Mittwoch der
Osteroktav ( 24. April 2019)
Heilig-Geist-Kirche,
München
Lesung
Zwischen dem Gelähmten und Petrus entsteht ein Dialog – ohne
Worte, aber dennoch interpretierbar.
Der Gelähmte: ein Armer, Krank, Einsam, er erwartet eine
sofortige Gabe.
Petrus will nicht die Erwartung dieses Armen enttäuschen.
Aber er kann ihm weder Geld noch Silber geben.
Was gibt er ihm? Die physische Gesundheit – und die ist nur
ein Zeichen für: eine vollständige, eschatologische Heilung.
Petrus handelt im Namen eines anderen.
Er gibt etwas, was ihm nicht gehört. Es ist die Kraft des
Namens Jesu (gekreuzigt, auferst.), der solche Wunder wirkt.
Die Kirche definiert sich in Beziehung zum Auferstandenen
Herrn.
Sie kann sich nicht selbst verstehen, kann nichts tun, kann nicht
wachsen… wenn nicht in Beziehung zu ihrem Herrn.
Für die Kirche reicht es, Christus zu verkünden.
Reichtümer, Wissenschaft, Kunst … das gehört nicht zum Bild
der Kirche, wie Lukas es zeichnet.
Die einzige Vollmacht dieser neuen Gemeinschaft ist die Macht
des Namens Jesu: der auferstandene Herr, lebendig und gegenwärtig in seiner
Kirche in der Macht seiner Auferstehung.
Die Kirche ist Zeugin. Nicht nur in dem Sinne, dass sie die
Worte Jesu widerholt, die sie von ihm empfangen hat,
sondern: indem sie die Gegenwart des Herrn in ihrem Leben
bezeugt.
Das Wunder des Petrus ist nichts anderes als ein anderes
Wunder der Wunder Jesu.
Das erkennen wir, wenn wir dieses Wunder vergleichen mit den
Wundern, die von Jesus berichtet werden.
Heilung der10 Aussätzigen: Einer (der 10) kehrte um und
lobte Gott. (Ziel des Wunders)
Der Gelähmte sprang umher und lobte Gott. – alle, die ihn
sahen, lobten Gott.
Gott war in Jesus präsent und handelte in Jesus – Gott ist
in der Kirche präsent und handelt in der Kirche. Wirkt Wunder, bewegt zum
Lobpreis.
Evangelium
Zwei Engel: Funktion als Gesprächspartner. Sie stellen eine
Frage.
Maria Magdalena gibt eine Erklärung ab: gestohlen; „meinen
Herrn“ – das ist interessant: Maria Magdalena gibt einen Namen.
Dann folgt die Vision des Auferstandenen. Der Herr ruft sie
bei ihrem Namen. Und sie antwortet mit dem Namen Jesu während seines irdischen
Lebens. Rabbi. Rabbuni – ist eine familiäre Form von Rabbi.
Sie will ihn berühren.
Aber der Herr gibt ihr einen Auftrag an die Jünger.
Die dreifache
Dimension von Erscheinungs-Berichten: 1) Initiative, 2) Das Wieder-Erkennen und
3) die Sendung.
MM sucht einen TOTEN, aber Christus erweist sich als der
Lebendige.
Aber, obwohl es eine Begegnung ist, bleibt Jesus für sie
un-erkannt. Es ist noch kein Wieder-Erkennen.
Dazu fehlt noch etwas, dazu braucht es noch etwas: Das
Gerufen-Werden beim Namen; ein personaler An-Spruch: Maria, Renate, Christian,
Maximilian, Thomas…
Und dann kommt eine typisch menschliche Reaktion: das
Festhalten.
Aber dann kommt die Offenbarung dessen, worum es eigentlich
geht: einerseits die Rückkehr Jesu zu seinem Vater, andererseits die Mission
der MM.
Was beabsichtigt der Evangelist Johannes mit dieser Erzähung
(MM und Jesus)?
Zwei Wahrheiten:
1.
Johannes will uns begreiflich machen, die neue
Präsenz Jesu, paradox: er ist da (bei den Seinen) als der zum Vater
Heimgekehrte. Auferstehung und Himmelfahrt: beide zusammen sind seine Erhöhung
zum Vater.
2.
Die neue Weise, wie wir mit Jesus in Kontakt
treten können.
Und wir? Was können wir tun?
Mit Ostern hat eine mächtige Bewegung begonnen: Die Bewegung
Jesu hin zum Vater.
Wir können uns hineinnehmen lassen in diese Mächtige
Bewegung Jesu zum Vater.
Wir sind schon hineingenommen in diese Bewegung
(sakramental) durch die Taufe.
Diese Bewegung wird genährt durch den Empfang der
Eucharistie.
Es bleibt unsere Zustimmung, unser JA, unser
Sich-darauf-Einlassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen