Predigt im
Charismatischen Gottesdienst
Donnerstag
der 5. Woche der Osterzeit
St. Martin,
Illerberg (23. Mai 2019)
Zur Lesung:
Die Juden haben keinerlei Vorteil oder Privileg im Vergleich
mit den Heiden, die sich bekehren. Warum?
Die Bekehrung ist für beide die Frucht der Gnade (Christus erworben).
Die Bekehrung ist für beide die Frucht der Gnade (Christus erworben).
Und die Gnade ist nicht gebunden an die Beobachtung des
jüdischen Gesetzes und auch nicht an irgendwelche guten Werke
So hat es keinen Sinn: den Heiden, die sich zu Christus
bekehren, nun das jüdische Gesetz aufzuerlegen.
Gott, der die Herzen kennt, macht keine Unterschiede zwischen
Juden und Heiden.
Petrus ergreift das Wort. Damit überwindet die Kirche eine
gefährlich Krise (eine jüdische Sekte zu bleiben).
Aktualität:
Für die Kirche: ist immer in einer Gefahr, durch ihre ganze
Geschichte:
Nämlich, sich zu binden und sich zu identifizieren in
Praktiken und Beobachtungen, in Modellen bestimmter Kulturen…
Nämlich dann, wenn die Kirche sich selbst mit diesen Dingen
ihre Freiheit beeinträchtig; wenn sie nicht mehr offen ist für Völker, die an
ihre Türen klopfen und Einlass erbitten.
Für uns: für den Einzelnen. Schauen Sie: Gott hat uns
befreit, durch das Ostergeheimnis (von der Erbsünde; Zugang zum Himmel), wie
frei sind wir doch geworden! Das müssen wir uns erst mal bewußt machen.
d. h. konkret: im Gespräch sind mit suchenden Menschen: seien
es Personen, die noch nie von Gott gehört haben, oder von Personen, zwar
getauft und auch religiös erzogen worden sind, die aber noch nie Gott erfahren
haben, die sich noch nie für Gott entschieden haben, die nie eine persönliche
Glaubensentscheidung für Gott getroffen haben…
dann müssen wir sehr vorsichtig sein:
wir dürfen diesen suchenden Menschen nicht den Weg
versperren mit dem, was wir für wichtig
halten.
Was müssen wir dann tun? Wir müssen erzählen, Was der Glaube
uns gebracht hat (wie man so sagt). was wir denn von Gott erfahren haben. Wie
er uns befreit hat… wie ich Jesus erfahren habe, wie er mir geholfen hat, was
er jetzt für mein Leben bedeutet, warum ich denn überhaupt glaube.
Dann geschieht Türöffnung, Öffnung von Türen, dann arbeiten
wir mit dem Heiligen Geist zusammen, der ja schon wirkt in dem
Gesprächspartner.
Das ist die bleibende Botschaft dieser Lesung aus der
Apostelgeschichte.
Zum Evangelium
Im Evangelium: 2x „bleiben“. Vorausgegangen ist die Rede Jesu
vom Weinstock und den Trauben.
Bleibt in meiner Liebe! - Welche Liebe?
Es ist der Strom der Liebe und des Lebens, der vom Vater
ausgeht. Er ist der Erste, der Ursprung von allem, der Schöpfer.
Der Strom der Liebe und des Lebens geht vom Vater aus, er
geht zuerst zu Jesus, und von da geht er zu den Jüngern, zu uns.
Dieser Strom des Lebens und der Liebe ist so intensiv, dass
dieser Strom zu einer Person geworden ist. (Der Heilige Geist)
d.h. wir leben jetzt schon in der Gemeinschaft der
Dreifaltigkeit.
Diese Gemeinschaft ist uns geschenkt. Wann? In der Taufe!
Und sie wird genährt. Wodurch? Durch die Eucharistie!
Und sie wirkt sich aus? Wo? In der Gemeinschaft der Jünger,
der an Jesus Glaubenden, in den Gemeinschaften, in der Kirche. In einer
Atmosphäre der Freude und des Vertrauens.
Wie ist das möglich geworden?
Dadurch, dass Jesus in der Liebe des Vaters verblieben ist.
Wie? Indem er gehorsam war: dem Auftrag seines Vaters; seine Gebote bewahren,
halten. „So wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe
bleibe.“
Christus hat uns mit DER Liebe geliebt, mit der er vom Vater
geliebt wird. In dieser Liebe können wir bleiben, wenn wir seine Gebote halten.
Wenn wir genau lesen: Jesus fordert nicht von uns, dass wir
Ihn lieben. (Gebetszettel)
Sondern: die Liebe anzunehmen, die vom Vater durch ihn zu uns
kommt. Mit der er uns liebt. (das ist neu).
Das ist keine passive Haltung. Sondern höchste Aktivität:
nämlich ein Sich-Öffnen, ohne Widerstände, ein Sich-Ergreifen-lassen von Gott,
ein Sich-in-Besitz-nehmen-lassen von Gott, durch den Heiligen Geist.
Scheint Paradox: aber es ist die Wahrheit:
-
Für uns Menschen bedeutet: „In der Liebe bleiben“
zuerst: sich von Gott lieben lassen.
-
Warum? Gott zu lieben – ist niemals unsere Initiative.
Sondern immer und nur unsere armselige Antwort auf seine uns zuvorkommende
Liebe.
-
Und das „Halten der Gebote“ ist der Prüfstein für die
Echtheit unserer Liebe
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