Donnerstag, 9. Dezember 2010

Unbefleckte Empfängnis Mariens

Predigt
Hochfest der Erwählung Mariens
Heilig-Geist-Kirche, München
8. Dezember

„Begnadete“ nach Lk 1,28. Titel der Gottesmutter. Begründet im unergründlichen Ratschluß Gottes. Sie hat Gnade bei ihm gefunden. Sie hat sich auf den Ruf Gottes eingelassen. Darum: Maria – Urbild für alle Erwählten, Glaubenden, Begnadeten (das sind auch wir).

Gott steht am Anfang eines jeden Menschenlebens. „Ich habe dich in meine Hand geschrieben. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (Propheten). Gott umfasst das Leben mit unergründlicher Liebe: a) ins Da-sein gerufen. B) in Gemeinschaft mit IHM berufen. Darum: Maria – Zeichen dafür, dass Gott uns vorausgeht und zuvorkommt. Das ist Gnade. Alles aus Gnade. Was wir sind und haben, das sind und haben wir aus Gott. Was uns gehört: das sind unsere Sünden.

Maria: nicht nur Urbild, sonder die Begnadete im Vollsinn. Sie ist die Verdichtung der Erwählung Israels. Anstelle der ganzen Menschheit spricht sie JA. „Mir geschehe“ (Lk 1,38). Ihr Ja-Wort war nicht ihre moralische Höchstleistung. Sondern diese Antwort des Glaubens war von der Gnade ermöglicht und getragen. Sie war eben „voll der Gnade“. Darum konnte sie durch ihr Ja-Wort das Kommen der Fülle der Gnade ermöglichen.

Dogma: „Die allerseligste Jungfrau wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis (im Schosse ihrer Mutter, die traditionellerweise Anna genannt wird) durch ein einzigartiges Gnadenpivileg Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt.“ (8. Dez. 1954).

Missverständnis: a) Maria sei ohne natürliche Zeugung entstanden. B) die Zeugung sei eine Befleckung.

Sinn der Aussage: Der Lebensanfang Mariens liegt nicht in der Gottesferne (Folge der Erbsünde), sondern von Anfang an war sie ganz von der Liebe und Gnade Gottes umfangen. Darum blieb sie auch in ihrem späteren Leben ohne persönliche Sünde.

Das heutige Hochfest: wie ein Leuchtfeuer erhellt es die Dunkelheit des Advent. Im Advent warten wir auf den Retter. Wir gehen dem Herrn entgegen. Wir schauen auf Maria. Sie ist das „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes“ (Konzil).

Bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass auch wir – wie sie – a) Christus in unser Leben aufnahmen und b) der Welt schenken.

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