Samstag, 21. März 2020

Corona und Abtreibung

In diesen Zeiten heißt es immer wieder, diese Zeit sei auch eine Chance, zur Ruhe zu kommen und Einkehr zu halten, zu entschleunigen, sich zu besinnen.
Und was könnte uns dann aufgehen?
Zum Beispiel dies...

Nachdenkliches zum Ersten:

„Weltweit werden jedes Jahr 57 Millionen Schwangerschaftsabbrüche durch­geführt, fast die Hälfte davon unter unsicheren medizinischen Bedingungen. Dies geht aus einer Untersuchung der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) hervor, die anlässlich des „International Safe Abortion Day“ im Lancet (2017; doi: 10.1016/S0140-6736(17)31794-4) veröffentlicht wurde.“
Das sind 125.000 pro Tag.

oder dies:

Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland bis 2019
Veröffentlicht von Statista Research Department, 09.03.2020: Im Jahr 2019 wurden deutschlandweit 100.893 Schwangerschaftsabbrüche gezählt. 

Soweit die Statistiken.

Machen wir eine Rechnung:
1. Rechnung: Im Jahr 2019 wurden in Deutschland pro Woche 1.940 Personen durch Abtreibung getötet.
2. Rechnung: Im Jahr 2019 wurden in Deutschland bei einer Arbeitswoche von fünf Tagen (MO bis FR) täglich 388 Personen durch Abtreibung getötet.

Nachdenkliches zum Zweiten: 

Die Corona-Statistik für den 21. März 2020: 75 Verstorbene in Deutschland. Tendenz: Steigend.

Nachdenkliches zum Dritten: die Synthese
  • Am 21. März 2020 wurden 5x mehr Personen durch Abtreibung getötet als an einer Seuche verstorben sind.
  • Die durch Abtreibung getöteten Personen und die von der Seuche Dahingerafften haben etwas gemeinsam: beide sind unschuldig.
  • Und es gibt einen Unterschied: die einen wurden von Menschenhand getötet, die anderen starben an einer Erkrankung.
  • und jeder Mensch, sei er durch Abtreibung getötet oder sei er eines natürlichen Todes gestorben, hat ein Gesicht und ist vom Herrn und Schöpfer des Lebens unendlich geliebt (vgl. die heutige Predigt im Konventamt)
  • Das Bistum Augsburg hat eine Novene veröffentlicht: "Novene auf die Fürsprache der Heiligen Corona um die Befreiung von Krankheit und Not in der Bedrohung durch das Corona Virus." Das ist gut.
  • Die stillen Beter auf den Gehsteigen vor den Abtreibungskliniken haben keine gute Lobby, auch nicht in der Kirche.
  • Aber dafür beten wir ja alle fleißig um ein baldiges Ende der Epidemie und besonders um persönliche Verschonung. Warum eigentlich? Um hinterher genau so weitermachen zu können wie vorher?
  • Wir die Epidemie national oder global gesellschaftlich oder kirchlich als Aufruf zur Besinnung, zur Umkehr und zur Bekehrung interpretiert?
Ich höre schon die Aufschreie der Entrüstung und das Empörungs-Getöse. Oder sollten diese Stimmen schon verstummt sein? Es könnte ja sein, dass durch die Aufzählung dieser Fakten die „Rüstung“ unbrauchbar wurde und so „Entrüstung“ geschehen ist.

Kein Problem. 

Zynismus? Realismus!

Zynismus ist es wenn man die Tötung durch Abtreibung

1. als „prokreative Gesundheit“ deklariert und

2. als Pro Familia bezeichnet. 

Jetzt fällt mir ein Vers aus dem AT ein: Am 7,13 In Bet-El darfst du nicht mehr prophezeien; denn das hier ist das königliche Heiligtum und der Reichstempel.