Sonntag, 5. Mai 2019

Predigt am Mittwoch der Osteroktav (24. April 2019) Hl. Geist München


Mittwoch der Osteroktav ( 24. April 2019)
Heilig-Geist-Kirche, München

Lesung
Zwischen dem Gelähmten und Petrus entsteht ein Dialog – ohne Worte, aber dennoch interpretierbar.
Der Gelähmte: ein Armer, Krank, Einsam, er erwartet eine sofortige Gabe.
Petrus will nicht die Erwartung dieses Armen enttäuschen.
Aber er kann ihm weder Geld noch Silber geben.
Was gibt er ihm? Die physische Gesundheit – und die ist nur ein Zeichen für: eine vollständige, eschatologische Heilung.
Petrus handelt im Namen eines anderen.
Er gibt etwas, was ihm nicht gehört. Es ist die Kraft des Namens Jesu (gekreuzigt, auferst.), der solche Wunder wirkt.
Die Kirche definiert sich in Beziehung zum Auferstandenen Herrn.
Sie kann sich nicht selbst verstehen, kann nichts tun, kann nicht wachsen… wenn nicht in Beziehung zu ihrem Herrn.
Für die Kirche reicht es, Christus zu verkünden.
Reichtümer, Wissenschaft, Kunst … das gehört nicht zum Bild der Kirche, wie Lukas es zeichnet.
Die einzige Vollmacht dieser neuen Gemeinschaft ist die Macht des Namens Jesu: der auferstandene Herr, lebendig und gegenwärtig in seiner Kirche in der Macht seiner Auferstehung.
Die Kirche ist Zeugin. Nicht nur in dem Sinne, dass sie die Worte Jesu widerholt, die sie von ihm empfangen hat,
sondern: indem sie die Gegenwart des Herrn in ihrem Leben bezeugt.
Das Wunder des Petrus ist nichts anderes als ein anderes Wunder der Wunder Jesu.
Das erkennen wir, wenn wir dieses Wunder vergleichen mit den Wundern, die von Jesus berichtet werden.
Heilung der10 Aussätzigen: Einer (der 10) kehrte um und lobte Gott. (Ziel des Wunders)
Der Gelähmte sprang umher und lobte Gott. – alle, die ihn sahen, lobten Gott.
Gott war in Jesus präsent und handelte in Jesus – Gott ist in der Kirche präsent und handelt in der Kirche. Wirkt Wunder, bewegt zum Lobpreis.
Evangelium
Zwei Engel: Funktion als Gesprächspartner. Sie stellen eine Frage.
Maria Magdalena gibt eine Erklärung ab: gestohlen; „meinen Herrn“ – das ist interessant: Maria Magdalena gibt einen Namen.
Dann folgt die Vision des Auferstandenen. Der Herr ruft sie bei ihrem Namen. Und sie antwortet mit dem Namen Jesu während seines irdischen Lebens. Rabbi. Rabbuni – ist eine familiäre Form von Rabbi.
Sie will ihn berühren.
Aber der Herr gibt ihr einen Auftrag an die Jünger.
 Die dreifache Dimension von Erscheinungs-Berichten: 1) Initiative, 2) Das Wieder-Erkennen und 3) die Sendung.
MM sucht einen TOTEN, aber Christus erweist sich als der Lebendige.
Aber, obwohl es eine Begegnung ist, bleibt Jesus für sie un-erkannt. Es ist noch kein Wieder-Erkennen.
Dazu fehlt noch etwas, dazu braucht es noch etwas: Das Gerufen-Werden beim Namen; ein personaler An-Spruch: Maria, Renate, Christian, Maximilian, Thomas…
Und dann kommt eine typisch menschliche Reaktion: das Festhalten.
Aber dann kommt die Offenbarung dessen, worum es eigentlich geht: einerseits die Rückkehr Jesu zu seinem Vater, andererseits die Mission der MM.
Was beabsichtigt der Evangelist Johannes mit dieser Erzähung (MM und Jesus)?
Zwei Wahrheiten:
1.      Johannes will uns begreiflich machen, die neue Präsenz Jesu, paradox: er ist da (bei den Seinen) als der zum Vater Heimgekehrte. Auferstehung und Himmelfahrt: beide zusammen sind seine Erhöhung zum Vater.
2.      Die neue Weise, wie wir mit Jesus in Kontakt treten können.
Und wir? Was können wir tun?
Mit Ostern hat eine mächtige Bewegung begonnen: Die Bewegung Jesu hin zum Vater.
Wir können uns hineinnehmen lassen in diese Mächtige Bewegung Jesu zum Vater.
Wir sind schon hineingenommen in diese Bewegung (sakramental) durch die Taufe.
Diese Bewegung wird genährt durch den Empfang der Eucharistie.
Es bleibt unsere Zustimmung, unser JA, unser Sich-darauf-Einlassen.

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