Montag, 27. Mai 2019

"Homophobe - raus aus der Uni!"

"Homophobe - raus aus der Uni!", zu einem Artikel in "Tagepost" vom 23. Mai 2019, S. 13

Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, gingen mir einige Fragen durch den Kopf:
Ob es in der Zeit des Dritten Reiches und in den 1968er-Jahren zu ähnlichen Situationen in den Hörsälen deutscher Universitäten kam, können Geschichtswissenschaftler leicht feststellen.
Rektor und Kanzler der Universität stellten gegenüber der TP fest, dass man der Verbreitung "homophober Thesen kritisch gegenüberstehe. 

Fragen: 
1) Was sind "homophobe" Thesen? 
2) Haben Rektor und Kanzler in Alexander Tschugguel's Vortrag "Die Arbeit der Initiative Demo für alle" die befürchteten "homophoben Thesen" ausmachen können? 3) Könnte es sein, dass Rektor und Kanzler der hinter den gewaltbereiten und aggressiven Aktivisten tätigen Lobby ein "Zuckerbrot" verabreichen wollten, um diese "stillzuhalten" und den (vielleicht schon nicht mehr möglichen) Diskurs zu vermeiden?

Fazit: 
1) Seltsam (oder erschreckend?), dass Rektor und Kanzler sich der Diktatur einer unwissenschaftlichen Terminologie beugen bzw. diese übernehmen. 
2) Wie wäre es, wenn wir jetzt sprächen von: Logophobie, Heterophobie, Christophobie, Ekklesiophobie?

Predigt am 6. Sonntag der Osterzeit (C), 26. Mai 2019, Klosterkirche St. Ottilien


6. Sonntag der Osterzeit (26. Mai 2019)
Konventamt, St. Ottilien

Im Evangelium hat der Herr den Jüngern und uns die Ankunft des Heiligen Geistes versprochen.
Er wird uns alles lehren und uns an alles erinnern, was Jesus uns gesagt hat.
Das sind die zwei Aufgaben des Heiligen Geistes in dem Zeitraum (von der Erhöhung des Herrn, Himmelfahrt, bis zu seiner glorreichen Wiederkunft am Ende der Zeiten, Advent).
Und das ist die Sicherheit der Kirche, also unsere Sicherheit: wir dürfen voranschreiten im Glauben an Christus, ohne ihn zu sehen. Und das ist ja auch unsere Seligpreisung: Selig, die nicht sehen und doch glauben.
Es ist aber auch notwendig: dass wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, uns an die Worte Jesu erinnern lassen, um diese zu verstehen und die Tat umzusetzen und unser Leben danach gestalten.
1.    Die Kirche der Freiheit
In der Ersten Lesung (Apg) haben wir gehört, wie sich die Kirche vom Heiligen Geist leiten lassen kann. Als die Kirche sich ausbreitete und die Grenzen Israels überschritt und sich an die Heiden wandte: da gab es ein Problem: müssen die Heiden, die Jesus Christus als ihren Erlöser annehmen wollen, zuerst Juden werden und das Gesetz des Alten Testamentes übernehmen?
Paulus und Barnabas machten sich zu Verteidigern der Freiheit des Heiligen Geistes. Und sie wurden vom Apostelkonzil in Jerusalem bestätigt.
Diese Episode ist beispielhaft für die Auferbauung und Entfaltung der Kirche: die Kirche kann sich bei ihrer Missionierung und Evangelisierung nicht von kulturellen Modellen blockieren lassen, durch Schwierigkeiten und Gegensätze, die immer da sind.
Und das Verfahren ist klar:
-         Man wendet sich an die Letzt-Verantwortlichen
-         Der Beistand des Heiligen Geistes wird erbeten
-         Das konkrete Problem / Situation / Aspekte werden im Licht des Glaubens und gemäß dem Wort des Herrn betrachtet
-         Dabei lässt man sich leiten von der wahren Freiheit und von der Sendung an die Heidenwelt.
Der Heilige Geist gibt das Licht und die Klarheit, damit die Kirche voranschreiten und wachsen kann in der Liebe.
Von den apostolischen Anfängen der Kirche bis zu aktuellen Situationen – ist es immer der Heilige Geist, der die Kirche leitet, damit sie erleuchtet werde von der Herrlichkeit Gottes und vom österlichen Licht des Lammes (Zweite Lesung).
2.    Die heilige Stadt kommt vom Himmel
Die zweite Lesung erinnert uns an den endgültigen Sinn der Kirche: sie soll „die heilige Stadt Jerusalem“ vorbereiten, die vom Himmel herabkommt und erfüllt ist „von der Herrlichkeit Gottes“.
Es ist die heilige Stadt der endgültig Geretteten, der Treffpunkt aller Menschen (12 Tore) und der Ort der vollen Gemeinschaft mit Gott.
Und diese Heilige Stadt, das neue Jerusalem
-         Ist nicht die gegenwärtige Kirche
-         Und auch nicht die zukünftige Kirche im Sinne einer perfekten Realisierung der gegenwärtigen unvollkommenen Kirche.
Sondern: unter der Führung des Heiligen Geistes wächst jetzt schon eine ganz neue Wirklichkeit heran: in Raum und Zeit. Da, wo wir sind. Jetzt schon. Seit der Himmelfahrt des Herrn. Seit dem Zeitpunkt, da der Heilige Geist präsent ist. Seit unserer Taufe. Der Wachstumsprozess in Richtung auf diese Kirche der Vollendung geschieht dort und dann, wenn WIR aus der Taufgnade leben, aus Glaube, Hoffnung, und Liebe, aus der heiligmachenden Gnade.
Wir Christen sind Visionäre wie der Apostel Johannes auf der Insel Patmos: mit diesem geistlichen Blick können wir tiefer sehen. Wir können durchblicken, durch die Ereignisse auf die Vollendung, die Gott bewirkt – nicht ohne unsere Mitarbeit.
3.    Gott alles in allem
In der Vollendung wird es keinen sichtbaren, materiellen Tempel geben. Die Gegenwart des Herrn ist nun enthüllt und endgültig.
Darum wird es auch keine Sakramente mehr geben und auch keine Kirche als Sakrament des Heiles. Sakramente sind Zeichen des Heiles. Wir brauchen dann keine Zeichen mehr. Denn das Heil wird dann in seiner Vollendung präsent sein. Gott ist alles in allem (Paulus).
Ein Zeichen des Heiles ist die Eucharistische Feier.
Jetzt noch ist die Eucharistie der Ort der Gegenwart des Herrn.
Der lebendige Tempel des Lobpreises und der Gemeinschaft, wenn auch sehr unvollkommen.
Dieser Tempel wird ja auferbaut aus uns, aus den Getauften. Jeder einzelne, jeder Getaufte ist erst mal Tempel Gottes Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt.
Wir Alle zusammen und jeder einzelne: wir bilden jetzt als liturgische Versammlung das geistliche Jerusalem: belebt vom Geist der Freiheit und der Liebe. Und Jesus Christus, das geschlachtete und aufrecht stehende Lamm, kommt in die Versammlung und bringt den Lobpreis dem Vater dar. Und in Gemeinschaft mit Christus und mit der ganzen Kirche feiern wir Liturgie und beten für die ganze Menschheit, für die Christus dieses Heil erworben hat.

Samstag, 25. Mai 2019

Predigt im Charismatischen Gottesdienst Donnerstag der 5. Woche der Osterzeit St. Martin, Illerberg (23. Mai 2019)


Predigt im Charismatischen Gottesdienst
Donnerstag der 5. Woche der Osterzeit
St. Martin, Illerberg (23. Mai 2019)

Zur Lesung:
Die Juden haben keinerlei Vorteil oder Privileg im Vergleich mit den Heiden, die sich bekehren. Warum?
Die Bekehrung ist für beide die Frucht der Gnade (Christus erworben).
Und die Gnade ist nicht gebunden an die Beobachtung des jüdischen Gesetzes und auch nicht an irgendwelche guten Werke
So hat es keinen Sinn: den Heiden, die sich zu Christus bekehren, nun das jüdische Gesetz aufzuerlegen.
Gott, der die Herzen kennt, macht keine Unterschiede zwischen Juden und Heiden.
Petrus ergreift das Wort. Damit überwindet die Kirche eine gefährlich Krise (eine jüdische Sekte zu bleiben).
Aktualität:
Für die Kirche: ist immer in einer Gefahr, durch ihre ganze Geschichte:
Nämlich, sich zu binden und sich zu identifizieren in Praktiken und Beobachtungen, in Modellen bestimmter Kulturen…
Nämlich dann, wenn die Kirche sich selbst mit diesen Dingen ihre Freiheit beeinträchtig; wenn sie nicht mehr offen ist für Völker, die an ihre Türen klopfen und Einlass erbitten.

Für uns: für den Einzelnen. Schauen Sie: Gott hat uns befreit, durch das Ostergeheimnis (von der Erbsünde; Zugang zum Himmel), wie frei sind wir doch geworden! Das müssen wir uns erst mal bewußt machen.
d. h. konkret: im Gespräch sind mit suchenden Menschen: seien es Personen, die noch nie von Gott gehört haben, oder von Personen, zwar getauft und auch religiös erzogen worden sind, die aber noch nie Gott erfahren haben, die sich noch nie für Gott entschieden haben, die nie eine persönliche Glaubensentscheidung für Gott getroffen haben…
dann müssen wir sehr vorsichtig sein:
wir dürfen diesen suchenden Menschen nicht den Weg versperren  mit dem, was wir für wichtig halten.
Was müssen wir dann tun? Wir müssen erzählen, Was der Glaube uns gebracht hat (wie man so sagt). was wir denn von Gott erfahren haben. Wie er uns befreit hat… wie ich Jesus erfahren habe, wie er mir geholfen hat, was er jetzt für mein Leben bedeutet, warum ich denn überhaupt glaube.
Dann geschieht Türöffnung, Öffnung von Türen, dann arbeiten wir mit dem Heiligen Geist zusammen, der ja schon wirkt in dem Gesprächspartner.
Das ist die bleibende Botschaft dieser Lesung aus der Apostelgeschichte.


Zum Evangelium
Im Evangelium: 2x „bleiben“. Vorausgegangen ist die Rede Jesu vom Weinstock und den Trauben.
Bleibt in meiner Liebe! - Welche Liebe?
Es ist der Strom der Liebe und des Lebens, der vom Vater ausgeht. Er ist der Erste, der Ursprung von allem, der Schöpfer.
Der Strom der Liebe und des Lebens geht vom Vater aus, er geht zuerst zu Jesus, und von da geht er zu den Jüngern, zu uns.
Dieser Strom des Lebens und der Liebe ist so intensiv, dass dieser Strom zu einer Person geworden ist. (Der Heilige Geist)
d.h. wir leben jetzt schon in der Gemeinschaft der Dreifaltigkeit.
Diese Gemeinschaft ist uns geschenkt. Wann? In der Taufe!
Und sie wird genährt. Wodurch? Durch die Eucharistie!
Und sie wirkt sich aus? Wo? In der Gemeinschaft der Jünger, der an Jesus Glaubenden, in den Gemeinschaften, in der Kirche. In einer Atmosphäre der Freude und des Vertrauens.
Wie ist das möglich geworden?
Dadurch, dass Jesus in der Liebe des Vaters verblieben ist. Wie? Indem er gehorsam war: dem Auftrag seines Vaters; seine Gebote bewahren, halten. „So wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“
Christus hat uns mit DER Liebe geliebt, mit der er vom Vater geliebt wird. In dieser Liebe können wir bleiben, wenn wir seine Gebote halten.
Wenn wir genau lesen: Jesus fordert nicht von uns, dass wir Ihn lieben. (Gebetszettel)
Sondern: die Liebe anzunehmen, die vom Vater durch ihn zu uns kommt. Mit der er uns liebt. (das ist neu).
Das ist keine passive Haltung. Sondern höchste Aktivität: nämlich ein Sich-Öffnen, ohne Widerstände, ein Sich-Ergreifen-lassen von Gott, ein Sich-in-Besitz-nehmen-lassen von Gott, durch den Heiligen Geist.
Scheint Paradox: aber es ist die Wahrheit:
-         Für uns Menschen bedeutet: „In der Liebe bleiben“ zuerst: sich von Gott lieben lassen.
-         Warum? Gott zu lieben – ist niemals unsere Initiative. Sondern immer und nur unsere armselige Antwort auf seine uns zuvorkommende Liebe.
-         Und das „Halten der Gebote“ ist der Prüfstein für die Echtheit unserer Liebe

Sonntag, 19. Mai 2019

Predigt am 5. Sonntag der Osterzeit (20. Mai 2019) Kneipp-Kurhaus St. Josef, Bad Wörishofen


Predigt am 5. Sonntag der Osterzeit (20. Mai 2019)
Kneipp-Kurhaus St. Josef, Bad Wörishofen

Es gibt Kreislauf (Liebe), zunächst innerhalb der Trinität. Schon ewig.
Und irgendwann hat sich dieser Kreislauf erweitert: die Kirche, wir: einbezogen in diesen innertrinitarischen Kreislauf de Liebe.
Das ist die neue Realität. Betrachten wir heute anhand der Lesungen der Liturgie.
Der Mensch will einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Wenn der Mensch das will, ohne Gott, dann endet das im Chaos.
Konstruktion der neuen Welt: kann nur gelingen, wenn die Liebe der Triebkraft ist. (Evangelium)
Einander lieben. Wie? Nicht: einfach nett sein, anständig sein, Humanismus des 19. Jahrhunderts.
Sondern: So wie ER uns geliebt hat. Es geht nicht billiger.
Für uns Christen hat das Liebesgebot eine ganz besondere Verbindung: zu der Neuen Stadt, das Neues Jerusalem, die Kirche der Vollendung, die neue Erde, die Wohnung Gottes unter den Menschen (Zweite Lesung). Keine futuristische Projektion.
Sondern: die Stadt, die vom Himmel herabsteigt, und die neue Erde: zeigen die neue Schöpfung an: sie hat begonnen mit dem Pascha-Mysterium Jesu (Tod und Auferstehung), mit dem österlichen Sieg.
Jetzt schon wirksam in uns, den Getauften.
Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen: wie eine Braut: das ist die neue Menschheit, befreit von der Sünde, geheiligt in Christus. Das ist die Wirklichkeit Gottes, Taufgnade – koexistent mit unserer irdischen Wirklichkeit und Existenz.
wir wissen: langwieriger u. geheimnisvoller Prozess der Konstruktion.
Und dieser Prozess schließt nicht aus: Zeiten der Prüfung, Tränen, Scheitern. (Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes eingehen. Erste Lesung). Und da brauchen wir nicht auf die Skandale schauen, die weltweit aufgedeckt werden (Gott sei dank).
es reicht schon, wenn wir unsere eigene Sündengeschichte anschauen.
Denn die Kirche ist auf dem Weg der Pilgerschaft.
Das ist unsere Berufung: an der Konstruktion des Neuen Jerusalem mitzuwirken.
Und dafür hat der Herr uns ein Modell und einKriterium an die Hand gegeben: (Erste Lesung): treu im Glauben aushalten, gerade in den Prüfungen und Drangsalen.
Darum geht es: einerseits: Seit der Auferstehung Jesu: Ist alles schon transformiert.
Und andererseits: da kann noch was wachsen: die Gemeinschaft zwischen Gott und der erlösten Menschheit, die Gemeinschaft zwischen Christus und seiner Braut, die Kirche.
Es gibt dieses Wachstum in Richtung einer immer umfassenderen und tieferen Intimität.
Bis das neue Jerusalem vollständig die Wohnung Gottes unter den Menschen geworden ist.
Bis der Leib Christi, die Kirche, seine Vollgestalt erreicht hat und erstrahlt in Herrlichkeit.
Wenn wir jetzt die hl. Messe feiern, dann feiern wir auch die Gemeinschaft der Kirche auf Erden mit dem himmlischen Jerusalem. Die Gemeinschaft realisiert sich in der eucharistischen Zelebration: mit dem einen und gemeinsamen Lobgesang verherrlichen wir Gott, versammelt um den Auferstandenen und in seinem Namen: so nehmen wir voraus in der Zeit, was wir in Fülle in der Ewigkeit leben werden.

Donnerstag, 9. Mai 2019

Predigt am Mittwoch der 3. Osterwoche (8. März 2019), Heilig Geist, München


Predigt am Mittwoch der 3. Osterwoche
8. März 2019
Heilige Geist, München

Lesung
Steinigung des Stephanus, Periode der Verfolgung für die Kirche.
Ereignis (menschlich: traurig) wird providenziell.
Wer weiss, wie lange die Kirche auf Jeusalem beschränkt geblieben wäre, wenn es keine Verfolgung gegeben hätte.
Paradox: der Geist Gottes führt die Kirche durch die Verfolgung, zu den Samaritanern  (Volk der Halb-Hebräer, verachtet von Juden). Hier zeigt sich schon der Universalismus der Kirche, wie er von Jesus gewollt ist.
Und es ist das österliche Paradox: das Leben kommt aus dem Tod und aus dem Leiden.
Der Diakon Philippus: bringt Befreiung und Freude zu den Samaritanern durch die Verkündigung.
Freude: ist Gabe des Heiligen Geistes und eine Frucht des Glaubens, und der Glaube kommt aus der Verkündigung des Wortes Gottes und aus dem Hören der Verkündigung.
Und wir: können wir die Zeichen des Heiligen Geistes lesen in den Ereignissen unserer Zeit?
Die dunklen Zeiten der Kirche enthalten die noch unerkannten Gnaden Gottes – auf unserem Weg zum himmlischen Vaterhaus

Evangelium Joh 6,35-40
Wir können sehen, blicken, kurz mal drauf schauen oder drüber schauen.
Und wir können anschauen, betrachten, intensiv schauen, liebevoll schauen, mit den Blicken verweilen, durchblicken, tiefer schauen
Auch in diesem Evangelium heute
V. 36: - Ihr habt (mich) zwar gesehen, aber ihr glaubt nicht
V. 40: - jeder den Sohn Schauende und an ihn Glaubende
Das Thema Sehen und Glauben
Wir sind im Johannes-Evangelium. Im Joh-E: was bedeutet Glauben? Wie geht Glauben?
Antwort: Glauben ist und geht so: Gemeinschaft haben mit Jesus.
Glauben“ ist: den Sohn so anschauen, betrachten, in seiner Beziehung zum Vater.
Die Beziehung Jesu zu seinem Vater zeigt sich in seinem Gehorsam gegenüber dem Vater.
Und sie zeigt sich in seiner Sendung, die er vom Vater empfangen hat.
Glauben bedeutet dann auch: zu ihm kommen. Ihm gegeben sein, vom Vater.
Wir gehören zu Jesus, ja. Aber nicht aufgrund unserer Initiative.
Sondern weil der Vater uns ihm gegeben hat.
Unser JA-Wort zu Jesus – kann nur definitiv und endgültig sein.
Ist auch noch mehr als ein Wort, ist eigentlich kein Wort: sondern es ist eine Gabe, die Gabe unser selbst, unser Selbst-Hingabe, Lebensweihe.
Das ist unsere Verbindung mit Jesus.
So werden wir mit ihm zu einer Einheit.
Und deswegen haben wir jetzt schon das ewige Leben in uns, aufgrund unserer Einheit mit Jesus.
Das ist die Bestimmung für jeden Menschen. Und von Jesus aus betrachtet, kann sich diese unsere Bestimmung niemals mehr ändern.
Am letzten Tag wird sich nichts mehr verändern.
Der letzte Tag wird nur das verewigt, was jetzt schon Realität ist.
Wer das Leben hat und wer das Leben nicht hat – das wird dann endgültig.
Das Heil ist für alle bestimmt. Das ist der Wille Gottes.
Wenn Menschen das Leben nicht habe wollen und verloren gehen sollten, so ist das gegen die Absicht Gottes.

Sonntag, 5. Mai 2019

Predigt am 3. Sonntag der Osterzeit (5. Mai 2019), St. Alban


3. Sonntag der Osterzeit, St. Alban
5. Mai 2019

Zwei Dimensionen von Ostern (Tod und Auferstehung) immer präsent in der Dynamik im Leben unter der Führung des Heiligen Geistes.

1.     Die versammelte Gemeinde:  Sakrament der Totalität
Zweite Lesung: Liturgie des Himmels. Es stand das geschlachtete Lamm (die zwei Dimension von Pascha: Tod und Auferstehung).
Ein Hymnus erhebt sich: kosmische Stimmen, Engel und Heilige, dann die Geretten aus allen Völkern
Liturgie nimmt kosmische Dimensionen an, um das österliche Geheimnis zu feiern, von Gott und Christus gewirkt.
Mit dieser himmlischen Liturgie verbindet sich unsere irdische Liturgie.
Auch unsere Versammlung; zusammengesetzt aus verschiedenen Personen: Situationen, soziale Hintergründe, Glaubensniveau, religiöse Interessen und Motive, Charismen.
Aber alle versammelt zum gemeinsamen Lob vor Christus, dem geschlachteten Lamm.
Unsere irdische Liturgie, diese konkrete Versammlung ist ein Bild für und eine Vorwegnahme der himmlischen, eschatologischen Liturgie – und Vergegenwärtigung des Totalen Christus (alle Geretteten aller Zeiten, die Menschen aller Breitengrade, die himmlischen Geister, der verherrlichten Heiligen, die ganze Schöpfung.
Die kosmische Liturgie der Apokalypse realisiert sich in unserer Liturgie, wir bringen da Lob, Ehre dem Lamm, das uns hier versammelt hat.

2.     Gerettet, um das Lob des Vaters zu verkünden
Der österliche Sinn der Liturgie, die Erkenntnis, dass die Rettung von Gott kommt und vom dem Gekreuzigten und Auferweckten – was hat das mit uns zu tun? Das alles muß unser Leben durchdringen.
(Erste Lesung) Petrus und die Apostel wurden verhört.
Petrus (im Namen aller und vom Hl. Geist gestärkt und erleuchtet) gibt die Antwort: freimütig und kraftvoll als Zeuge der Auferstehung.
Um sie zum Schweigen zu bringen, werden sie gegeißelt. Und was tun sie? Freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für Jesu Namen Schmach zu erleiden.
Dasselbe Bekenntnis des Petrus (im Kontext einer Ostererscheinung, Evangelium). Nach der Verleugnung, Vergebung. Beteuert seine Liebe zum Herrn, wird als Hirte für die Herde eingesetzt.
Petrus wird mit einer Mission beauftragt – auf der Basis seines Glaubens und seiner Liebe zum auferstandenen Herrn.
Diese Logik gilt nicht nur für Petrus und für die anderen Apostel, sondern für jeden Christen – wenn wir glauben, dass Christus uns gerettet hat, wenn wir an die Mission Jesu glauben, der gekommen ist, alle Menschen zu retten, und wenn wir uns aufgerufen fühlen, zusammen und gemeinsam mit dem Retter Jesus nun selber zu Rettern für andere zu werden. Wie geht das? Indem wir ein christliches Leben führen, Taufgnade (Das ist gemeint: Ihr werdet meine Werke tun und noch größere Werke tun.)
Jeden Morgen steht Jesus an den Ufern unserer Existenz, und jeden Tag beginnen wir neu, unsere Werke zu tun.

3.     Zeugen in der Welt
Wir leben in der Welt. Wir gehen dieselben Straßen wir unsere Mitmenschen.  Und doch tragen wir etwas in uns, was die rein irdischen Dynamismen übersteigt.
Wir wollen Gutes tun wie alle anderen auch, und doch als Christen und mit Jesus bleiben wir nicht auf der Ebene der Strukturen, sondern schauen wir tiefer. Wir tun dasselbe wie die anderen auch, aber wir tun es anders. Wir tun dasselbe – im Licht des Glaubens und aus unserer liebevollen Beziehung zu Jesus. So werden wir zu Zeugen Jesu und seiner Auferstehung – ohne ein Wort zu sagen.

Predigt im Charismatischen Gottesdienst in Vilgertshofen 3. Mai 2019


Predigt Charismatischer Gottesdienst
in der Wallfahrtskirche Vilgertshofen
FEst der hll. Apostel Jakobus und Philippus 
3. Mai 2019

Lesung
Osterglaube: beruht nicht auf leeren Behauptungen
Paulus verkündet die Botschaft: „unser Glaube“, Botschaft aller Apostel
Zwei Grundaussagen: Christus gestorben – auferstanden.
Zwei weitere Aussagen: begraben – wurde gesehen (erschienen)
Immer: gemäß der Schrift: gemäß dem Plan Gottes
Der Sinn: für uns, um unseres Heiles Willen
Auferstehung Jesus: kann nicht bewiesen werden, keine Beweise.
Die Grundlinien des Credo
Sondern nur Zeugen: die Frauen, Kephas, die Zwölf,
und viele andere (Valtorta)
Paulus geht einfach v. d. Tatsache aus.
Das ist die Sicherheit des Glaubens
Warum spricht Paulus so ausführlich v. d. A. – bei den Korinthern?
Nur so können sie (wir) unsere Existenz als Christen in der Gegenwart begreifen; Fundament für unseren Glauben
Nur so für die Zukunft Hoffnung haben.


Evangelium
Philippus ist vielleicht etwas enthusiastisch: Gottesoffenbarung wie im AT: Erdbeben und Blitz und Donner, Sinai, Mose.
Aber es ist jetzt anders.
Der unsichtbare Gott hat ein menschliches Gesicht angenommen, ist in Jesus sichtbar und greifbar geworden.
Seit Jesus: müssen wir das Angesicht Gottes suchen im Angesicht Jesu.
Diese Einheit (V-S) ist nun die Art und Weise, wie wir beide finden: Jesus und den Vater, in dieser gegenseitigen Beziehung.
Selbst die Apostel hatten das nicht begriffen.
Thomas: Ich glaube nicht. Philippus: Zeig uns den Vater.
Die Jünger haben Mühe, Jesus zu verstehen. Auch wir Mühe.
Jesus erklärt: Einheit von Vater und Sohn. Vater tut alles durch Jesus.
Wir dürfen um alles bitten: im Namen Jesu. Wir richten unsere Gebete durch Jesus an den Vater. in seiner Person, nach seiner Meinung, in seiner Gesinnung.
Das Ziel unseres Lebens ist der Vater. Der Weg dorthin ist der Sohn.
Zwischen Vater und Sohn ist eine so enge Einheit:
Wenn wir EINER Person anhängen, denn sind auch mit der ANDEREN Person verbunden.
Wie ist das nun mit den „Größeren Werken“?
Jesus hat; größte Werke getan ( Heilu. Blindgeborenen, Auferweckung Lazarus).
Können wir größere Werke tun als Jesus sie getan hat. Wie ist das zu verstehen?
Wir können die Werke Jesu nur dadurch übertreffen, dass wir den größeren Werken Jesu eine größere Wirkung geben.
Warum? Und wie? (nicht äußere Expansion, sichtbare Erfolge. Nicht d Größere)
Überall da, wir unser Leben gestalten (Taufgnade), da bezeugen wir das Wirken Jesu und geben seinen Werken eine größere, weitere, neue, aktuelle Wirkung.

Predigt am Mittwoch der Osteroktav (24. April 2019) Hl. Geist München


Mittwoch der Osteroktav ( 24. April 2019)
Heilig-Geist-Kirche, München

Lesung
Zwischen dem Gelähmten und Petrus entsteht ein Dialog – ohne Worte, aber dennoch interpretierbar.
Der Gelähmte: ein Armer, Krank, Einsam, er erwartet eine sofortige Gabe.
Petrus will nicht die Erwartung dieses Armen enttäuschen.
Aber er kann ihm weder Geld noch Silber geben.
Was gibt er ihm? Die physische Gesundheit – und die ist nur ein Zeichen für: eine vollständige, eschatologische Heilung.
Petrus handelt im Namen eines anderen.
Er gibt etwas, was ihm nicht gehört. Es ist die Kraft des Namens Jesu (gekreuzigt, auferst.), der solche Wunder wirkt.
Die Kirche definiert sich in Beziehung zum Auferstandenen Herrn.
Sie kann sich nicht selbst verstehen, kann nichts tun, kann nicht wachsen… wenn nicht in Beziehung zu ihrem Herrn.
Für die Kirche reicht es, Christus zu verkünden.
Reichtümer, Wissenschaft, Kunst … das gehört nicht zum Bild der Kirche, wie Lukas es zeichnet.
Die einzige Vollmacht dieser neuen Gemeinschaft ist die Macht des Namens Jesu: der auferstandene Herr, lebendig und gegenwärtig in seiner Kirche in der Macht seiner Auferstehung.
Die Kirche ist Zeugin. Nicht nur in dem Sinne, dass sie die Worte Jesu widerholt, die sie von ihm empfangen hat,
sondern: indem sie die Gegenwart des Herrn in ihrem Leben bezeugt.
Das Wunder des Petrus ist nichts anderes als ein anderes Wunder der Wunder Jesu.
Das erkennen wir, wenn wir dieses Wunder vergleichen mit den Wundern, die von Jesus berichtet werden.
Heilung der10 Aussätzigen: Einer (der 10) kehrte um und lobte Gott. (Ziel des Wunders)
Der Gelähmte sprang umher und lobte Gott. – alle, die ihn sahen, lobten Gott.
Gott war in Jesus präsent und handelte in Jesus – Gott ist in der Kirche präsent und handelt in der Kirche. Wirkt Wunder, bewegt zum Lobpreis.
Evangelium
Zwei Engel: Funktion als Gesprächspartner. Sie stellen eine Frage.
Maria Magdalena gibt eine Erklärung ab: gestohlen; „meinen Herrn“ – das ist interessant: Maria Magdalena gibt einen Namen.
Dann folgt die Vision des Auferstandenen. Der Herr ruft sie bei ihrem Namen. Und sie antwortet mit dem Namen Jesu während seines irdischen Lebens. Rabbi. Rabbuni – ist eine familiäre Form von Rabbi.
Sie will ihn berühren.
Aber der Herr gibt ihr einen Auftrag an die Jünger.
 Die dreifache Dimension von Erscheinungs-Berichten: 1) Initiative, 2) Das Wieder-Erkennen und 3) die Sendung.
MM sucht einen TOTEN, aber Christus erweist sich als der Lebendige.
Aber, obwohl es eine Begegnung ist, bleibt Jesus für sie un-erkannt. Es ist noch kein Wieder-Erkennen.
Dazu fehlt noch etwas, dazu braucht es noch etwas: Das Gerufen-Werden beim Namen; ein personaler An-Spruch: Maria, Renate, Christian, Maximilian, Thomas…
Und dann kommt eine typisch menschliche Reaktion: das Festhalten.
Aber dann kommt die Offenbarung dessen, worum es eigentlich geht: einerseits die Rückkehr Jesu zu seinem Vater, andererseits die Mission der MM.
Was beabsichtigt der Evangelist Johannes mit dieser Erzähung (MM und Jesus)?
Zwei Wahrheiten:
1.      Johannes will uns begreiflich machen, die neue Präsenz Jesu, paradox: er ist da (bei den Seinen) als der zum Vater Heimgekehrte. Auferstehung und Himmelfahrt: beide zusammen sind seine Erhöhung zum Vater.
2.      Die neue Weise, wie wir mit Jesus in Kontakt treten können.
Und wir? Was können wir tun?
Mit Ostern hat eine mächtige Bewegung begonnen: Die Bewegung Jesu hin zum Vater.
Wir können uns hineinnehmen lassen in diese Mächtige Bewegung Jesu zum Vater.
Wir sind schon hineingenommen in diese Bewegung (sakramental) durch die Taufe.
Diese Bewegung wird genährt durch den Empfang der Eucharistie.
Es bleibt unsere Zustimmung, unser JA, unser Sich-darauf-Einlassen.