitarbeit.
Zum Evangelium:
Zwei Gleichnisse, beide haben zur Voraussetzung: das Kommen des Herrn verzögert sich.
Das erste Gleichnis handelt von einem Dieb. Vielleicht ein bekannter Vorfall, ein Einbruch, der Hausherr wurde überrascht. Jesus nimmt dieses Ereignis zum Anlass, eine Lehre zu erteilen. Nämlich: Menschen leben so, als rechneten sie nicht mit seinem Kommen. Aber plötzlich ist er das, so plötzlich wie ein Dieb.
Was ist verlangt? Wachsamkeit und Treue.
Das zweite Gleichnis. Knecht hat Vertrauensposten erhalten.
„Knecht“. Jesus meinte Schriftgelehrte. Matthäus aktualisiert: Gemeindeleiter. Heute: Priester.
Jesus kündigt unerwartete Prüfung an. Die Treue des Führers muss sich dann zeigen. Eben Treue und Wachsamkeit.
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Mittwoch, 11. August 2010
Loveparade und "Die Beichte kann warten"
Am Samstag, 7. August 2010, fuhr ich mit der S4 um 6.54 Uhr ab Geltendorf nach München (Ziel: San Giovanni Rotondo, freilich mit dem Flugzeug). In der S-Bahn, die nach Bier und Döner stank, lag auf dem Boden ein Plastikbeutel, dessen Inhalt durch seine Farbenpracht bestach. Ich hob ihn auf und schaute mir den Inhalt an.
Zwei Printmedien (wie das heute heißt) lösten etwas in mir aus:
Erstens: ein Heftchen im DINA5-Format: "flashtimer münchen & bayern". Auf Seite 4 "Intro" der Artikel mit der Überschrift "Betroffenheit": "Geiz, Gier und Abzocke. Die McFit-Parade hat alle belogen... Nun gibt es Tag für Tag in Deutschland 12 Verkehrstote, über tausend Verletzte, und natürlich gehen wir trotzdem auf die Straße. Ebenso wird auch weiter gefeiert..."
Und dann das zweite Medium: "August Programm www.dreituerme.de Jeden Samstag: Sieben Sünden. Die Beichte kann warten! Jede Getränkeeinheit bis 24 Uhr nur 2€: 3 Mädels erhalten bis 23:00 Uhr eine Flasche Prosecco aufs Haus."
"Die Beichte kann warten": das ist genau der Slang der katholisch sozialisierten und evtl. traumatisierten Jugend. Wahrscheinlich sind die Macher dieses Slogans selber katholisch, vielleicht waren sie früher mal Ministranten und sind mittlerweile aus der Kirche ausgetreten.Oder hätte ein Protestant sich so einen Spruch einfallen lassen können? Aber so ein Spruch ist doch cool.
Ja, weil er eben Erinnerungen an eine unglückliche Beichterziehung weckt, die nun endgültig (zumindest in der persönlichen Biographie) überwunden ist, aber leider keine Chance der Transformation erhalten hat.
So ein Spruch klingt übrigens wie ein (säkulares) "Dogma". Gegen kirchliche Dogmen, die der Vernunft nicht widersprechen, rebelliert der Zeitgeist und stellt zum Ersatz säkulare, irrationale Dogmen auf, z.B. "Die Beichte kann warten".
Entschuldigung, sind nur meine Gedanken...
Ich fragte mich:
Was ist, wenn die 19 Tote und die 2 in Folge der Verletzung Verstorbenen nach dem Motto gelebt hatten: "Die Beichte kann warten"?
Was dann?
Pflegen die Besucher von www.dreituerme.de eine Beichtpraxis? Wenn nein, warum dann überhaupt diese "beruhigende" Verheißung, dass die Beichte warten könne.
Haben die Adressaten dieser Veranstaltung überhaupt das Bedürfnis zu beichten?
Zwei Printmedien (wie das heute heißt) lösten etwas in mir aus:
Erstens: ein Heftchen im DINA5-Format: "flashtimer münchen & bayern". Auf Seite 4 "Intro" der Artikel mit der Überschrift "Betroffenheit": "Geiz, Gier und Abzocke. Die McFit-Parade hat alle belogen... Nun gibt es Tag für Tag in Deutschland 12 Verkehrstote, über tausend Verletzte, und natürlich gehen wir trotzdem auf die Straße. Ebenso wird auch weiter gefeiert..."
Und dann das zweite Medium: "August Programm www.dreituerme.de Jeden Samstag: Sieben Sünden. Die Beichte kann warten! Jede Getränkeeinheit bis 24 Uhr nur 2€: 3 Mädels erhalten bis 23:00 Uhr eine Flasche Prosecco aufs Haus."
"Die Beichte kann warten": das ist genau der Slang der katholisch sozialisierten und evtl. traumatisierten Jugend. Wahrscheinlich sind die Macher dieses Slogans selber katholisch, vielleicht waren sie früher mal Ministranten und sind mittlerweile aus der Kirche ausgetreten.Oder hätte ein Protestant sich so einen Spruch einfallen lassen können? Aber so ein Spruch ist doch cool.
Ja, weil er eben Erinnerungen an eine unglückliche Beichterziehung weckt, die nun endgültig (zumindest in der persönlichen Biographie) überwunden ist, aber leider keine Chance der Transformation erhalten hat.
So ein Spruch klingt übrigens wie ein (säkulares) "Dogma". Gegen kirchliche Dogmen, die der Vernunft nicht widersprechen, rebelliert der Zeitgeist und stellt zum Ersatz säkulare, irrationale Dogmen auf, z.B. "Die Beichte kann warten".
Entschuldigung, sind nur meine Gedanken...
Ich fragte mich:
Was ist, wenn die 19 Tote und die 2 in Folge der Verletzung Verstorbenen nach dem Motto gelebt hatten: "Die Beichte kann warten"?
Was dann?
Pflegen die Besucher von www.dreituerme.de eine Beichtpraxis? Wenn nein, warum dann überhaupt diese "beruhigende" Verheißung, dass die Beichte warten könne.
Haben die Adressaten dieser Veranstaltung überhaupt das Bedürfnis zu beichten?
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Transformation,
www.dreituerme.de
Samstag, 7. August 2010
Ach, wenn es doch immer nur so bliebe...
Predigt
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Freitag, 6. August 2010
...mal ne gute Nachricht: wir können noch hoffen
Predigt
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Sonntag, 1. August 2010
kontemplative Einzelexerzitien
JESUS: „Liebe mich, so wie du bist!“
Kontemplative Einzelexerzitien mit Gemeinschaftselementen für Gebetskreisleiter, geistliche Begleiter, Seelsorger oder einfach für solche, die schon mal Exerzitien gemacht haben.
Keine Vorträge; ohne Yoga, ohne Zen…
Sondern: In Stille und im Schweigen täglich vier mal eine Stunde vor dem eucharistischen Christus da sein.
Mit Morgenlob, tägliches Begleitgespräch, Heilige Messe
22.-27. Mai 2011
14.-19. Juni 2011
Leitung: Pater Willibrord Driever OSB
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Nähere Informationen
www.ottilien.de / www.erzabtei.de / www.christ-konkret.de
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Anmeldung: Exerzitienhaus, 86941 St. Ottilien,
Tel.: 08193-71-600; email: exhaus@ottilien.de
Kontemplative Einzelexerzitien mit Gemeinschaftselementen für Gebetskreisleiter, geistliche Begleiter, Seelsorger oder einfach für solche, die schon mal Exerzitien gemacht haben.
Keine Vorträge; ohne Yoga, ohne Zen…
Sondern: In Stille und im Schweigen täglich vier mal eine Stunde vor dem eucharistischen Christus da sein.
Mit Morgenlob, tägliches Begleitgespräch, Heilige Messe
22.-27. Mai 2011
14.-19. Juni 2011
Leitung: Pater Willibrord Driever OSB
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Nähere Informationen
www.ottilien.de / www.erzabtei.de / www.christ-konkret.de
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Anmeldung: Exerzitienhaus, 86941 St. Ottilien,
Tel.: 08193-71-600; email: exhaus@ottilien.de
Typisch Kirche: vermiester Urlaub!
Predigt
Konventamt am 18. Sonntag im Jahreskreis (Zyklus C)
1. August 2010
Klosterkirche St. Ottilien
LI: Koh1,2;2,21-23; LII Kol 3,1-6.9-11; Evgl Lk 12,13-21
Liebe Brüder und Schwestern!
Typisch Kirche: Mitten im Sommer, die Ferien haben begonnen, alle fahren in den Urlaub, um die Welt und ihre Schönheit kennenzulernen, da stößt man uns vor den Kopf: Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdisch.
Und dann Angstmacherei mit dem Hinweis auf den plötzlichen und unvorhergesehenen Tod.
Wir möchten uns ausruhen dürfen auf dem, was wir geschaffen haben.
Wir möchten das Diesseits genießen.
Warum empfiehlt man uns gerade jetzt, das Jenseits zu suchen?
Liturgische Weltfremdheit?
Die erste Lesung konfrontiert uns mit unserer eigenen Erfahrung.
Unser Besitz und das Ergebnis unserer Arbeit und unserer Anstrengung – das ist nur ein relativer Besitz. Den können wir nicht festhalten.
Kohelet nennt das „Windhauch“.
Windhauch – das ist das Missverhältnis zwischen unserem Ideal und seiner Verwirklichung.
Unser Herz trägt in sich eine Sehnsucht nach dem Absoluten.
Diese Sehnsucht kann durch keine geschaffene Wirklichkeit gestillt werden.
Das erkennen wir in Alltagssituationen:
- Wir fassen einen Entschluß – und können nicht die sicherste Lösung finden.
- Wir arbeiten für die Zukunft – und müssen erleben, wie die Nachfolgenden mit dem, was wir geschaffen haben, ganz anders umgehen, anders, als wir es eigentlich geplant haben.
„Windhauch“ – kann zur Sünde werden, wenn wir diese Vorläufigkeit und Relativität erkennen und uns dennoch die Augen davor verschließen;
wenn wir die Grenzen und Zweideutigkeiten verkennen, denen unser Bemühen unterworfen ist.
„Windhauch“ – wir zur Torheit, zur Dummheit, wenn wir nicht mit der endgültigen Grenze unseres Lebens rechnen und wenn wir den Tod verdrängen und uns dann grausam lächerlich machen.
Was nützt uns also das, was wir geschaffen haben, wenn der Tod doch alles auslöscht? Das ist die etwas resignative Frage im Buch Kohelet, die dort ohne Antwort bleibt.
Diese Lesung wurde ausgewählt im Blick auf das Evangelium. Jesus spricht vom angesammelten Reichtum und vom plötzlichen Tod, der alles zunichte macht.
Jesus erzählt nicht eine zynisch-dramatische Neuigkeit, um seinen Zuhörern Angst vor dem plötzlichen Ableben zu machen und davor, dass dann alle Erwartungen zunichte wären.
Der Tod, von dem hier die Rede ist, ist gar nicht der persönliche Tod am Ende eines Lebens, sondern es ist die Katastrophe am Ende der Zeiten und das Gericht, das ihr folgen wird. Davon ist im Lukas-Evangelium oft die Rede.
Wer sich an seine angehäuften irdischen Güter binden will --- in dem Augenblick, da allein die Bindung an Gott die Menschen vor der Katastrophe retten kann, der verhält sich wirklich wie ein Tor, wie ein Narr, wie ein Dummer.
Jesus warnt: So geht es jedem, der nur für sich Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
Ein Psalm hat es auf den Punkt gebracht: „Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott!“ (Ps 14,1). Wenn Sie wollen, können Sie dieses Wort als Mantra bezeichnen. Das wäre wenigstens mal ein sinnvolles Mantra.
Amen. Das heißt: Ich mache mich fest. Ich – das ist doch mein Herz.
Ich kann mich nicht an materiellen Gütern festmachen.
Ich kann mich doch nur an einer Person festmachen.
Ich kann mein Herz doch nur einer Person schenken.
Und wenn es um Letztes und Ewiges geht: dann kann ich mein Herz doch nur im Ewigen festmachen: in der Person Gottes.
Nicht die Bindung an materielle Güter kann uns retten.
Sondern nur unsere Bindung an Gott.
Das Tagesgebet des vergangenen Sonntags hat dafür eine einprägsame Formulierung gefunden: Gib, dass wir die vergänglichen Güter so gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren.
Was hilft uns dabei, diese Blickrichtung zu bewahren? Da ist guter Rat nicht teuer.
Die zweite Lesung hat die Antwort gegeben: Strebt nach dem, was im Himmel ist. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Und wie geht das? In der Lesung folgen ganz praktische Handlungsanweisungen: Abtötung von Unzucht, Schamlosigkeit, Leidenschaften, bösen Begierden, Habsucht. Belügt einander nicht!
Paulus spricht für unsere Ohren fast unschuldig-naiv von „Abtötung“ und gebraucht dabei einen Begriff, der durch eine populistische Verkündigung für unsere Ohren unmöglich geworden ist.
Aber ohne dem scheint es nicht zu gehen. Das merken wir heute mehr denn je.
Vergessen wir nicht die erste Wirklichkeit, die Paulus am Anfang der Lesung nennt:
Ihr seid mit Christus auferweckt! – Das ist unsere Taufwirklichkeit.
Wir sind durch die Taufe mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben erweckt worden. Wir sind eine neue Schöpfung.
Das ist unser Reichtum vor Gott: Und das ist eben nicht das, was wir vor Gott haben. Sondern das, was Gott aus uns gemacht hat: Neue Schöpfung.
Wir sind von Gott angeschaut, gemeint, geliebt, bejaht.
Wir können dann nicht mehr so leben, als wäre nichts geschehen.
Aus diesem Geschenk Gottes an uns folgen dann die Aufforderungen zu einer entsprechenden Lebensführung, wie sie in der Lesung aus dem Kolosserbrief beschrieben ist.
Und trotzdem. Das mag nicht immer einfach sein. Wir erfahren Widerstand in unserer Umgebung und Widerstand durch die Zweifel in unserem eigenen Herzen.
Darum beten wir am Schluss dieser heiligen Messe: „Barmherziger Gott, bleibe bei uns in aller Gefahr und versage uns nie deine Hilfe, damit wir der ewigen Erlösung würdig werden.“
Konventamt am 18. Sonntag im Jahreskreis (Zyklus C)
1. August 2010
Klosterkirche St. Ottilien
LI: Koh1,2;2,21-23; LII Kol 3,1-6.9-11; Evgl Lk 12,13-21
Liebe Brüder und Schwestern!
Typisch Kirche: Mitten im Sommer, die Ferien haben begonnen, alle fahren in den Urlaub, um die Welt und ihre Schönheit kennenzulernen, da stößt man uns vor den Kopf: Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdisch.
Und dann Angstmacherei mit dem Hinweis auf den plötzlichen und unvorhergesehenen Tod.
Wir möchten uns ausruhen dürfen auf dem, was wir geschaffen haben.
Wir möchten das Diesseits genießen.
Warum empfiehlt man uns gerade jetzt, das Jenseits zu suchen?
Liturgische Weltfremdheit?
Die erste Lesung konfrontiert uns mit unserer eigenen Erfahrung.
Unser Besitz und das Ergebnis unserer Arbeit und unserer Anstrengung – das ist nur ein relativer Besitz. Den können wir nicht festhalten.
Kohelet nennt das „Windhauch“.
Windhauch – das ist das Missverhältnis zwischen unserem Ideal und seiner Verwirklichung.
Unser Herz trägt in sich eine Sehnsucht nach dem Absoluten.
Diese Sehnsucht kann durch keine geschaffene Wirklichkeit gestillt werden.
Das erkennen wir in Alltagssituationen:
- Wir fassen einen Entschluß – und können nicht die sicherste Lösung finden.
- Wir arbeiten für die Zukunft – und müssen erleben, wie die Nachfolgenden mit dem, was wir geschaffen haben, ganz anders umgehen, anders, als wir es eigentlich geplant haben.
„Windhauch“ – kann zur Sünde werden, wenn wir diese Vorläufigkeit und Relativität erkennen und uns dennoch die Augen davor verschließen;
wenn wir die Grenzen und Zweideutigkeiten verkennen, denen unser Bemühen unterworfen ist.
„Windhauch“ – wir zur Torheit, zur Dummheit, wenn wir nicht mit der endgültigen Grenze unseres Lebens rechnen und wenn wir den Tod verdrängen und uns dann grausam lächerlich machen.
Was nützt uns also das, was wir geschaffen haben, wenn der Tod doch alles auslöscht? Das ist die etwas resignative Frage im Buch Kohelet, die dort ohne Antwort bleibt.
Diese Lesung wurde ausgewählt im Blick auf das Evangelium. Jesus spricht vom angesammelten Reichtum und vom plötzlichen Tod, der alles zunichte macht.
Jesus erzählt nicht eine zynisch-dramatische Neuigkeit, um seinen Zuhörern Angst vor dem plötzlichen Ableben zu machen und davor, dass dann alle Erwartungen zunichte wären.
Der Tod, von dem hier die Rede ist, ist gar nicht der persönliche Tod am Ende eines Lebens, sondern es ist die Katastrophe am Ende der Zeiten und das Gericht, das ihr folgen wird. Davon ist im Lukas-Evangelium oft die Rede.
Wer sich an seine angehäuften irdischen Güter binden will --- in dem Augenblick, da allein die Bindung an Gott die Menschen vor der Katastrophe retten kann, der verhält sich wirklich wie ein Tor, wie ein Narr, wie ein Dummer.
Jesus warnt: So geht es jedem, der nur für sich Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
Ein Psalm hat es auf den Punkt gebracht: „Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott!“ (Ps 14,1). Wenn Sie wollen, können Sie dieses Wort als Mantra bezeichnen. Das wäre wenigstens mal ein sinnvolles Mantra.
Amen. Das heißt: Ich mache mich fest. Ich – das ist doch mein Herz.
Ich kann mich nicht an materiellen Gütern festmachen.
Ich kann mich doch nur an einer Person festmachen.
Ich kann mein Herz doch nur einer Person schenken.
Und wenn es um Letztes und Ewiges geht: dann kann ich mein Herz doch nur im Ewigen festmachen: in der Person Gottes.
Nicht die Bindung an materielle Güter kann uns retten.
Sondern nur unsere Bindung an Gott.
Das Tagesgebet des vergangenen Sonntags hat dafür eine einprägsame Formulierung gefunden: Gib, dass wir die vergänglichen Güter so gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren.
Was hilft uns dabei, diese Blickrichtung zu bewahren? Da ist guter Rat nicht teuer.
Die zweite Lesung hat die Antwort gegeben: Strebt nach dem, was im Himmel ist. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Und wie geht das? In der Lesung folgen ganz praktische Handlungsanweisungen: Abtötung von Unzucht, Schamlosigkeit, Leidenschaften, bösen Begierden, Habsucht. Belügt einander nicht!
Paulus spricht für unsere Ohren fast unschuldig-naiv von „Abtötung“ und gebraucht dabei einen Begriff, der durch eine populistische Verkündigung für unsere Ohren unmöglich geworden ist.
Aber ohne dem scheint es nicht zu gehen. Das merken wir heute mehr denn je.
Vergessen wir nicht die erste Wirklichkeit, die Paulus am Anfang der Lesung nennt:
Ihr seid mit Christus auferweckt! – Das ist unsere Taufwirklichkeit.
Wir sind durch die Taufe mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben erweckt worden. Wir sind eine neue Schöpfung.
Das ist unser Reichtum vor Gott: Und das ist eben nicht das, was wir vor Gott haben. Sondern das, was Gott aus uns gemacht hat: Neue Schöpfung.
Wir sind von Gott angeschaut, gemeint, geliebt, bejaht.
Wir können dann nicht mehr so leben, als wäre nichts geschehen.
Aus diesem Geschenk Gottes an uns folgen dann die Aufforderungen zu einer entsprechenden Lebensführung, wie sie in der Lesung aus dem Kolosserbrief beschrieben ist.
Und trotzdem. Das mag nicht immer einfach sein. Wir erfahren Widerstand in unserer Umgebung und Widerstand durch die Zweifel in unserem eigenen Herzen.
Darum beten wir am Schluss dieser heiligen Messe: „Barmherziger Gott, bleibe bei uns in aller Gefahr und versage uns nie deine Hilfe, damit wir der ewigen Erlösung würdig werden.“
Donnerstag, 29. Juli 2010
Marta busy und die coole Maria
Predigt
Charismatischer Gottesdienst
Pfarrkirche Illerberg
29. Juli 2010, Gedenktag der hl. Marta
Lesung 1 Joh 4,7-16
Worin besteht die Liebe?
Darin dass Gott uns geliebt hat.
Was ist das für eine Liebe? Eben göttlich. Dh: nicht menschlich.
Unsere menschliche Liebe: wie wir (begrenzt, bedingt)
Gott unbegrenzt, unbedingt.
Wenn wir das be-greifen, werden wir liebesfähig.
Göttliche Liebe will in uns gott-menschliche Liebe werden.
Nicht irgendeine Tugendübung.
Sie macht unser Tun erst menschlich.
Ohne diese Liebe ist unser Tun – vielleicht sehr eifrig, aber unmenschlich, unchristlich.
Schenkende, helfende, verzeihende Liebe Ist Antwort auf die Liebe Gottes zu uns. – Größe unserer Berufung.
Lk 10,38-42:
Das ist die Geschichte vom Besuch Jesu bei Martha und Maria.
Lukas erzählt in seinem Sondergut von einer Frau namens Marta, die Jesus in ihrem Haus Unterkunft gewährte.
Nur nebenbei kommt die Rede auf Maria, die Schwester der Gastgeberin: sie setzt sich zu Füßen nieder und hört auf sein Wort.
Die Szene springt sofort wieder zurück zu der geschäftigen Maria; sie ist um das leibliche Wohl des Gastes besorgt, und sie beschwert sich bei Jesus über die Untätigkeit ihrer Schwester Maria.
Jesus antwortet nun der Marta und spricht sie direkt an: Dadurch tritt Maria auf der thematischen Ebene in den Mittelpunkt: Sie hat den besseren Teil erwählt, der ihr nicht genommen wird.
Was ist denn dieses „Eine Notwendige“, der „Bessere Teil“?
Es geht um Probleme in der Gemeinde, und diese werden in den Verhaltensweisen der beiden Schwestern dargestellt.
In der Gemeinde des Lukas scheint sich ein geschäftlicher christlicher Aktivismus breitgemacht zu haben.
Möglicherweise will Lukas mit seiner verhaltenen Kritik an der dienenden Marta ein Korrektiv zur Werkfrömmigkeit geben: Der Liebesdienst ist wichtig, aber er darf den Wort-Dienst, das Hören des Worte, nicht verdrängen.
Der Liebesdienst darf uns nicht taub machen für das Hören des Wortes Gottes.
Die Prioritäten waren also in der Gemeinde falsch gesetzt.
Das scheint also scheint nach Lukas das „Eine Notwendige“ zu sein: Der Bessere Teil.
Blicken wir uns noch etwas um im Lukas-Evangelium, ob wir dafür eine Bestätigung finden. Ich werde jetzt einfach die Stellen aus dem Lukas-Evangelium vorlesen, an denen vom Hören des Wortes die Rede ist.
• Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? (6,46) – Unsere Taten zeigen besser als unsere Reden, was wirklich in uns steckt.
• Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. (6.47.48) – Das Gleichnis vom Hausbau bildet bei Lukas den Abschluß der Feldrede. Beim Bauen kommt alles auf das feste Fundament an, beim Hören des Wortes kommt es auf das Tun an.
• Wer Ohren hat zum Hören, der höre! (8,8) – Viele Menschen kamen zu Jesus und hörten ihm zu, aber nur wenige hielten bei ihm und seinem Wort aus.
• Auf guten Boden ist der Same bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen. (8,15). – Der Ackerboden kann nichts dafür, dass er gut oder schlecht ist. Aber von uns, den Hörern des Wortes wird verlangt, dass wir „mit gutem und aufrichtigem Herzen“ hören und Frucht bringen.
• Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! (8,18) – Die Leute in Nazareth haben auch „gehört“, aber in einer solchen Weise, dass sie Jesus ablehnten. Nur wenn wir die Botschaft richtig gehört und in uns aufgenommen haben, können wir sie anderen weitergeben.
• Meine Mutter und eine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln. (8,21). – Vom Hören des Wortes Gottes war im Gleichnis vom Sämann und in der Auslegung dieses Gleichnisses die Rede. Das rechte Hören, das Festhalten am Wort und das Leben nach dem Wort Jesu – das und nichts anderes führt in seine Nähe. Nicht durch blutmäßige Abstammung wird man Verwandter Jesu. Das müssen seine Blutsverwandten lernen, die aus Nazareth gekommen sind, um ihn zu sehen.
• Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu (10,39). – Jesus lässt sich bewirten, „aber nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die er selber ist. Jesus ist Wort: in dem, was er sagt, und in dem, was er tut oder leidet. Dieses Wort hören oder aufnehmen, das ist das eine Notwendige. – Was heißt Lieben? Lieben heißt, aus dem HÖREN des Wortes heraus handeln. Diese Erzählung handelt vom Geheimnis des Redens Jesu und vom Hören des Menschen. Wo gehört wird, kommt es zum rechten Handeln.
• Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen (11,28). – Wo Jesus spricht und handelt, kommt über die Menschen Gottes Herrschaft und sein Reich. Und der hörende Mensch empfängt eine neue Fähigkeit zur Mitfreude, zur Freiheit am Wort. Das hat die Frau erfahren, die auf einmal nicht mehr schweigen konnte und die Mutter Jesu glücklich preisen musste. Daraufhin stellt Jesus etwas klar: 1. Maria ist nicht deswegen glücklich zu preisen, weil sie die Mutter Jesu ist, sondern weil sie zu denen gehört, „die das Wort Gottes hören und es befolgen“; 2. Maria ist die vollkommene Hörerin des Wortes, aber sie ist nicht die einzige; alle, die das Worte hören und es befolgen, haben Gemeinschaft mit Jesus, und sie alle sind glücklich zu preisen.
So dürfte deutlich geworden sein, was mit dem „Einen Notwendigen“ gemeint ist.
An die Stelle der vielen Sorgen um das Irdische muss die zentrale Sorge um das Reich Gottes treten. Und das Reich Gottes kann man ja nur erlangen durch das Hören auf das Wort Jesu.
Die Herausforderung an mich besteht darin, beides zu sein: Marta und Maria, der im Tätigsein kontemplative Mensch, dessen Arbeit für den Herrn durch ständigen vertrauten Umgang mit ihm belebt wird.
Ist das für mich eine Herausforderung, oder habe ich mich für ein Tätigsein entschieden, welches vorher und nachher von einigen Gebeten eingerahmt ist?
Wie kann ich dann unterscheiden: den Anruf Jesu an mich – von den Anforderungen, die ich an mich stelle und mit denen ich mich eventuell überfordere?
Charismatischer Gottesdienst
Pfarrkirche Illerberg
29. Juli 2010, Gedenktag der hl. Marta
Lesung 1 Joh 4,7-16
Worin besteht die Liebe?
Darin dass Gott uns geliebt hat.
Was ist das für eine Liebe? Eben göttlich. Dh: nicht menschlich.
Unsere menschliche Liebe: wie wir (begrenzt, bedingt)
Gott unbegrenzt, unbedingt.
Wenn wir das be-greifen, werden wir liebesfähig.
Göttliche Liebe will in uns gott-menschliche Liebe werden.
Nicht irgendeine Tugendübung.
Sie macht unser Tun erst menschlich.
Ohne diese Liebe ist unser Tun – vielleicht sehr eifrig, aber unmenschlich, unchristlich.
Schenkende, helfende, verzeihende Liebe Ist Antwort auf die Liebe Gottes zu uns. – Größe unserer Berufung.
Lk 10,38-42:
Das ist die Geschichte vom Besuch Jesu bei Martha und Maria.
Lukas erzählt in seinem Sondergut von einer Frau namens Marta, die Jesus in ihrem Haus Unterkunft gewährte.
Nur nebenbei kommt die Rede auf Maria, die Schwester der Gastgeberin: sie setzt sich zu Füßen nieder und hört auf sein Wort.
Die Szene springt sofort wieder zurück zu der geschäftigen Maria; sie ist um das leibliche Wohl des Gastes besorgt, und sie beschwert sich bei Jesus über die Untätigkeit ihrer Schwester Maria.
Jesus antwortet nun der Marta und spricht sie direkt an: Dadurch tritt Maria auf der thematischen Ebene in den Mittelpunkt: Sie hat den besseren Teil erwählt, der ihr nicht genommen wird.
Was ist denn dieses „Eine Notwendige“, der „Bessere Teil“?
Es geht um Probleme in der Gemeinde, und diese werden in den Verhaltensweisen der beiden Schwestern dargestellt.
In der Gemeinde des Lukas scheint sich ein geschäftlicher christlicher Aktivismus breitgemacht zu haben.
Möglicherweise will Lukas mit seiner verhaltenen Kritik an der dienenden Marta ein Korrektiv zur Werkfrömmigkeit geben: Der Liebesdienst ist wichtig, aber er darf den Wort-Dienst, das Hören des Worte, nicht verdrängen.
Der Liebesdienst darf uns nicht taub machen für das Hören des Wortes Gottes.
Die Prioritäten waren also in der Gemeinde falsch gesetzt.
Das scheint also scheint nach Lukas das „Eine Notwendige“ zu sein: Der Bessere Teil.
Blicken wir uns noch etwas um im Lukas-Evangelium, ob wir dafür eine Bestätigung finden. Ich werde jetzt einfach die Stellen aus dem Lukas-Evangelium vorlesen, an denen vom Hören des Wortes die Rede ist.
• Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? (6,46) – Unsere Taten zeigen besser als unsere Reden, was wirklich in uns steckt.
• Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. (6.47.48) – Das Gleichnis vom Hausbau bildet bei Lukas den Abschluß der Feldrede. Beim Bauen kommt alles auf das feste Fundament an, beim Hören des Wortes kommt es auf das Tun an.
• Wer Ohren hat zum Hören, der höre! (8,8) – Viele Menschen kamen zu Jesus und hörten ihm zu, aber nur wenige hielten bei ihm und seinem Wort aus.
• Auf guten Boden ist der Same bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen. (8,15). – Der Ackerboden kann nichts dafür, dass er gut oder schlecht ist. Aber von uns, den Hörern des Wortes wird verlangt, dass wir „mit gutem und aufrichtigem Herzen“ hören und Frucht bringen.
• Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! (8,18) – Die Leute in Nazareth haben auch „gehört“, aber in einer solchen Weise, dass sie Jesus ablehnten. Nur wenn wir die Botschaft richtig gehört und in uns aufgenommen haben, können wir sie anderen weitergeben.
• Meine Mutter und eine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln. (8,21). – Vom Hören des Wortes Gottes war im Gleichnis vom Sämann und in der Auslegung dieses Gleichnisses die Rede. Das rechte Hören, das Festhalten am Wort und das Leben nach dem Wort Jesu – das und nichts anderes führt in seine Nähe. Nicht durch blutmäßige Abstammung wird man Verwandter Jesu. Das müssen seine Blutsverwandten lernen, die aus Nazareth gekommen sind, um ihn zu sehen.
• Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu (10,39). – Jesus lässt sich bewirten, „aber nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die er selber ist. Jesus ist Wort: in dem, was er sagt, und in dem, was er tut oder leidet. Dieses Wort hören oder aufnehmen, das ist das eine Notwendige. – Was heißt Lieben? Lieben heißt, aus dem HÖREN des Wortes heraus handeln. Diese Erzählung handelt vom Geheimnis des Redens Jesu und vom Hören des Menschen. Wo gehört wird, kommt es zum rechten Handeln.
• Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen (11,28). – Wo Jesus spricht und handelt, kommt über die Menschen Gottes Herrschaft und sein Reich. Und der hörende Mensch empfängt eine neue Fähigkeit zur Mitfreude, zur Freiheit am Wort. Das hat die Frau erfahren, die auf einmal nicht mehr schweigen konnte und die Mutter Jesu glücklich preisen musste. Daraufhin stellt Jesus etwas klar: 1. Maria ist nicht deswegen glücklich zu preisen, weil sie die Mutter Jesu ist, sondern weil sie zu denen gehört, „die das Wort Gottes hören und es befolgen“; 2. Maria ist die vollkommene Hörerin des Wortes, aber sie ist nicht die einzige; alle, die das Worte hören und es befolgen, haben Gemeinschaft mit Jesus, und sie alle sind glücklich zu preisen.
So dürfte deutlich geworden sein, was mit dem „Einen Notwendigen“ gemeint ist.
An die Stelle der vielen Sorgen um das Irdische muss die zentrale Sorge um das Reich Gottes treten. Und das Reich Gottes kann man ja nur erlangen durch das Hören auf das Wort Jesu.
Die Herausforderung an mich besteht darin, beides zu sein: Marta und Maria, der im Tätigsein kontemplative Mensch, dessen Arbeit für den Herrn durch ständigen vertrauten Umgang mit ihm belebt wird.
Ist das für mich eine Herausforderung, oder habe ich mich für ein Tätigsein entschieden, welches vorher und nachher von einigen Gebeten eingerahmt ist?
Wie kann ich dann unterscheiden: den Anruf Jesu an mich – von den Anforderungen, die ich an mich stelle und mit denen ich mich eventuell überfordere?
Mittwoch, 28. Juli 2010
Berufung: Aktion Gottes und Reaktion des Menschen. Oder: Wie Gott sich durchsetzt
Predigt
Am Mittwoch der 17. Woche im Jahreskreis (II)
Stadtpfarrkirche Heilig Geist, München
28. Juli 2010, 19 Uhr
Jeremia 15,10.16-21
• Gott beruft Menschen, seine Initiative.
• Lesung: wie eine Zusammenfassung des Dramas eines Propheten.
• Auf der einen Seite: Wort Gottes. Prophet ist dem Wort Gottes gefolgt, mit Freude, es war Nahrung, gab ihm Kraft.
• Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie. Dein Wort war mit Glück und Herzensfreude. Denn dein Name ist über mir ausgerufen. Herr, Gott der Heere (V.16).
• Jesus: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat (Joh 4,34).
• So konnte er am Volk seinen Dienst tun.
• Auf der anderen Seite: Nicht immer ein Zuckerschlecken für den Berufenen: Abraham, Mose, Paulus. Sie beklagten sich.
• Jeremia hat sein Leben in den Dienst des Wortes Gottes gestellt, damit das Volk sich bekehrt.
• Jeremia hat auf viele Annehmlichkeiten verzichtet.
• Jeremia tat auch noch Fürbitte für sein Volk. Aber: es wird nicht wahrgenommen, nicht gedankt.
• Man kennt ihn nur als den Unheilspropheten. Darum hat er nur Feinde.
• Er sieht sich von Anklägern umgeben, die ihn verachten.
• Und darum jetzt: der Schmerz eines enttäuschten Herzens explodiert in einer bitteren Anklage gegen Jahwe (V.17.18).
• Jeremia klagt laut und eindringlich, fühlt sich seinen Feinden schutzlos ausgeliefert.
• Gott, in dessen Dienst er steht, hilft ihm nicht: fordert immer nur von ihm;
o versagt ihm jeden Trost;
o versagt ihm menschliche Gemeinschaft und Freundschaft;
o läßt ihn im Stich – wie ein versiegender Bach.
• Gott antwortet zweifach: 1. Forderung. Gott entläßt den Propheten nicht aus Dienst. Er soll weiterhin sein Mund sein (V.19).
• Gott hält an Berufung fest. Jeremia muß weiterhin den anderen Umkehr predigen.
• Gott stellt eine Bedingung: Jeremia soll selbst umkehren und nicht mehr so reden, wie er es eben getan hat.
• Redest du Edles und nichts Gemeines, dann darfst du mir wieder Mund sein. (V.19).
• Was tut Gott? Gott antwortet. Wie? Gott lädt ein. Wozu? Zur Umkehr.
• Wie an anderer Stelle: Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne, ich will eure Abtrünnigkeit heilen (Jer 3,22). Wenn du umkehren willst, darfst du zu mir zurückkehren (Jer 4,1).
• Gott antwortet 2. Mit einer Zusage: ER werde zu der Zusage stehen, die ER ihm bei Berufung gegeben hat. Ich bin mit dir.
• Und das Wunder geschieht: Der Prophet kehrt um, er bekehrt sich.
• Zusagen: Vers 20.21.
• Beistandszusage: Er erfährt den Schutz Jahwes.
• Gottesbeziehung: Er wird gefestigt im Glauben, d.h. in seiner Gottesbeziehung.
• Umkehr bestärkt ihn in seiner Berufung. Er geht gestärkt aus seiner Gottesanklage hervor.
• Für ihn war es ein schmerzvoller Prozeß, um fähig zu werden, um erneut seine Antwort auf den Ruf Gottes zu geben.
• Jeremia zeigt den Konflikt: für uns alle, wenn wir unserer Berufung folgen, dann zwischen a) Widerstand durch Umwelt und b) unseren eigenen Zweifel.
• Schmerzlich: das Gute zu wollen, und genau deswegen von denen angefeindet zu werden, denen das Heil gilt.
• Bei Jeremia und bei allen, die heute den Anspruch Gottes in der Welt aufrechterhalten: ohne den Verlockungen zu schmeicheln, ohne die Sünde zu verharmlosen oder zu rechtfertigen.
• Jeremia, keine depressive Resignation, er wurde aktiv:
o Trat in den Dialog mit Gott,
o fordert ihn heraus,
o zog ihn zur Rechenschaft.
• War Gott – ist Gott wie ein versiegender Bach?, wie ein unzuverlässiges Wasser?, hat Gott ihn mit Groll angefüllt? – wie Jeremia klagte.
• Mußte seine ihm von Gott anvertraute Mission scheitern? Mußte er, Jeremia, scheitern, ausgerechnet dadurch, daß er von Gott mit einem Heilswerk beauftragt war? Was tut Gott? Warum unterstützt Gott nicht besser seinen Berufenen?
• Sollte es vielleicht so gewesen sein: dass Gott nicht so ist, sondern daß Jeremia Gott zum Opfer seiner Projektionen gemacht hat? Dass Gott zum Opfer der Projektion des Jeremia geworden ist?
• Das würde bedeuten: Dass Jeremia sich geirrt hat in Bezug auf das Wesen Gottes.
• Wenn es so war, dann mußte ihm das erst mal bewusst werden.
• Jeremia mußte seine Zweifel, Gottesanklage hinausschreien – nicht in die Anonymität des Kosmos, sondern an die Adresse Gottes, persönlich.
• Und Gott hält das aus. Gott erlaubt uns, ihm unsere Zweifel vorzutragen, ihn anzuklagen.
• Und genau dadurch kehrte Jeremia um, wandte er sich Gott zu, macht er eine Entdeckung:
• Er versteht: Nur dieses unbedingte Vertrauen kann seine wahre Antwort auf den Ruf Gottes sein.
• Bei uns kann es nicht anders sein: Wenn wir so vertrauen, können wir unsere Mission erfüllen.
• Sich so Gott übergeben: das ist Treue, Glaube, Vertrauen in das Geheimnis Gottes, eine bewährte Freiheit.
• Und darum wirbt Gott um uns und bittet uns.
Am Mittwoch der 17. Woche im Jahreskreis (II)
Stadtpfarrkirche Heilig Geist, München
28. Juli 2010, 19 Uhr
Jeremia 15,10.16-21
• Gott beruft Menschen, seine Initiative.
• Lesung: wie eine Zusammenfassung des Dramas eines Propheten.
• Auf der einen Seite: Wort Gottes. Prophet ist dem Wort Gottes gefolgt, mit Freude, es war Nahrung, gab ihm Kraft.
• Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie. Dein Wort war mit Glück und Herzensfreude. Denn dein Name ist über mir ausgerufen. Herr, Gott der Heere (V.16).
• Jesus: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat (Joh 4,34).
• So konnte er am Volk seinen Dienst tun.
• Auf der anderen Seite: Nicht immer ein Zuckerschlecken für den Berufenen: Abraham, Mose, Paulus. Sie beklagten sich.
• Jeremia hat sein Leben in den Dienst des Wortes Gottes gestellt, damit das Volk sich bekehrt.
• Jeremia hat auf viele Annehmlichkeiten verzichtet.
• Jeremia tat auch noch Fürbitte für sein Volk. Aber: es wird nicht wahrgenommen, nicht gedankt.
• Man kennt ihn nur als den Unheilspropheten. Darum hat er nur Feinde.
• Er sieht sich von Anklägern umgeben, die ihn verachten.
• Und darum jetzt: der Schmerz eines enttäuschten Herzens explodiert in einer bitteren Anklage gegen Jahwe (V.17.18).
• Jeremia klagt laut und eindringlich, fühlt sich seinen Feinden schutzlos ausgeliefert.
• Gott, in dessen Dienst er steht, hilft ihm nicht: fordert immer nur von ihm;
o versagt ihm jeden Trost;
o versagt ihm menschliche Gemeinschaft und Freundschaft;
o läßt ihn im Stich – wie ein versiegender Bach.
• Gott antwortet zweifach: 1. Forderung. Gott entläßt den Propheten nicht aus Dienst. Er soll weiterhin sein Mund sein (V.19).
• Gott hält an Berufung fest. Jeremia muß weiterhin den anderen Umkehr predigen.
• Gott stellt eine Bedingung: Jeremia soll selbst umkehren und nicht mehr so reden, wie er es eben getan hat.
• Redest du Edles und nichts Gemeines, dann darfst du mir wieder Mund sein. (V.19).
• Was tut Gott? Gott antwortet. Wie? Gott lädt ein. Wozu? Zur Umkehr.
• Wie an anderer Stelle: Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne, ich will eure Abtrünnigkeit heilen (Jer 3,22). Wenn du umkehren willst, darfst du zu mir zurückkehren (Jer 4,1).
• Gott antwortet 2. Mit einer Zusage: ER werde zu der Zusage stehen, die ER ihm bei Berufung gegeben hat. Ich bin mit dir.
• Und das Wunder geschieht: Der Prophet kehrt um, er bekehrt sich.
• Zusagen: Vers 20.21.
• Beistandszusage: Er erfährt den Schutz Jahwes.
• Gottesbeziehung: Er wird gefestigt im Glauben, d.h. in seiner Gottesbeziehung.
• Umkehr bestärkt ihn in seiner Berufung. Er geht gestärkt aus seiner Gottesanklage hervor.
• Für ihn war es ein schmerzvoller Prozeß, um fähig zu werden, um erneut seine Antwort auf den Ruf Gottes zu geben.
• Jeremia zeigt den Konflikt: für uns alle, wenn wir unserer Berufung folgen, dann zwischen a) Widerstand durch Umwelt und b) unseren eigenen Zweifel.
• Schmerzlich: das Gute zu wollen, und genau deswegen von denen angefeindet zu werden, denen das Heil gilt.
• Bei Jeremia und bei allen, die heute den Anspruch Gottes in der Welt aufrechterhalten: ohne den Verlockungen zu schmeicheln, ohne die Sünde zu verharmlosen oder zu rechtfertigen.
• Jeremia, keine depressive Resignation, er wurde aktiv:
o Trat in den Dialog mit Gott,
o fordert ihn heraus,
o zog ihn zur Rechenschaft.
• War Gott – ist Gott wie ein versiegender Bach?, wie ein unzuverlässiges Wasser?, hat Gott ihn mit Groll angefüllt? – wie Jeremia klagte.
• Mußte seine ihm von Gott anvertraute Mission scheitern? Mußte er, Jeremia, scheitern, ausgerechnet dadurch, daß er von Gott mit einem Heilswerk beauftragt war? Was tut Gott? Warum unterstützt Gott nicht besser seinen Berufenen?
• Sollte es vielleicht so gewesen sein: dass Gott nicht so ist, sondern daß Jeremia Gott zum Opfer seiner Projektionen gemacht hat? Dass Gott zum Opfer der Projektion des Jeremia geworden ist?
• Das würde bedeuten: Dass Jeremia sich geirrt hat in Bezug auf das Wesen Gottes.
• Wenn es so war, dann mußte ihm das erst mal bewusst werden.
• Jeremia mußte seine Zweifel, Gottesanklage hinausschreien – nicht in die Anonymität des Kosmos, sondern an die Adresse Gottes, persönlich.
• Und Gott hält das aus. Gott erlaubt uns, ihm unsere Zweifel vorzutragen, ihn anzuklagen.
• Und genau dadurch kehrte Jeremia um, wandte er sich Gott zu, macht er eine Entdeckung:
• Er versteht: Nur dieses unbedingte Vertrauen kann seine wahre Antwort auf den Ruf Gottes sein.
• Bei uns kann es nicht anders sein: Wenn wir so vertrauen, können wir unsere Mission erfüllen.
• Sich so Gott übergeben: das ist Treue, Glaube, Vertrauen in das Geheimnis Gottes, eine bewährte Freiheit.
• Und darum wirbt Gott um uns und bittet uns.
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Donnerstag, 22. Juli 2010
eine uralte Regel zur geistlichen Unterscheidung
In der Vigil zum Gedenktag der hl. Maria Magdalena kam als Lesung ein Abschnitt aus einer Homilie zu den Evangelien von Gregor dem Großen (+604) zum Vortrag.
In vielen seelsorglichen Gesprächen und zur Klärung einer eventuell vorhandenen geistlichen Berufung hatte ich diese Regel erwähnt, angewandt und weitergegeben; es war immer hilfreich. Hier der Text:
"Heilige Sehnsucht wächst duch den Aufschub (ihrer Erfüllung, Hinzufügung von mir). Nimmt sie durch den Aufschub ab, so war es keine echte Sehnsucht."
(Lektionar zum Stundenbuch II/6, Seite 257f.)
Zum Ausprobieren und zum Nachahmen empfohlen...
...meint Pater Willibrord
In vielen seelsorglichen Gesprächen und zur Klärung einer eventuell vorhandenen geistlichen Berufung hatte ich diese Regel erwähnt, angewandt und weitergegeben; es war immer hilfreich. Hier der Text:
"Heilige Sehnsucht wächst duch den Aufschub (ihrer Erfüllung, Hinzufügung von mir). Nimmt sie durch den Aufschub ab, so war es keine echte Sehnsucht."
(Lektionar zum Stundenbuch II/6, Seite 257f.)
Zum Ausprobieren und zum Nachahmen empfohlen...
...meint Pater Willibrord
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Sonntag, 11. Juli 2010
Hochfest des Heiligsen Herzens Jesu
Die erste Offenbarung Jesu an die Hl. Maragreta Maria Alacoque
Aus dem Bericht der Hl.Maragareta Maria Alacoque über die erste Offenbarung des Herrn an sie. Sie wird auf den 27.12.1673 datiert, das Fest des Apostels Johannes, des Lieblingsjüngers.
"Er [Jesus] sagte zu mir: Mein göttliches Herz brennt so vor Liebe zu den Menschen und besonders zu dir, daß es die Flammen des Feuers nicht mehr in sich verschließen kann. (...) Es muß sich offenbaren, um die Menschen mit den kostbaren Schätzen zu bereichern, die ich dir entdecke. Sie bergen die Gnaden, die ihnen zum Heile dienen und sie vom Abgrund des Verderbens zurückreißen. Dich, die du ein Abgrund der Unwürdigkeit und Unwissenheit bist, habe ich zur Ausführung dieses großen Planes ausersehen, damit ich allein es sei, der dieses Werk vollbringt."
Dann forderte er mein Herz von mir. Ich bat ihn inständig, es zu nehmen. Er nahm es und versenkte es in das seine. Dort sah ich es wie ein winziges Stäubchen, das sich in dieser brennenden Glut verzehrte. Wie eine herzförmige Flamme sah es aus, als er es wieder herausnahm und an den Ort zurückversetzte, von wo er es genommen hatte. Dabei sprach er zu mir: "Hier hast du, meine Vielgeliebte, ein kostbares Unterpfand meiner Liebe. Ich habe einen kleinen Funken ihrer heißesten Flammen in deine Brust eingeschlossen, der dir künftighin als Herz dienen soll. Seine Glut wird nie erlöschen ... Doch wird er dir mehr Demütigungen und Leiden bringen als Erleichterung. Ich wünsche deshalb, daß du einfach darum bittest, damit du ausführst, was dir befohlen wird, und den Trost habest, dein Blut am Kreuz der Verdemütigungen zu vergießen ... Bisher hast du dich nur meine Sklavin genannt, doch nun verleihe ich dir den Namen der vielgeliebten Jüngerin meines Herzens."
Aus: Heilige Margareta Maria Alacoque. Leben und Offenbarungen. 1994.
Sonntag, 4. Juli 2010
"Die heilige Kirche" - dass ich nicht lache...
Predigt
Charismatischer Gottesdienst
Illerberg
14. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C)
4. Juli 2010
Liebe Christen!
Zur ersten Lesung (Jes 66,10-14)
Die mütterliche Fürsorge Jerusalems für ihre Kinder (V. 11-12).
Die zärtliche Mutterliebe Jerusalems zu ihren Kindern.
Was ist das für eine Liebe? Es ist die Liebe, die sie von Gott empfängt.
Warum? Damit sie sie weitergibt.
Der Trost, den sie spendet, ist derselbe Trost, den sie von Gott empfängt.
Jerusalem: mehr als eine Stadt, politisches Zentrum. – J.: mütterliche Liebe Gottes.
Jerusalem = Sakrament der liebenden Gegenwart Gottes unter den Seinen.
Ähnlich bei der Kirche.
Kirche: Zusammenschluß von sündigen Menschen (aktuell); mehr als Zusammenschluß von Menschen, von örtlichen Vereinigungen.
Kirche: in ihr Liebe und Trost Gottes, gibt die Liebe und Trost Gottes weiter.
Kirche = Sakrament der Gegenwart Gottes in der Welt.
Im Credo bekennen wir: Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Was heißt denn das?
Vielleicht ist es ganz gut, den Glanz der Wahrheit auf der Grundlage des neuen Katechismus aufleuchten zu lassen, der besser ist als sein Ruf und den zu schmähen es schon zum guten Ton gehört, sogar in der Kirche.
1. Die Kirche ist eine.
Warum?
- Von ihrem Ursprung her: Weil Gott der eine und einzige ist.
- Von ihrem Gründer her: Weil Jesus Christus der einzige Erlöser ist und eine einzige Erlösung vollbracht hat. Wir blicken auf das eine durchbohrte Herz Jesu. Das sakramentale Handeln Jesu Christi ist auf die eine Kirche übergegangen, die er dazu gestiftet hat.
- Von ihrer Seele her: Der Heilige Geist wohnt in den Herzen der Gläubigen und erfüllt und leitet die ganze Kirche. Er schafft diese wunderbare Gemeinschaft der Gläubigen und verbindet sie alle in Christus.
Was sind die Bande der Einheit?
- vor allem ist es die Liebe, sie ist das Band der Vollkommenheit.
- Das Bekenntnis ein und desselben Glaubens, von den Aposteln überliefert.
- Die gemeinsame Feier des Gottesdienstes, vor allem der Sakramente. Die Bewahrung des ursprünglichen und vollständigen eucharistischen Mysteriums. Überall, wo eine gültige Eucharistie in Einheit mit dem Papst und dem Bischofskollegium gefeiert wird, da verwirklicht sich Kirche. Wie wir im Hochgebet beten: Beschütze deine Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit und stärke sie im Glauben und in der Liebe: deinen Diener, den Bischof vom Rom: unseren Papst, dann: den Bischof unserer Diözese und die Gemeinschaft der Bischöfe, unsere Priester und Diakone, alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind, und das ganze Volk deiner Erlösten.
- Die apostolische Sukzession, die durch das Weihesakrament die Eintracht in der Familie Gottes aufrechterhält. Die einzige Kirche Christi zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen. Ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut. Diese Kirche ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.
Sünden gegen die Einheit
- In dieser einen und einzigen Kirche Gottes sind schon von den ersten Zeiten an Spaltungen aufgekommen.
- Später sind ausgedehnte Uneinigkeiten entstanden, es trennten sich große Gemeinschaften von der vollen Gemeinschaft der katholischen Kirche – nicht ohne Schuld der Menschen auf beiden Seiten.
Die Einheit hat Christus seiner Kirche von Anfang an geschenkt; es ist eine Einheit, die nach unserem Glauben unverlierbar in der katholischen Kirche besteht, und die immer mehr wachsen wird bis zur Vollendung der Zeiten.
Christus gibt seiner Kirche stets die Gabe der Einheit. Aber die Kirche muß ständig beten und arbeiten, um die Einheit, die Christus für sie will, zu erhalten, zu stärken und zu vervollkommnen. Deshalb bittet Jesus selbst zur Stunde seines Leidens und fortwährend den Vater um die Einheit seiner Jünger: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater in mir bist, und ich in dir bin, sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hat“ (Joh 17,21). Das Verlangen, zur Einheit aller Christen zurückzufinden, ist eine Gabe Christi und ein Ruf des Heiligen Geistes.
Um diesem Ruf zu entsprechen, braucht es:
- eine dauernde Erneuerung der Kirche in einer größeren Treue zu ihrer Berufung. Und das fängt bei mir, bei dir an, wo denn sonst. Wir sind Kirche.
- Es braucht eine Bekehrung des Herzens, um nach einem reinen Leben gemäß dem Evangelium zu streben. Wir müssen evangelisch werden, um katholisch zu sein.
- Es braucht das gemeinsame Gebet, z. B. in dieser Woche. Bekehrung des Herzens und Streben nach Heiligkeit und das Gebet – das ist die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung. Das ist ein geistlicher Ökumenismus.
2. Die Kirche ist heilig.
Und zwar: unzerstörbar heilig. Warum?
Nicht weil der Papst so toll wäre oder die Bischöfe oder die Pfarrer oder die Benediktiner. Nicht weil die Glieder der Kirche, die Christen eine einigermaßen moralische oder spirituelle Vollkommenheit erreicht hätten.
Sondern: Weil Christus die Kirche geliebt, sich für sie hingegeben und sie so geheiligt hat. Er hat sie als seinen Leib mit sich verbunden und mit dem Heiligen Geist erfüllt. Die Kirche ist somit das heilige Volk Gottes. Und das sind wir. Und die Glieder der Kirche werden heilig genannt. Und das sind wir. – Das ist mal das Erste, von Gott her.
Nun weisen die Kritiker innerhalb und außerhalb der Kirche gerne auf die Schattenseiten der Kirche hin. Eigentlich zu recht.
Aber seltsam ist es, wenn das besonders gerne die Eltern tun, die aus der Kirche ausgetreten sind und dennoch ihre Kinder zur Taufe anmelden. Aber das ist ein anderes Problem.
Zur Zeit begleite ich eine protestantische Person auf ihrem Weg zur Aufnahme in die volle Gemeinschaft der Kirche. In einem Gespräch kamen genau diese sattsam bekannten Anfragen aus der Mottenkiste der Kirchengeschichte und aus der Gegenwart.
Ich stellte die Gegenfrage: Suchen Sie eine Kirche der moralisch Perfekten? Wo soll es die denn geben? Und wenn es sie gäbe, glauben Sie, dass Sie dort als Mitglied akzeptiert würden? – Die Person war nicht etwa beleidigt, sondern sie atmete auf: „Ach, so habe ich das noch nicht gesehen.“
Die Kirche ist zugleich heilig und reinigungsbedürftig.
Wir gehen immer den Weg der Buße und der Erneuerung.
Alle Glieder der Kirche, Laien wie die geweihten Amtsträger, müssen bekennen, dass sie Sünder sind. Übrigens: kein Staat der Welt hat seine eigenen Untaten vor der Welt bekannt. Die Kirche aber tut das jeden Tag.
Wir sind zwar schon vom Heil Christi erfasst, aber wir sind immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit.
Die Kirche ist heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden. Denn sie lebt das Leben der Gnade. Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben, werden sie geheiligt.
Wo sie aber dieses Leben preisgeben, da verfallen sie der Sünde und der Unordnung.
Mit unseren Sünden behindern wir die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche und verdunkeln ihre Heiligkeit. Darunter leidet sie und tut Buße für diese Sünden – und das vor den Augen der Welt. Das wird besonders deutlich am Aschermittwoch.
3. Die Kirche ist katholische.
Was heißt das? Das heißt nicht „vatikanisch“. Das Wort „katholisch“ bedeutet „allumfassend“ im Sinne von „ganz“ oder „vollständig“.
Die eine und heilige Kirche ist katholisch in einem doppelten Sinn:
3.1. Sie ist katholisch, weil Christus in ihr zugegen ist.
Ignatius von Antiochien: Wo Christus ist, ist die katholische Kirche.
In der Kirche ist der mit seinem Haupt vereinte Leib Christi in Fülle verwirklicht.
Sie erhält von Christus die Fülle der Mittel zum Heil, die er gewollt hat: das richtige und ganze Glaubensbekenntnis, das vollständige sakramentale Leben und das geweihte Dienstamt in der apostolischen Sukzession. In diesem Sinne war die Kirche schon am Pfingsttag katholisch, und sie wird es bleiben zum Tag der Wiederkunft Christi.
3.2. sie ist katholisch, weil sie von Christus zum ganzen Menschengeschlecht gesandt worden ist. Alle Menschen werden zum Gottesvolk berufen. Gott will allen seinen Kindern sein Heil zudienen, und das will er durch die Kirche tun. Darum ist die Kirche zu allen Völkern gesandt. Und darum ist sie katholisch. Und Mission der Kirche ergibt sich aus ihrer Katholizität.
4. Die Kirche ist apostolisch
Warum?
- weil sie auf die Apostel gegründet ist. Das sind die von Christus erwählten und ausgesandten Zeugen.
- Weil sie die Lehre der Apostel bewahrt und weitergibt: das Glaubensvermächtnis, und das tut sie unter dem Beistand des Heiligen Geistes.
- Weil sie bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet wird – und zwar durch jene, die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen: das Bischofskollegium in der Einheit mit dem Nachfolger des Petrus.
Zur zweiten Lesung (Galater 6,14-18)
Ich will mich allein des Kreuzes Christi rühmen.
Kreuz – Gegenstand des Rühmens. Warum?
Paulus: mir ist die Welt gekreuzigt und ich der Welt. Was heißt das?
Es gibt Prüfungen, Widerwärtigkeiten. – Was sind das für P und W?
• Keine aszetische Übung, um sich von falschen Werten zu reinigen.
• Auch keine günstige Gelegenheit für sittliche Bewährung, für ein anständiges Leben
• Auch keine Nachahmung des Kreuzes Jesu. Nicht etwa, weil Christus gelitten, müssen auch wir leiden.
Paulus geht es um etwas anderes: P und W als Ort der Hoffnung und der Prophetie.
Kreuz auf Golgotha für Christus – Ruhm. Warum? Gewährt Zugang zur Auferstehung.
Das Kreuz ist etwas, dessen man sich rühmen darf. Versetzt uns in eine neue Existenz.
Der Christ: ein Auferstandener. Nur geprüfte Menschen können die Kirche erneuern.
Zum Evangelium (Lk 10,1-12,17-20)
Jesus sieht eine Ernte. Anlaß seiner Rede.
Getreideschnitter – Menschenschnitter, wie Fischer – Menschenfischer.
Ernte: Gericht.
Aussendung der Jünger: Einladung der Menschen in das kommende Reich.
Einladung geht dem Gericht voraus.
Jedes Wort Gottes trägt Gericht Scheidung der Herzen in sich. Darum: Verfolgung.
Jesus gibt zwei praktische Ratschläge.
1. Keine große Bedeutung für Mittel und Handlungsweisen der gegenwärtigen Zeit; keine Sorge um irdische Zukunft (wegen Naherwartung).
Armut des Missionars kündet das kommende Gottesreich an. Die Christen erkennen dieses Zeichen und unterstützen den Diener Gottes, damit er seiner Berufung zur Armut treu bleiben kann.
2. Beziehung zu den Gastgebern (V.5-8). In diesen Beziehungen muß Charakter der Pilgerschaft im Leben des Jüngers sichtbar werden, der sich niemals irgendwo einrichtet. Immer unterwegs zum Reich. Er begnügt sich mit der Gastfreundschaft, die man ihm anbietet.
Der zweite Teil der Perikope: Rückkehr der Zweiundsiebzig.
Freude. V.17 – erfolgreiche Mission.
Freude und Staunen: sind Anzeichen der messianischen Zeit.
Durch Jesus erfüllt. Das zeigt Lukas: Freude:
Grosse Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. (Lk 1,14 - Engel zu Zacharias).
Nachbarn und Verwandten kamen zu Elisabeth freuten sich mit ihr über die Geburt des Johannes.
Engel zu Hirten: Ich verkünde euch eine große Freude.
Gleichnisse vom Verlorenen: Schaf: voll Freude, freut euch mit mir. Drachme: Freut euch mit mir.
Bei den Engeln Gottes mehr Freude.
Verlorener Sohn: Vater zum älteren Sohn: aber jetzt müssen wir uns doch freuen.
Im Wirken Jesu realisiert sich, dass die Machtstellung Satans gebrochen ist.
V.20 Freude.
Charismatischer Gottesdienst
Illerberg
14. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C)
4. Juli 2010
Liebe Christen!
Zur ersten Lesung (Jes 66,10-14)
Die mütterliche Fürsorge Jerusalems für ihre Kinder (V. 11-12).
Die zärtliche Mutterliebe Jerusalems zu ihren Kindern.
Was ist das für eine Liebe? Es ist die Liebe, die sie von Gott empfängt.
Warum? Damit sie sie weitergibt.
Der Trost, den sie spendet, ist derselbe Trost, den sie von Gott empfängt.
Jerusalem: mehr als eine Stadt, politisches Zentrum. – J.: mütterliche Liebe Gottes.
Jerusalem = Sakrament der liebenden Gegenwart Gottes unter den Seinen.
Ähnlich bei der Kirche.
Kirche: Zusammenschluß von sündigen Menschen (aktuell); mehr als Zusammenschluß von Menschen, von örtlichen Vereinigungen.
Kirche: in ihr Liebe und Trost Gottes, gibt die Liebe und Trost Gottes weiter.
Kirche = Sakrament der Gegenwart Gottes in der Welt.
Im Credo bekennen wir: Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Was heißt denn das?
Vielleicht ist es ganz gut, den Glanz der Wahrheit auf der Grundlage des neuen Katechismus aufleuchten zu lassen, der besser ist als sein Ruf und den zu schmähen es schon zum guten Ton gehört, sogar in der Kirche.
1. Die Kirche ist eine.
Warum?
- Von ihrem Ursprung her: Weil Gott der eine und einzige ist.
- Von ihrem Gründer her: Weil Jesus Christus der einzige Erlöser ist und eine einzige Erlösung vollbracht hat. Wir blicken auf das eine durchbohrte Herz Jesu. Das sakramentale Handeln Jesu Christi ist auf die eine Kirche übergegangen, die er dazu gestiftet hat.
- Von ihrer Seele her: Der Heilige Geist wohnt in den Herzen der Gläubigen und erfüllt und leitet die ganze Kirche. Er schafft diese wunderbare Gemeinschaft der Gläubigen und verbindet sie alle in Christus.
Was sind die Bande der Einheit?
- vor allem ist es die Liebe, sie ist das Band der Vollkommenheit.
- Das Bekenntnis ein und desselben Glaubens, von den Aposteln überliefert.
- Die gemeinsame Feier des Gottesdienstes, vor allem der Sakramente. Die Bewahrung des ursprünglichen und vollständigen eucharistischen Mysteriums. Überall, wo eine gültige Eucharistie in Einheit mit dem Papst und dem Bischofskollegium gefeiert wird, da verwirklicht sich Kirche. Wie wir im Hochgebet beten: Beschütze deine Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit und stärke sie im Glauben und in der Liebe: deinen Diener, den Bischof vom Rom: unseren Papst, dann: den Bischof unserer Diözese und die Gemeinschaft der Bischöfe, unsere Priester und Diakone, alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind, und das ganze Volk deiner Erlösten.
- Die apostolische Sukzession, die durch das Weihesakrament die Eintracht in der Familie Gottes aufrechterhält. Die einzige Kirche Christi zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen. Ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut. Diese Kirche ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.
Sünden gegen die Einheit
- In dieser einen und einzigen Kirche Gottes sind schon von den ersten Zeiten an Spaltungen aufgekommen.
- Später sind ausgedehnte Uneinigkeiten entstanden, es trennten sich große Gemeinschaften von der vollen Gemeinschaft der katholischen Kirche – nicht ohne Schuld der Menschen auf beiden Seiten.
Die Einheit hat Christus seiner Kirche von Anfang an geschenkt; es ist eine Einheit, die nach unserem Glauben unverlierbar in der katholischen Kirche besteht, und die immer mehr wachsen wird bis zur Vollendung der Zeiten.
Christus gibt seiner Kirche stets die Gabe der Einheit. Aber die Kirche muß ständig beten und arbeiten, um die Einheit, die Christus für sie will, zu erhalten, zu stärken und zu vervollkommnen. Deshalb bittet Jesus selbst zur Stunde seines Leidens und fortwährend den Vater um die Einheit seiner Jünger: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater in mir bist, und ich in dir bin, sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hat“ (Joh 17,21). Das Verlangen, zur Einheit aller Christen zurückzufinden, ist eine Gabe Christi und ein Ruf des Heiligen Geistes.
Um diesem Ruf zu entsprechen, braucht es:
- eine dauernde Erneuerung der Kirche in einer größeren Treue zu ihrer Berufung. Und das fängt bei mir, bei dir an, wo denn sonst. Wir sind Kirche.
- Es braucht eine Bekehrung des Herzens, um nach einem reinen Leben gemäß dem Evangelium zu streben. Wir müssen evangelisch werden, um katholisch zu sein.
- Es braucht das gemeinsame Gebet, z. B. in dieser Woche. Bekehrung des Herzens und Streben nach Heiligkeit und das Gebet – das ist die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung. Das ist ein geistlicher Ökumenismus.
2. Die Kirche ist heilig.
Und zwar: unzerstörbar heilig. Warum?
Nicht weil der Papst so toll wäre oder die Bischöfe oder die Pfarrer oder die Benediktiner. Nicht weil die Glieder der Kirche, die Christen eine einigermaßen moralische oder spirituelle Vollkommenheit erreicht hätten.
Sondern: Weil Christus die Kirche geliebt, sich für sie hingegeben und sie so geheiligt hat. Er hat sie als seinen Leib mit sich verbunden und mit dem Heiligen Geist erfüllt. Die Kirche ist somit das heilige Volk Gottes. Und das sind wir. Und die Glieder der Kirche werden heilig genannt. Und das sind wir. – Das ist mal das Erste, von Gott her.
Nun weisen die Kritiker innerhalb und außerhalb der Kirche gerne auf die Schattenseiten der Kirche hin. Eigentlich zu recht.
Aber seltsam ist es, wenn das besonders gerne die Eltern tun, die aus der Kirche ausgetreten sind und dennoch ihre Kinder zur Taufe anmelden. Aber das ist ein anderes Problem.
Zur Zeit begleite ich eine protestantische Person auf ihrem Weg zur Aufnahme in die volle Gemeinschaft der Kirche. In einem Gespräch kamen genau diese sattsam bekannten Anfragen aus der Mottenkiste der Kirchengeschichte und aus der Gegenwart.
Ich stellte die Gegenfrage: Suchen Sie eine Kirche der moralisch Perfekten? Wo soll es die denn geben? Und wenn es sie gäbe, glauben Sie, dass Sie dort als Mitglied akzeptiert würden? – Die Person war nicht etwa beleidigt, sondern sie atmete auf: „Ach, so habe ich das noch nicht gesehen.“
Die Kirche ist zugleich heilig und reinigungsbedürftig.
Wir gehen immer den Weg der Buße und der Erneuerung.
Alle Glieder der Kirche, Laien wie die geweihten Amtsträger, müssen bekennen, dass sie Sünder sind. Übrigens: kein Staat der Welt hat seine eigenen Untaten vor der Welt bekannt. Die Kirche aber tut das jeden Tag.
Wir sind zwar schon vom Heil Christi erfasst, aber wir sind immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit.
Die Kirche ist heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden. Denn sie lebt das Leben der Gnade. Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben, werden sie geheiligt.
Wo sie aber dieses Leben preisgeben, da verfallen sie der Sünde und der Unordnung.
Mit unseren Sünden behindern wir die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche und verdunkeln ihre Heiligkeit. Darunter leidet sie und tut Buße für diese Sünden – und das vor den Augen der Welt. Das wird besonders deutlich am Aschermittwoch.
3. Die Kirche ist katholische.
Was heißt das? Das heißt nicht „vatikanisch“. Das Wort „katholisch“ bedeutet „allumfassend“ im Sinne von „ganz“ oder „vollständig“.
Die eine und heilige Kirche ist katholisch in einem doppelten Sinn:
3.1. Sie ist katholisch, weil Christus in ihr zugegen ist.
Ignatius von Antiochien: Wo Christus ist, ist die katholische Kirche.
In der Kirche ist der mit seinem Haupt vereinte Leib Christi in Fülle verwirklicht.
Sie erhält von Christus die Fülle der Mittel zum Heil, die er gewollt hat: das richtige und ganze Glaubensbekenntnis, das vollständige sakramentale Leben und das geweihte Dienstamt in der apostolischen Sukzession. In diesem Sinne war die Kirche schon am Pfingsttag katholisch, und sie wird es bleiben zum Tag der Wiederkunft Christi.
3.2. sie ist katholisch, weil sie von Christus zum ganzen Menschengeschlecht gesandt worden ist. Alle Menschen werden zum Gottesvolk berufen. Gott will allen seinen Kindern sein Heil zudienen, und das will er durch die Kirche tun. Darum ist die Kirche zu allen Völkern gesandt. Und darum ist sie katholisch. Und Mission der Kirche ergibt sich aus ihrer Katholizität.
4. Die Kirche ist apostolisch
Warum?
- weil sie auf die Apostel gegründet ist. Das sind die von Christus erwählten und ausgesandten Zeugen.
- Weil sie die Lehre der Apostel bewahrt und weitergibt: das Glaubensvermächtnis, und das tut sie unter dem Beistand des Heiligen Geistes.
- Weil sie bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet wird – und zwar durch jene, die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen: das Bischofskollegium in der Einheit mit dem Nachfolger des Petrus.
Zur zweiten Lesung (Galater 6,14-18)
Ich will mich allein des Kreuzes Christi rühmen.
Kreuz – Gegenstand des Rühmens. Warum?
Paulus: mir ist die Welt gekreuzigt und ich der Welt. Was heißt das?
Es gibt Prüfungen, Widerwärtigkeiten. – Was sind das für P und W?
• Keine aszetische Übung, um sich von falschen Werten zu reinigen.
• Auch keine günstige Gelegenheit für sittliche Bewährung, für ein anständiges Leben
• Auch keine Nachahmung des Kreuzes Jesu. Nicht etwa, weil Christus gelitten, müssen auch wir leiden.
Paulus geht es um etwas anderes: P und W als Ort der Hoffnung und der Prophetie.
Kreuz auf Golgotha für Christus – Ruhm. Warum? Gewährt Zugang zur Auferstehung.
Das Kreuz ist etwas, dessen man sich rühmen darf. Versetzt uns in eine neue Existenz.
Der Christ: ein Auferstandener. Nur geprüfte Menschen können die Kirche erneuern.
Zum Evangelium (Lk 10,1-12,17-20)
Jesus sieht eine Ernte. Anlaß seiner Rede.
Getreideschnitter – Menschenschnitter, wie Fischer – Menschenfischer.
Ernte: Gericht.
Aussendung der Jünger: Einladung der Menschen in das kommende Reich.
Einladung geht dem Gericht voraus.
Jedes Wort Gottes trägt Gericht Scheidung der Herzen in sich. Darum: Verfolgung.
Jesus gibt zwei praktische Ratschläge.
1. Keine große Bedeutung für Mittel und Handlungsweisen der gegenwärtigen Zeit; keine Sorge um irdische Zukunft (wegen Naherwartung).
Armut des Missionars kündet das kommende Gottesreich an. Die Christen erkennen dieses Zeichen und unterstützen den Diener Gottes, damit er seiner Berufung zur Armut treu bleiben kann.
2. Beziehung zu den Gastgebern (V.5-8). In diesen Beziehungen muß Charakter der Pilgerschaft im Leben des Jüngers sichtbar werden, der sich niemals irgendwo einrichtet. Immer unterwegs zum Reich. Er begnügt sich mit der Gastfreundschaft, die man ihm anbietet.
Der zweite Teil der Perikope: Rückkehr der Zweiundsiebzig.
Freude. V.17 – erfolgreiche Mission.
Freude und Staunen: sind Anzeichen der messianischen Zeit.
Durch Jesus erfüllt. Das zeigt Lukas: Freude:
Grosse Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. (Lk 1,14 - Engel zu Zacharias).
Nachbarn und Verwandten kamen zu Elisabeth freuten sich mit ihr über die Geburt des Johannes.
Engel zu Hirten: Ich verkünde euch eine große Freude.
Gleichnisse vom Verlorenen: Schaf: voll Freude, freut euch mit mir. Drachme: Freut euch mit mir.
Bei den Engeln Gottes mehr Freude.
Verlorener Sohn: Vater zum älteren Sohn: aber jetzt müssen wir uns doch freuen.
Im Wirken Jesu realisiert sich, dass die Machtstellung Satans gebrochen ist.
V.20 Freude.
Dienstag, 15. Juni 2010
Eucharistischer Lobpreis-Abend
Unsere Klosterkirche ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.
Der Freitag in der Woche nach dem Fronleichnamsfest ist das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Diesen Tag begehen wir in St. Ottilien immer mit einer besonderen Festlichkeit. Am Abend halten wir eine eucharistische Anbetung: 20 Uhr: Herz-Jesu-Rosenkranz, danach Aussetzung des Allerheiligsten, dann eine gestaltete Anbetung mit meditativen Texten und Lobpreis-Liedern, musikalisch begleitet von der "Jugend 2000".
Es folgt der Ablauf für den Lobpreisabend am 11. Juni 2010
Beginn um 20 Uhr mit Herz-Jesu-Rosenkranz
danach Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung
1.Jesus, höchster Name, teurer Erlöser, siegreicher Herr. Immanuel, Gott ist mit uns, herrlicher Heiland, lebendiges Wort. Er ist der Friedefürst und der allmächtige Gott. Ratgeber wunderbar, ewiger Vater, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und seines Reiches wird kein Ende sein.
2.Jesus, wir erheben dich, unser König bist du. Du bist hier, mitten unter uns; voll Ehrfurcht stehen wir vor Dir. Wir beten an vor deinem Thron. König Jesus, die Herrschaft ist dein.
3.Ich trete vor dich, Herr, voller Dankbarkeit. Von deinen Wundern will ich singen allezeit. Du, o Herr, bist allmächtig, wunderbar und stark; nur dich erhebe ich. Ich bringe dir mein Lob als Opfergabe dar. Denn deine Herrlichkeit und Macht sind offenbar.
Anregung zum Beten: Thema: Gott Vater
• Du unser Vater, König des Himmels und der Erde.
• Wir danken dir, daß wir jetzt vor dir sein dürfen.
• Wir danke für die Gaben der Schöpfung. WIR
• Bevor du die Welt erschufst, hast du uns erwählt
• Für die Gabe der Erlösung: Taufe, Kirche.
• So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen Sohn hingabst.
• Heute feiern wir das Fest deiner Liebe.
Anbetungslied: So sehr hast du die Welt geliebt, daß du deinen Sohn hingabst, damit jeder, der an dich glaubt, das ewige Leben hat, und dich sieht, dich erlebt, in Ehrfurcht vor die steht. - König des Himmels und der Erde, dein Name strahlt über die Welt. König des Himmels und der Erde bist du. - Bevor du diese Welt erschufst, da hast du uns erwählt, damit wir deine Kinder sind, als Erben hast du uns bestimmt. Wir sind eins, vor dir rein, gehören dir allein.
Anregung Beten: Thema: Jesus Christus
• Jesus: du hast das Reich Gottes angesagt.
• Die Zeit ist erfüllt.
• Du bist das Reich Gottes.
• Damals in Palästina,
• so auch hier.
• Dank für deine eucharistische Gegenwart
Lied: Herr, ich komme zu dir und ich steh vor dir, so wie ich bin. Alles was mich bewegt, lege ich vor dich hin. Herr, ich komme zu dir und ich schütte mein Herz bei dir aus. Was mich hindert, ganz bei dir zu sein, räume aus. Meine Sorgen sind dir nicht verborgen, du wirst sorgen für mich. Voll Vertrauen will ich auf dich schauen. Herr, ich baue auf dich! Gib mir ein neues, ungeteiltes Herz. Lege ein neues Lied in meinen Mund. Fülle mich neu mit Deinem Geist, denn du bewirkst dein Lob in mir.
Anregung zum Beten: Thema: Heiliger Geist
• Johannes: Jesus neigte sein Haupt und gab den Geist,
• als Geschenk, als Gabe,
• In der Eucharistie: das ganze Heilswerk Jesu präsent: also auch sein Kreuzesopfer,
• aus der Eucharistie fließt der Hl. Geist
Lied: Geist des Vaters, du durchdringst mich, heilger Geist, komm und erfülle mich. Herr, ich brauche deine Liebe, und ich suche deine Gegenwart, komm erfülle mich. Mach mich durch deine Gnade, Herr, vollkommen rein. Lass Deine Liebe wieder neu in mir sein. Ich such dich, ich brauch dich, ich liebe dich, mein Herr.
Anregung zum Beten: Thema: Maria
• Wo Christus ist, da ist auch seine Mutter.
• Sie konnte sagen: Das ist mein Leib.
• Erbitte uns die Gnade, deinen Sohn anzubeten, wie du ihn anbetest, - wie er es verdient.
• Du warst offen für den Heiligen Geist, wie kein anderer Mensch.
• Erbitte uns die Gaben des Heiligen Geistes.
Marienlied: 1. Meine Seele preist die Größe des Herrn, es jubelt mein Geist über Gott, meinen Retter. Meine Niedrigkeit hat er angesehn. Für alle Zeit preisen mich selig alle Geschlechter. Gott hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Sein Erbarmen hört niemals auf, es gilt allen, die ihn fürchten. 2. Mit machtvollem Arm zerstreut er die Hochmütigen, stürzt die Mächtigen vom Thron, richt auf die Unterdrückten. Er macht Hungernde satt, lässt Reichen leer ausgehn. Er denkt an sein Volk, so wie er es verheißen.
Text 1: Ich bin bei dir
Eine Meditation über die Nähe Gottes
Ich war, bevor du warst.
Ich war, als du wurdest.
Ich habe dich gewollt.
Ich bin bei dir, seit du bist.
Ich schenkte dir die Fülle meiner Kraft.
Ich hauchte dir meinen Geist ein.
Ich umhüllte dich mit dem Mantel meiner Liebe.
Ich gab dir alles, was zum Leben notwendig ist.
Ich bin dir Weg und Licht.
Ich bin bei dir, seit du fühlst und empfindest.
Ich bin bei dir, seit du dich bewegen kannst.
Ich bin bei dir, seit du hörst und sprichst.
Ich bin bei dir, seit du lachst.
Ich bin bei dir und sorge für dich.
Ich bin bei dir, wenn du dich freust und glücklich bist.
Ich bin bei dir, wenn du mit lieben Freunden und guten Menschen zusammen bist.
Ich bin bei dir, wenn es dir gut geht und wenn du gesund bist.
Ich bin bei dir, wenn du allein bist.
Ich bin bei dir, wenn keiner mit dir spricht und wenn keiner dir zuhört.
Ich bin bei dir, wenn dich Ängste quälen.
Ich bin bei dir und schütze dich.
Ich bin bei dir, wenn Zweifel dich zermürben.
Ich bin bei dir, wenn du traurig bist und weinst.
Ich bin bei dir, wenn du dich einsam fühlst.
Ich bin bei dir, wenn alle dich verlassen haben.
Ich bin bei dir und tröste dich.
Ich bin bei dir, wenn Kummer dich drückt.
Ich bin bei dir, wenn du krank bist und Schmerzen dich plagen.
Ich bin bei dir, wenn es dunkel um dich wird.
Ich bin bei dir, wenn du blind und gebrechlich bist.
Ich bin bei dir und schenke dir Heilung, Licht und Halst.
Ich bin bei dir, wenn Sorgen dir zusetzen.
Ich bin bei dir, wenn Not in deinem Hause wohnt.
Ich bin ei dir, wenn du vor dir und deinen Problemen wegläufst.
Ich bin bei dir und gebe dir Rat und Stärke und biete dir Zuflucht.
Ich bin bei dir, wenn eisige Kälte dich umgibt.
Ich bin bei dir und wäre dich mit der Glut meiner Liebe.
Ich bin bei dir, wenn es dich hungert und dürstet.
Ich bin bei dir und gebe dir Speise und stille deinen Durst.
Ich bin bei dir, wenn du strauchelst oder stürzt.
Ich bin bei dir und fange dich auf.
Ich bin bei dir, wenn du ungerecht behandelt wirst.
Ich bin bei dir und ich mache dich frei und ich lindere deine Schmerzen.
Ich bin bei dir, wenn man dir Unrecht zufügt.
Ich bin dann bei dir und verschaffe dir Recht.
Ich bin bei dir an jedem neuen Morgen.
Ich bin bei dir an jedem neuen Tag.
Ich bin bei dir an jedem Abend, in jeder Nacht.
Ich bin bei dir, wenn du nicht schlafen kannst und mich in wachen Nächsten anrufst.
Ich bin bei dir, wenn du Ruhe und Frieden suchst.
Ich bin bei dir und wache alle Zeit über dich.
Ich bin bei dir in jeder Not.
Ich bin bei dir bei deinem Sterben.
Ich bin bei dir, wenn du vor mir stehst.
Ich bin bei dir und halte dich.
Ich erwarte dich und bereite dir eine Wohnung.
Ich, dein Gott, dein Schöpfer, dein Vater:
Ich bin also immer um dich und behüte dich.
Ich sorge mich um dich, wie ein Vater sich sorgt um sein Kind.
Ich, der ewige Gott, werde immer für dich da sein.
Ich, der ewige Gott, bin ewig bei dir.
Lied: 1. Über alle Welt bist du der Herr, über jeden Berg, die Sonne und das Meer. Doch mein größter Wunsch, das, was ich begehr, ist: Herr, regiere du in mir. - Regier in mir in deiner Kraft, über jeden Traum auchin tiefster Nacht. Du bist mein Gott, ich gehöre dir. Darum regiere du in mir. 2. Alles, was ich denk, und jedes Wort, soll ein Spiegel sein von deiner Schönheit, Gott. Du bedeutest mir mehr als alles hier, darum regiere du in mir.
Text 2: So spricht Gott:
Ich wollte schon immer mit dir reden,
aber du hast mir keine Zeit gelassen.
Ich wollte dir schon immer sagen:
„Ich bin für dich da.“
Aber du hattest Angst.
Ich wollte dir schon immer sagen:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“
Aber du hast mir nicht geglaubt,
sondern du hast mich für fern und für abwesend gehalten.
Ich wollte schon immer mit dir reden,
aber du hast mich nicht ausreden lassen.
Es steht dir frei, du kannst dich entscheiden,
ob du mir zuhörst oder ob du weghören willst.
Wenn du bereit bist,
auf meine Worte zu hören,
dann möchte ich dir sagen:
„Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.“
Meine Liebe bleibt seit Ewigkeit gleich.
Ob du dich abwendest oder mir zuwendest:
Ich liebe dich.
Ich kann dich nicht mehr lieben als ich dich schon liebe.
Und ich werde dich niemals weniger lieben,
was du auch tun magst.
Weil du lebst, liebe ich dich.
Weil du dich entfaltest, liebe ich dich.
Weil du Mensch bist, liebe ich dich.
Weil du der Erde angehörst, liebe ich dich.
Weil ich dir von meinem Geist gegeben habe, liebe ich dich.
Weil du dich in diesem Leben bewähren mußt, lieb ich dich.
Weil du nicht ohne Hoffnung und Glauben leben kannst, liebe ich dich.
Mit ewiger Liebe liebe ich dich.
Du kannst dich mir anvertrauen.
Ich habe immer Zeit für dich.
Wann immer, wo immer, wie oft immer.
In der Nacht, am Tag, komm zu mir, setz dich hin.
Du brauchst mir nichts zu erzählen.
Ich sehe dich und ich freue mich an dir.
Wenn du willst, kannst du reden.
Meine Liebe zu dir war schon längst wirksam,
bevor du auf die Welt gekommen bist.
Weil ich dich liebe, darum bist du und darum bleibst du.
Du kannst nicht sterben.
Ich kann dich nicht vernichten: weil ich dich liebe.
Was immer du tust: ich gehe dir nach.
Verläßt schon eine Mutter ihr Kind nicht,
auch wenn es etwas Böses täte,
so verlasse ich dich auf keinen Fall: denn ich liebe dich.
Laß dich lieben!
Öffne dich, und lass dich von mir lieben.
Erkenne meine Liebe in der Schöpfung, die dich umgibt.
Laß dich lieben von den Bergen, die du siehst.
Laß dich lieben von dem Blumenfeld.
Laß dich lieben von den Menschen, die dir zulächeln.
Laß dich lieben von der Erde.
Laß dich lieben von den Sternen.
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.
Du, Menschenkind, ich kenne deine Geschichte.
Mit ist nichts verborgen.
Ich warte, bis du ja zu mir sagst.
Ich werde dich nicht erpressen,
und ich werde dich nicht manipulieren.
Ich kreuze ab und zu deine Wege.
Ich warte hoffnungsvoll auf deine Zustimmung und auf dein Vertrauen zu mir.
Ich habe nichts davon, wenn du Angst hast vor mir.
Aber um dein Vertrauen zu erreichen, tu ich, dein Gott, alles für dich.
Lied: 1. Vater des Lichts, du erfreust dich an deinen Kindern. - Alles, was gut und vollkommen ist, kommt von dir. 2. Vatr des Lichts, du änderst dich nicht, bist immer derselbe.
Text 3: …und was ich dir auch noch sagen wollte…
Du bist aus meinem Geheimnis hervorgegangen:
Weil ich dich wollte zu der Zeit.
Es ist mein Plan.
Ich habe es gewollt für dich und für die anderen.
Es ist mein Plan zum Segen.
Mein Plan ist es, dass das alles zum Segen wird.
Ich habe es gewollt in diesen Umständen des Anfangs deines Lebens.
Ich nehme das und wandle es zum Segen.
Nimm das so an!
Hadere nicht!
Es ist gut.
Ich brauche das.
Ich segne dich darin.
Lass es auch zum Segen werden.
Gib deine Zustimmung.
Ich mache keine Fehler.
Ich wandle das alles zum Segen für dich und für die anderen.
Ich wirke dadurch.
Bleib nicht bei deinen Ausrutschern stehen.
Darum geht es nicht.
Versöhne dich mit dir und deiner Geschichte.
Preise mich!
Ich ebne einen Weg durch die Steppe.
Ich gebe dir versteckte Kostbarkeiten.
Preise mich für das, was ich getan habe.
Ich hab es gefügt.
Ich werde dich leiten.
Es ist dein Charisma.
Das Aktuelle habe ich zugelassen, damit du dich mit deinem Lebensanfang versöhnst.
Ich segne dich in deiner Männlichkeit.
Ich segne dich in deiner Weiblichkeit.
Und ich bestätige und ich bestärke dich darin.
Du bist mir gut genug.
Du kannst nicht besser sein; ich habe dich wunderbar und herrlich gemacht.
Als mein Abbild.
Versöhne dich mit deinem Lebensanfang – und durch brauchst keine Illusionen mehr.
Du bist gut,
Ich mache keine Fehler.
Du hast es nicht nötig, nach Illusionen zu schauen.
Du bist gut.
Nimm dich an.
Sag JA zu deinem Lebensursprung, so wie er war.
Versöhne dich damit.
Deine Schwächen, dein Versagen, deine Fehler, deine Sünden: eigentlich interessieren sie mich nicht.
Sie spielen keine Rolle für meine Liebe zu dir.
Sie hindern mich nicht in meiner Liebe zu dir.
Deswegen liebe ich dich nicht mehr,
denn ich kann dich nicht mehr lieben.
Und deswegen liebe ich dich auch nicht weniger,
denn ich kann nicht von meiner Liebe zu dir ablassen.
Ich kann dich nicht mit Liebesentzug bestrafen.
DU bist mir wichtig.
Und das ist die Wahrheit.
Mich interessieren auch nicht die Lebenslügen, die andere Personen auf dich gelegt haben und die du für dich übernommen hast.
Und mit denen du jetzt dein Selbstbild formst und deinen Selbstwert bemißt.
Das alles bist du nicht.
Das ist nicht die Wahrheit, die ich für dich habe.
Ich habe eine andere Wahrheit für dich.
Ich habe sie dir eben gesagt:
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.
Du bist etwas anderes als das, was du erfahren hast.
Brich mit deiner Vergangenheit.
Tritt heraus aus deiner Vergangenheit.
Du kennst deine Wahrheit.
Nimm sie in dein Leben hinein.
Forme mit meiner Wahrheit dein Leben.
Lied: Herr, dein Name sei erhöht, Herr, ich singe dir zur Ehre. Danke, dass du in mir lebst, danke für deine Erlösung. - Du kamst vom Himmel herab, zeigst uns den Weg, Herr, du hast am Kreuz bezahlt für meine Schuld. Und sie legten dich ins Grab, doch du stiegst zum Himmel auf, Herr, dein Name sei erhöht.
Text 4: „…unruhig ist deine Seele in dir, bis sie ruht in mir…“
Halte inne – in der Geschäftigkeit deiner Pflichten.
Werde ruhig – in der Unruhe deines Geistes.
Lass deine Gedanken, deine Sehnsüchte und auch deine Ängste los.
Laß dich jetzt ganz auf meine Nähe ein.
Fühle dich bei mir geborgen und erfasse die unendliche Liebe, die ich dir schenken möchte –
Weil du für mich einmalig bist.
Ich habe dir eine Berufung geschenkt.
Ich habe einen Plan mit dir und für dich.
Doch du wirst ihn nur begreifen und erfüllen können, wenn du dich wirklich auf mich einläßt,
wenn du mich in dein Herz einläßt.
Doch zuerst mußt du begreifen,
dass du selbst nichts tun kannst,
dass du auch nichts tun sollst.
Ich weiß, das ist genau das,
was dir so schwer fällt,
und was du so schwer glauben kannst.
Du glaubst noch immer,
dass du deinen Mitmenschen etwas beweisen mußt:
Dass du ein Recht hast zu leben,
dass du liebenswert bist.
Du mühst dich ab und du glaubst,
dass du dir auch meine Liebe verdienen mußt.
Du irrst dich.
Was ich wirklich von dir will,
ist dein Vertrauen und deine Liebe.
Lerne, mir zu vertrauen.
Glaube an meine bedingungslose Liebe.
Ich knüpfe meine Liebe zu dir – nicht an die Erfüllung von Bedingungen.
Eben darum liebe ich dich bedingungslos,
wie kein Mensch es tun kann.
Meine Liebe will dich formen, damit du mir ähnlich wirst.
So kannst du ein wahrer Träger meiner Liebe sein.
Du wirst beginnen,
deine Mitmenschen und alles, was um dich herum geschieht, mit meinen Augen zu sehen.
Und du wirst aufhören, die Menschen und die Umstände nach deinen Ansprüchen verändern zu wollen.
Du wirst lernen, die Menschen anzunehmen und zu sehen und zu lieben.
Du wirst die Dinge und Situationen, die dir begegnen, besser verstehen – weil die Liebe dir ihren Sinn erschließen kann.
Ich bin jetzt und hier bei dir – gegenwärtig in der Eucharistie, und ich schaue dich an.
Laß es zu, und lass meinen Blick auf dir ruhen und weich ihm nicht aus.
Wenn du es wagst, meinem Blick stand zu halten, mich anzublicken, meinen Blick zu erwidern,
dann erschließt sich dir das Übermaß an Liebe, daß ich für dich empfinde.
Laß sie dein Herz berühren und es erfüllen – sie wird sich darin ausbreiten und alles Schlechte daraus verbannen.
Je tiefer dir meine Liebe bewußt wird,
um so bewußter wird dir auch all das Negative und Verdrehte in deinem Leben werden.
Aber ängstige nicht davor,
laß zu, dass diese Dinge in dein Bewußtsein dringen,
damit du sie mir geben kannst.
Nur so kann ich dich allmählich davon befreien.
Nutze diese Zeit dazu, damit du wirklich frei werden kannst von den belastenden Dingen in deinem Herzen,
damit ich es ganz und gar mit meiner Liebe erfüllen kann.
Lied: 1. Wo ich auch stehe, du warst schon da. Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah. Was ich auch denke, du weißt es schon. Was ich auch fühle, du wirst verstehn. - Und ich danke dir, dass du michkennst und trotzdem liebst, und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst. Herr, du richtest mich wieder auf und du hebst mich zu dir hinauf. Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und troztdem liebst. 2. Du kennt mein Herz, die Sehnsucht in mir. Als wahrer Gtt und Mensch warst du hier. In allem uns gleich und doch ohne Schuld. Du bist barmherzig, voller Geduld.
Text 5: Liebe mich, so wie du bist
Ich habe dich meiner Liebe versichert.
Jetzt bitte ich dich um deine Liebe.
Ich kenne dein Elend, die Kämpfe, die Drangsale deiner Seele, die Schwächen deines Leibes.
Ich weiß auch um deine Feigheit und um deine Sünden, und trotzdem sage ich dir: Gib mir dein Herz.
Liebe mich, wo wie du bist.
Warte nicht darauf, erst vollkommen zu werden, um mich dann zu lieben: du würdest mich nie lieben.
Wenn du auch nachlässig bist in der Erfüllung deiner Pflichten und in der Übung der Tugenden,
wenn du auch immer wieder in eine bestimmte Sünde zurückfällst, die du nicht mehr begehen möchtest:
ich möchte nicht auf deine Liebe zu mir verzichten.
Liebe mich, so wie du bist.
Es gibt sehr verschiedene Situationen in deinem Leben:
Da gibt es Eifer und Nachlässigkeit,
und es gibt Treue und Untreue.
In jedem Augenblick und in allen Situationen bitte ich dich: Liebe mich, wo wie du bist.
Ich will die Liebe deines Herzens, so arm sie auch ist, so wankelmütig und unsicher und schwach. Wenn du darauf wartest, bis du vollkommen bist: du würdest mich nie lieben.
Schau, ich belasse die Engel mit ihrer vollkommenen Liebe im Himmel – um die armselige Liebe deines Herzens zu bevorzugen.
Ich brauche nicht deine Weisheit und nicht deine Talente.
Ich brauche nicht dein Geld, nicht einmal deinen Einsatz für eine gute Sache.
Es sind auch nicht deine Tugenden, die ich wünsche.
Und wenn ich dir solche schenken würde: sie würden nur deine Eigenliebe nähren.
Heute stehe ich an der Pforte deines Herzens wie ein Bettler, ich, der König der Könige.
Ich klopfe an und bitte und warte.
Öffne mir. Und berufe dich nicht auf dein Elend
Ich will den Gesang deines Herzens.
Schenke mir dein Herz.
Ich bitte dich: Tu auch die unbedeutendsten Handlungen des Alltags aus Liebe zu mir.
Was mein Herz verwunden würde, wäre zu sehen, daß du an mir zweifelst und es an Vertrauen zu mir fehlen läßt.
Wenn du mir deine Liebe schenkst, werde ich dir soviel geben, dass du zu lieben verstehst, weit mehr als du dir erträumen kannst.
Und denke immer daran, mich so zu lieben wie du bist, und mich mit der Kraft zu lieben, die du hast.
So, und nun fang an.
Lied: Ich singe dir ein Liebeslied, dir, mein Retter, dir, mein Jesus. Du hast so viel für mich getan, mein Erlöser, kostbarer Jesus. Mein Herz ist froh, denn du nennst mich ganz dein. Es gibt keinen Ort, wo ich lieber wär, als in deinem liebenden Arm. Halt mich ganz fest, ganz nah bei dir in deinem Arm.
Text 6: Fürbitten
Lied: 1. Niemand als du, Herr, kann geben, was mein Innerstes vermißt. Nichts was ich tun, Herr, ersetzt was du durch deine Nähe gibst. - Du allein stillst meine tiefste Sehnsucht. Du allein hauchst neues Leben ein. Du allein erfüllst mein Herz mit Freude. Du allein hörst meines Herzens Schrein. 2. Vater, ich lieb dich, du sättigst das Verlangen tief in mir. Füll mich, ergreif mich, bis ich tief in mir deine Liebe spür.
NACH dem Lied: Einladung zur eucharistischen Prozession, dabei ruhige instrumentale Begleitung
SCHLUSSSEGEN
Lied: Groß sein lässt meine Seele den Herrn, denn er ist mein Retter, denn er ist mein Heil.
1. Laut rühmt meine Seele Gottes Macht und Herrlichkeit,
und mein Geist frohlockt in meinem Retter und Herrn.
Denn sein Auge hat geschaut auf seine kleine Magd,
und nun singen alle Völkr mit mir im Chor.
2. Denn der Starke hat Gewaltiges an mir getan,
und sein Name leuchtet auf in herrlichem Glanz.
Er gießt sein Erbarmen aus durch alle Erdenzeit
über jeden, der im Herzen Vater ihn nennt.
3. Große Taten führt er aus mit seinem starken Arm.
Menschen voller Stolz und Hochmut treibt er davon.
Die die Macht mißbrauchen stößt er hart von seinem Thron
und erhebt die niedrig sind und arm in der Welt.
4. Hungerden lädt er zum Mahle ein an seinem Tisch,
doch mit leeren Händen schickt er Reiche nach Haus.
Seines Volkes Israel nimmt gütig er sich an,
wie er Abraham und allen Vätern verhieß.
5. Ehre sei dem Vater, der uns einlädt in sein Reich,
Ehre sei dem Sohne, der die Liebe uns zeigt,
Ehre sei dem Geiste, der die Einheit uns verleiht,
wie im Anfang so auch jetzt und für alle Zeit.
Der Freitag in der Woche nach dem Fronleichnamsfest ist das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Diesen Tag begehen wir in St. Ottilien immer mit einer besonderen Festlichkeit. Am Abend halten wir eine eucharistische Anbetung: 20 Uhr: Herz-Jesu-Rosenkranz, danach Aussetzung des Allerheiligsten, dann eine gestaltete Anbetung mit meditativen Texten und Lobpreis-Liedern, musikalisch begleitet von der "Jugend 2000".
Es folgt der Ablauf für den Lobpreisabend am 11. Juni 2010
Beginn um 20 Uhr mit Herz-Jesu-Rosenkranz
danach Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung
1.Jesus, höchster Name, teurer Erlöser, siegreicher Herr. Immanuel, Gott ist mit uns, herrlicher Heiland, lebendiges Wort. Er ist der Friedefürst und der allmächtige Gott. Ratgeber wunderbar, ewiger Vater, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und seines Reiches wird kein Ende sein.
2.Jesus, wir erheben dich, unser König bist du. Du bist hier, mitten unter uns; voll Ehrfurcht stehen wir vor Dir. Wir beten an vor deinem Thron. König Jesus, die Herrschaft ist dein.
3.Ich trete vor dich, Herr, voller Dankbarkeit. Von deinen Wundern will ich singen allezeit. Du, o Herr, bist allmächtig, wunderbar und stark; nur dich erhebe ich. Ich bringe dir mein Lob als Opfergabe dar. Denn deine Herrlichkeit und Macht sind offenbar.
Anregung zum Beten: Thema: Gott Vater
• Du unser Vater, König des Himmels und der Erde.
• Wir danken dir, daß wir jetzt vor dir sein dürfen.
• Wir danke für die Gaben der Schöpfung. WIR
• Bevor du die Welt erschufst, hast du uns erwählt
• Für die Gabe der Erlösung: Taufe, Kirche.
• So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen Sohn hingabst.
• Heute feiern wir das Fest deiner Liebe.
Anbetungslied: So sehr hast du die Welt geliebt, daß du deinen Sohn hingabst, damit jeder, der an dich glaubt, das ewige Leben hat, und dich sieht, dich erlebt, in Ehrfurcht vor die steht. - König des Himmels und der Erde, dein Name strahlt über die Welt. König des Himmels und der Erde bist du. - Bevor du diese Welt erschufst, da hast du uns erwählt, damit wir deine Kinder sind, als Erben hast du uns bestimmt. Wir sind eins, vor dir rein, gehören dir allein.
Anregung Beten: Thema: Jesus Christus
• Jesus: du hast das Reich Gottes angesagt.
• Die Zeit ist erfüllt.
• Du bist das Reich Gottes.
• Damals in Palästina,
• so auch hier.
• Dank für deine eucharistische Gegenwart
Lied: Herr, ich komme zu dir und ich steh vor dir, so wie ich bin. Alles was mich bewegt, lege ich vor dich hin. Herr, ich komme zu dir und ich schütte mein Herz bei dir aus. Was mich hindert, ganz bei dir zu sein, räume aus. Meine Sorgen sind dir nicht verborgen, du wirst sorgen für mich. Voll Vertrauen will ich auf dich schauen. Herr, ich baue auf dich! Gib mir ein neues, ungeteiltes Herz. Lege ein neues Lied in meinen Mund. Fülle mich neu mit Deinem Geist, denn du bewirkst dein Lob in mir.
Anregung zum Beten: Thema: Heiliger Geist
• Johannes: Jesus neigte sein Haupt und gab den Geist,
• als Geschenk, als Gabe,
• In der Eucharistie: das ganze Heilswerk Jesu präsent: also auch sein Kreuzesopfer,
• aus der Eucharistie fließt der Hl. Geist
Lied: Geist des Vaters, du durchdringst mich, heilger Geist, komm und erfülle mich. Herr, ich brauche deine Liebe, und ich suche deine Gegenwart, komm erfülle mich. Mach mich durch deine Gnade, Herr, vollkommen rein. Lass Deine Liebe wieder neu in mir sein. Ich such dich, ich brauch dich, ich liebe dich, mein Herr.
Anregung zum Beten: Thema: Maria
• Wo Christus ist, da ist auch seine Mutter.
• Sie konnte sagen: Das ist mein Leib.
• Erbitte uns die Gnade, deinen Sohn anzubeten, wie du ihn anbetest, - wie er es verdient.
• Du warst offen für den Heiligen Geist, wie kein anderer Mensch.
• Erbitte uns die Gaben des Heiligen Geistes.
Marienlied: 1. Meine Seele preist die Größe des Herrn, es jubelt mein Geist über Gott, meinen Retter. Meine Niedrigkeit hat er angesehn. Für alle Zeit preisen mich selig alle Geschlechter. Gott hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Sein Erbarmen hört niemals auf, es gilt allen, die ihn fürchten. 2. Mit machtvollem Arm zerstreut er die Hochmütigen, stürzt die Mächtigen vom Thron, richt auf die Unterdrückten. Er macht Hungernde satt, lässt Reichen leer ausgehn. Er denkt an sein Volk, so wie er es verheißen.
Text 1: Ich bin bei dir
Eine Meditation über die Nähe Gottes
Ich war, bevor du warst.
Ich war, als du wurdest.
Ich habe dich gewollt.
Ich bin bei dir, seit du bist.
Ich schenkte dir die Fülle meiner Kraft.
Ich hauchte dir meinen Geist ein.
Ich umhüllte dich mit dem Mantel meiner Liebe.
Ich gab dir alles, was zum Leben notwendig ist.
Ich bin dir Weg und Licht.
Ich bin bei dir, seit du fühlst und empfindest.
Ich bin bei dir, seit du dich bewegen kannst.
Ich bin bei dir, seit du hörst und sprichst.
Ich bin bei dir, seit du lachst.
Ich bin bei dir und sorge für dich.
Ich bin bei dir, wenn du dich freust und glücklich bist.
Ich bin bei dir, wenn du mit lieben Freunden und guten Menschen zusammen bist.
Ich bin bei dir, wenn es dir gut geht und wenn du gesund bist.
Ich bin bei dir, wenn du allein bist.
Ich bin bei dir, wenn keiner mit dir spricht und wenn keiner dir zuhört.
Ich bin bei dir, wenn dich Ängste quälen.
Ich bin bei dir und schütze dich.
Ich bin bei dir, wenn Zweifel dich zermürben.
Ich bin bei dir, wenn du traurig bist und weinst.
Ich bin bei dir, wenn du dich einsam fühlst.
Ich bin bei dir, wenn alle dich verlassen haben.
Ich bin bei dir und tröste dich.
Ich bin bei dir, wenn Kummer dich drückt.
Ich bin bei dir, wenn du krank bist und Schmerzen dich plagen.
Ich bin bei dir, wenn es dunkel um dich wird.
Ich bin bei dir, wenn du blind und gebrechlich bist.
Ich bin bei dir und schenke dir Heilung, Licht und Halst.
Ich bin bei dir, wenn Sorgen dir zusetzen.
Ich bin bei dir, wenn Not in deinem Hause wohnt.
Ich bin ei dir, wenn du vor dir und deinen Problemen wegläufst.
Ich bin bei dir und gebe dir Rat und Stärke und biete dir Zuflucht.
Ich bin bei dir, wenn eisige Kälte dich umgibt.
Ich bin bei dir und wäre dich mit der Glut meiner Liebe.
Ich bin bei dir, wenn es dich hungert und dürstet.
Ich bin bei dir und gebe dir Speise und stille deinen Durst.
Ich bin bei dir, wenn du strauchelst oder stürzt.
Ich bin bei dir und fange dich auf.
Ich bin bei dir, wenn du ungerecht behandelt wirst.
Ich bin bei dir und ich mache dich frei und ich lindere deine Schmerzen.
Ich bin bei dir, wenn man dir Unrecht zufügt.
Ich bin dann bei dir und verschaffe dir Recht.
Ich bin bei dir an jedem neuen Morgen.
Ich bin bei dir an jedem neuen Tag.
Ich bin bei dir an jedem Abend, in jeder Nacht.
Ich bin bei dir, wenn du nicht schlafen kannst und mich in wachen Nächsten anrufst.
Ich bin bei dir, wenn du Ruhe und Frieden suchst.
Ich bin bei dir und wache alle Zeit über dich.
Ich bin bei dir in jeder Not.
Ich bin bei dir bei deinem Sterben.
Ich bin bei dir, wenn du vor mir stehst.
Ich bin bei dir und halte dich.
Ich erwarte dich und bereite dir eine Wohnung.
Ich, dein Gott, dein Schöpfer, dein Vater:
Ich bin also immer um dich und behüte dich.
Ich sorge mich um dich, wie ein Vater sich sorgt um sein Kind.
Ich, der ewige Gott, werde immer für dich da sein.
Ich, der ewige Gott, bin ewig bei dir.
Lied: 1. Über alle Welt bist du der Herr, über jeden Berg, die Sonne und das Meer. Doch mein größter Wunsch, das, was ich begehr, ist: Herr, regiere du in mir. - Regier in mir in deiner Kraft, über jeden Traum auchin tiefster Nacht. Du bist mein Gott, ich gehöre dir. Darum regiere du in mir. 2. Alles, was ich denk, und jedes Wort, soll ein Spiegel sein von deiner Schönheit, Gott. Du bedeutest mir mehr als alles hier, darum regiere du in mir.
Text 2: So spricht Gott:
Ich wollte schon immer mit dir reden,
aber du hast mir keine Zeit gelassen.
Ich wollte dir schon immer sagen:
„Ich bin für dich da.“
Aber du hattest Angst.
Ich wollte dir schon immer sagen:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“
Aber du hast mir nicht geglaubt,
sondern du hast mich für fern und für abwesend gehalten.
Ich wollte schon immer mit dir reden,
aber du hast mich nicht ausreden lassen.
Es steht dir frei, du kannst dich entscheiden,
ob du mir zuhörst oder ob du weghören willst.
Wenn du bereit bist,
auf meine Worte zu hören,
dann möchte ich dir sagen:
„Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.“
Meine Liebe bleibt seit Ewigkeit gleich.
Ob du dich abwendest oder mir zuwendest:
Ich liebe dich.
Ich kann dich nicht mehr lieben als ich dich schon liebe.
Und ich werde dich niemals weniger lieben,
was du auch tun magst.
Weil du lebst, liebe ich dich.
Weil du dich entfaltest, liebe ich dich.
Weil du Mensch bist, liebe ich dich.
Weil du der Erde angehörst, liebe ich dich.
Weil ich dir von meinem Geist gegeben habe, liebe ich dich.
Weil du dich in diesem Leben bewähren mußt, lieb ich dich.
Weil du nicht ohne Hoffnung und Glauben leben kannst, liebe ich dich.
Mit ewiger Liebe liebe ich dich.
Du kannst dich mir anvertrauen.
Ich habe immer Zeit für dich.
Wann immer, wo immer, wie oft immer.
In der Nacht, am Tag, komm zu mir, setz dich hin.
Du brauchst mir nichts zu erzählen.
Ich sehe dich und ich freue mich an dir.
Wenn du willst, kannst du reden.
Meine Liebe zu dir war schon längst wirksam,
bevor du auf die Welt gekommen bist.
Weil ich dich liebe, darum bist du und darum bleibst du.
Du kannst nicht sterben.
Ich kann dich nicht vernichten: weil ich dich liebe.
Was immer du tust: ich gehe dir nach.
Verläßt schon eine Mutter ihr Kind nicht,
auch wenn es etwas Böses täte,
so verlasse ich dich auf keinen Fall: denn ich liebe dich.
Laß dich lieben!
Öffne dich, und lass dich von mir lieben.
Erkenne meine Liebe in der Schöpfung, die dich umgibt.
Laß dich lieben von den Bergen, die du siehst.
Laß dich lieben von dem Blumenfeld.
Laß dich lieben von den Menschen, die dir zulächeln.
Laß dich lieben von der Erde.
Laß dich lieben von den Sternen.
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.
Du, Menschenkind, ich kenne deine Geschichte.
Mit ist nichts verborgen.
Ich warte, bis du ja zu mir sagst.
Ich werde dich nicht erpressen,
und ich werde dich nicht manipulieren.
Ich kreuze ab und zu deine Wege.
Ich warte hoffnungsvoll auf deine Zustimmung und auf dein Vertrauen zu mir.
Ich habe nichts davon, wenn du Angst hast vor mir.
Aber um dein Vertrauen zu erreichen, tu ich, dein Gott, alles für dich.
Lied: 1. Vater des Lichts, du erfreust dich an deinen Kindern. - Alles, was gut und vollkommen ist, kommt von dir. 2. Vatr des Lichts, du änderst dich nicht, bist immer derselbe.
Text 3: …und was ich dir auch noch sagen wollte…
Du bist aus meinem Geheimnis hervorgegangen:
Weil ich dich wollte zu der Zeit.
Es ist mein Plan.
Ich habe es gewollt für dich und für die anderen.
Es ist mein Plan zum Segen.
Mein Plan ist es, dass das alles zum Segen wird.
Ich habe es gewollt in diesen Umständen des Anfangs deines Lebens.
Ich nehme das und wandle es zum Segen.
Nimm das so an!
Hadere nicht!
Es ist gut.
Ich brauche das.
Ich segne dich darin.
Lass es auch zum Segen werden.
Gib deine Zustimmung.
Ich mache keine Fehler.
Ich wandle das alles zum Segen für dich und für die anderen.
Ich wirke dadurch.
Bleib nicht bei deinen Ausrutschern stehen.
Darum geht es nicht.
Versöhne dich mit dir und deiner Geschichte.
Preise mich!
Ich ebne einen Weg durch die Steppe.
Ich gebe dir versteckte Kostbarkeiten.
Preise mich für das, was ich getan habe.
Ich hab es gefügt.
Ich werde dich leiten.
Es ist dein Charisma.
Das Aktuelle habe ich zugelassen, damit du dich mit deinem Lebensanfang versöhnst.
Ich segne dich in deiner Männlichkeit.
Ich segne dich in deiner Weiblichkeit.
Und ich bestätige und ich bestärke dich darin.
Du bist mir gut genug.
Du kannst nicht besser sein; ich habe dich wunderbar und herrlich gemacht.
Als mein Abbild.
Versöhne dich mit deinem Lebensanfang – und durch brauchst keine Illusionen mehr.
Du bist gut,
Ich mache keine Fehler.
Du hast es nicht nötig, nach Illusionen zu schauen.
Du bist gut.
Nimm dich an.
Sag JA zu deinem Lebensursprung, so wie er war.
Versöhne dich damit.
Deine Schwächen, dein Versagen, deine Fehler, deine Sünden: eigentlich interessieren sie mich nicht.
Sie spielen keine Rolle für meine Liebe zu dir.
Sie hindern mich nicht in meiner Liebe zu dir.
Deswegen liebe ich dich nicht mehr,
denn ich kann dich nicht mehr lieben.
Und deswegen liebe ich dich auch nicht weniger,
denn ich kann nicht von meiner Liebe zu dir ablassen.
Ich kann dich nicht mit Liebesentzug bestrafen.
DU bist mir wichtig.
Und das ist die Wahrheit.
Mich interessieren auch nicht die Lebenslügen, die andere Personen auf dich gelegt haben und die du für dich übernommen hast.
Und mit denen du jetzt dein Selbstbild formst und deinen Selbstwert bemißt.
Das alles bist du nicht.
Das ist nicht die Wahrheit, die ich für dich habe.
Ich habe eine andere Wahrheit für dich.
Ich habe sie dir eben gesagt:
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.
Du bist etwas anderes als das, was du erfahren hast.
Brich mit deiner Vergangenheit.
Tritt heraus aus deiner Vergangenheit.
Du kennst deine Wahrheit.
Nimm sie in dein Leben hinein.
Forme mit meiner Wahrheit dein Leben.
Lied: Herr, dein Name sei erhöht, Herr, ich singe dir zur Ehre. Danke, dass du in mir lebst, danke für deine Erlösung. - Du kamst vom Himmel herab, zeigst uns den Weg, Herr, du hast am Kreuz bezahlt für meine Schuld. Und sie legten dich ins Grab, doch du stiegst zum Himmel auf, Herr, dein Name sei erhöht.
Text 4: „…unruhig ist deine Seele in dir, bis sie ruht in mir…“
Halte inne – in der Geschäftigkeit deiner Pflichten.
Werde ruhig – in der Unruhe deines Geistes.
Lass deine Gedanken, deine Sehnsüchte und auch deine Ängste los.
Laß dich jetzt ganz auf meine Nähe ein.
Fühle dich bei mir geborgen und erfasse die unendliche Liebe, die ich dir schenken möchte –
Weil du für mich einmalig bist.
Ich habe dir eine Berufung geschenkt.
Ich habe einen Plan mit dir und für dich.
Doch du wirst ihn nur begreifen und erfüllen können, wenn du dich wirklich auf mich einläßt,
wenn du mich in dein Herz einläßt.
Doch zuerst mußt du begreifen,
dass du selbst nichts tun kannst,
dass du auch nichts tun sollst.
Ich weiß, das ist genau das,
was dir so schwer fällt,
und was du so schwer glauben kannst.
Du glaubst noch immer,
dass du deinen Mitmenschen etwas beweisen mußt:
Dass du ein Recht hast zu leben,
dass du liebenswert bist.
Du mühst dich ab und du glaubst,
dass du dir auch meine Liebe verdienen mußt.
Du irrst dich.
Was ich wirklich von dir will,
ist dein Vertrauen und deine Liebe.
Lerne, mir zu vertrauen.
Glaube an meine bedingungslose Liebe.
Ich knüpfe meine Liebe zu dir – nicht an die Erfüllung von Bedingungen.
Eben darum liebe ich dich bedingungslos,
wie kein Mensch es tun kann.
Meine Liebe will dich formen, damit du mir ähnlich wirst.
So kannst du ein wahrer Träger meiner Liebe sein.
Du wirst beginnen,
deine Mitmenschen und alles, was um dich herum geschieht, mit meinen Augen zu sehen.
Und du wirst aufhören, die Menschen und die Umstände nach deinen Ansprüchen verändern zu wollen.
Du wirst lernen, die Menschen anzunehmen und zu sehen und zu lieben.
Du wirst die Dinge und Situationen, die dir begegnen, besser verstehen – weil die Liebe dir ihren Sinn erschließen kann.
Ich bin jetzt und hier bei dir – gegenwärtig in der Eucharistie, und ich schaue dich an.
Laß es zu, und lass meinen Blick auf dir ruhen und weich ihm nicht aus.
Wenn du es wagst, meinem Blick stand zu halten, mich anzublicken, meinen Blick zu erwidern,
dann erschließt sich dir das Übermaß an Liebe, daß ich für dich empfinde.
Laß sie dein Herz berühren und es erfüllen – sie wird sich darin ausbreiten und alles Schlechte daraus verbannen.
Je tiefer dir meine Liebe bewußt wird,
um so bewußter wird dir auch all das Negative und Verdrehte in deinem Leben werden.
Aber ängstige nicht davor,
laß zu, dass diese Dinge in dein Bewußtsein dringen,
damit du sie mir geben kannst.
Nur so kann ich dich allmählich davon befreien.
Nutze diese Zeit dazu, damit du wirklich frei werden kannst von den belastenden Dingen in deinem Herzen,
damit ich es ganz und gar mit meiner Liebe erfüllen kann.
Lied: 1. Wo ich auch stehe, du warst schon da. Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah. Was ich auch denke, du weißt es schon. Was ich auch fühle, du wirst verstehn. - Und ich danke dir, dass du michkennst und trotzdem liebst, und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst. Herr, du richtest mich wieder auf und du hebst mich zu dir hinauf. Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und troztdem liebst. 2. Du kennt mein Herz, die Sehnsucht in mir. Als wahrer Gtt und Mensch warst du hier. In allem uns gleich und doch ohne Schuld. Du bist barmherzig, voller Geduld.
Text 5: Liebe mich, so wie du bist
Ich habe dich meiner Liebe versichert.
Jetzt bitte ich dich um deine Liebe.
Ich kenne dein Elend, die Kämpfe, die Drangsale deiner Seele, die Schwächen deines Leibes.
Ich weiß auch um deine Feigheit und um deine Sünden, und trotzdem sage ich dir: Gib mir dein Herz.
Liebe mich, wo wie du bist.
Warte nicht darauf, erst vollkommen zu werden, um mich dann zu lieben: du würdest mich nie lieben.
Wenn du auch nachlässig bist in der Erfüllung deiner Pflichten und in der Übung der Tugenden,
wenn du auch immer wieder in eine bestimmte Sünde zurückfällst, die du nicht mehr begehen möchtest:
ich möchte nicht auf deine Liebe zu mir verzichten.
Liebe mich, so wie du bist.
Es gibt sehr verschiedene Situationen in deinem Leben:
Da gibt es Eifer und Nachlässigkeit,
und es gibt Treue und Untreue.
In jedem Augenblick und in allen Situationen bitte ich dich: Liebe mich, wo wie du bist.
Ich will die Liebe deines Herzens, so arm sie auch ist, so wankelmütig und unsicher und schwach. Wenn du darauf wartest, bis du vollkommen bist: du würdest mich nie lieben.
Schau, ich belasse die Engel mit ihrer vollkommenen Liebe im Himmel – um die armselige Liebe deines Herzens zu bevorzugen.
Ich brauche nicht deine Weisheit und nicht deine Talente.
Ich brauche nicht dein Geld, nicht einmal deinen Einsatz für eine gute Sache.
Es sind auch nicht deine Tugenden, die ich wünsche.
Und wenn ich dir solche schenken würde: sie würden nur deine Eigenliebe nähren.
Heute stehe ich an der Pforte deines Herzens wie ein Bettler, ich, der König der Könige.
Ich klopfe an und bitte und warte.
Öffne mir. Und berufe dich nicht auf dein Elend
Ich will den Gesang deines Herzens.
Schenke mir dein Herz.
Ich bitte dich: Tu auch die unbedeutendsten Handlungen des Alltags aus Liebe zu mir.
Was mein Herz verwunden würde, wäre zu sehen, daß du an mir zweifelst und es an Vertrauen zu mir fehlen läßt.
Wenn du mir deine Liebe schenkst, werde ich dir soviel geben, dass du zu lieben verstehst, weit mehr als du dir erträumen kannst.
Und denke immer daran, mich so zu lieben wie du bist, und mich mit der Kraft zu lieben, die du hast.
So, und nun fang an.
Lied: Ich singe dir ein Liebeslied, dir, mein Retter, dir, mein Jesus. Du hast so viel für mich getan, mein Erlöser, kostbarer Jesus. Mein Herz ist froh, denn du nennst mich ganz dein. Es gibt keinen Ort, wo ich lieber wär, als in deinem liebenden Arm. Halt mich ganz fest, ganz nah bei dir in deinem Arm.
Text 6: Fürbitten
Lied: 1. Niemand als du, Herr, kann geben, was mein Innerstes vermißt. Nichts was ich tun, Herr, ersetzt was du durch deine Nähe gibst. - Du allein stillst meine tiefste Sehnsucht. Du allein hauchst neues Leben ein. Du allein erfüllst mein Herz mit Freude. Du allein hörst meines Herzens Schrein. 2. Vater, ich lieb dich, du sättigst das Verlangen tief in mir. Füll mich, ergreif mich, bis ich tief in mir deine Liebe spür.
NACH dem Lied: Einladung zur eucharistischen Prozession, dabei ruhige instrumentale Begleitung
SCHLUSSSEGEN
Lied: Groß sein lässt meine Seele den Herrn, denn er ist mein Retter, denn er ist mein Heil.
1. Laut rühmt meine Seele Gottes Macht und Herrlichkeit,
und mein Geist frohlockt in meinem Retter und Herrn.
Denn sein Auge hat geschaut auf seine kleine Magd,
und nun singen alle Völkr mit mir im Chor.
2. Denn der Starke hat Gewaltiges an mir getan,
und sein Name leuchtet auf in herrlichem Glanz.
Er gießt sein Erbarmen aus durch alle Erdenzeit
über jeden, der im Herzen Vater ihn nennt.
3. Große Taten führt er aus mit seinem starken Arm.
Menschen voller Stolz und Hochmut treibt er davon.
Die die Macht mißbrauchen stößt er hart von seinem Thron
und erhebt die niedrig sind und arm in der Welt.
4. Hungerden lädt er zum Mahle ein an seinem Tisch,
doch mit leeren Händen schickt er Reiche nach Haus.
Seines Volkes Israel nimmt gütig er sich an,
wie er Abraham und allen Vätern verhieß.
5. Ehre sei dem Vater, der uns einlädt in sein Reich,
Ehre sei dem Sohne, der die Liebe uns zeigt,
Ehre sei dem Geiste, der die Einheit uns verleiht,
wie im Anfang so auch jetzt und für alle Zeit.
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