Montag, 2. Dezember 2019

Predigt charismatischer Gd Illerberg DO 28.12.2019


Donnerstag der 34. Woche (28.11.2019)
Charismatischer Gottesdienst in Illerberg
Lesung Daniel 6
Gott beschützt  treuen Diener, Gebet hingegeben. Thema Buch Daniel.
Unterstützung der Glaubenstreuen, die wegen ihres Glaubens reale Verfolgung erleiden.
Die Glaubenstreue Daniels angesichts der Folter und die wunderbare Errettung haben Folgen: König Darius bekehrt sich.
Historischer Kern, wurde umgeformt von der Volksfrömmigkeit, zu einer theologischen und moralischen Lehr-Erzählung.
Gegenwart der Engel: Gott ist nahe. Gott rettet, ohne das Daniel irgendwas getan hätte: er glaubt nur und betet 3x am Tage, ohne Angst, ohne Komplexe, hat nicht provoziert.
Er hat einfach nur gebetet. Offene Fenster. Totalitäre Systeme und Ideologien dulden keine offenen Fenster.
Wer ist dieser Gott? Dekret des Königs Darius gibt Antwort.
Diese Verkündigung müsste in unseren atheistischen Zeiten bei vielen Menschen Aufmerksamkeit erwecken.
Wir Christen leben in einer Zeit des geistlichen Widerstandes gegen das neue Heidentum. (Hellowen, Potter).
Es ändern Details, Personen. Die Löwen sitzen nicht mehr in der Grube.
Daniel: gesetzestreuer Juden, Glauben treu, auch wenn es nicht lohnt.
Aber die Welt braucht Gott. Und sie braucht Menschen, die Gott erfahren haben und davon Zeugnis geben.
Die Bitte an uns, Kinder Gottes sind und Jesus nachzufolgen.
Evangelium Lk 21
Zerstörung Jerusalems: nach Lukas ein Strafgericht. Aber kein definitives Strafgericht.
Jesus errichtet das Reich Gottes auf Erden.
Jesus identifiziert das Ende der Welt mit seinem Kommen.
Und was ist die Folge: Ein Freudenruf: Die Erlösung ist nahe!
Das herrliche Erscheinen des Herrn am Ende der Zeiten ist Heil und endgültige Befreiung für uns Menschen.
Das Ende der Welt ist für uns Christen:
·         Der Akt, welcher die Geschichte der Menschheit beendet
·         Die endgültige Erlösung.
Also: Jesus wird wiederkommen und er wird sich jedem zeigen, und wir werden ihn sehen können von Angesicht zu Angesicht.
HG III: Wir verkünden sein heilbringendes Leiden, seine glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt und erwarten seine Wiederkunft.
HG IV: wir bekennen seine Auferstehung und Himmelfahrt und erwarten sein Kommen in Herrlichkeit.
Nach der Wandlung: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, - wie lange? bis du kommst in Herrlichkeit.
Nach dem VU: Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das KOMMEN unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.

Von wo? Woher kommt er? Antwort im Credo:
Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit. (Großes Credo)
Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen. (Apost. GlaubensBek)
Wozu kommt er? Zu richten die Lebenden und die Toten (Gr. Credo; GL 568)
Wie kommt er?
1.      Er kommt ständig auf uns zu.
Seit seiner Erhöhung und Himmelfahrt. Er kommt jetzt. Eucharistie
Er kommt in jedem Augenblick deiner Existenz.
Er kommt immer auf uns zu. Wir haben immer Zukunft
Weil ER immer auf uns zukommt. Das ist unsere Zukunft. Die Zukunft der Kirche. ER ist unsere Zukunft.
2.      Einmal kommt er endgültig. Und dies zweifach
a.       Und er kommt bei der Vollendung der Zeiten. Für alle. Gleichzeitig. Das ist das Geheimnis des Advent. Die ersten drei Wochen des Advent dienen dazu, uns das Mysterium der Parusie Jesu Christi bewusst zu machen. Nur die letzten sieben Tage des Advent (ab 17. Dezember) dienen der Vorbereitung auf die Feier des Geburtsfestes Jesu.
b.      Und Er kommt für dich ganz persönlich in der Stunde deines Todes. Du warst dem Tod noch nie so nahe wie jetzt. Und auch das stimmt immer. Das ist in jedem Augenblick war. Du warst dem Tod noch nie so nahe wie jetzt.

Bist du bereit, IHM zu begegnen?
Wenn wir ihn wie einen Freund gesucht haben, dann werden wir ihm mit Freude begegnen.
Wenn wir ihn verraten, vergessen haben, dann wird sich diese Begegnung in Angst und Schrecken ereignen.
Heil oder Verdammung, Untergang oder Befreiung, Glückseligkeit oder Verzweiflung: die Wahl treffen wir jetzt schon, in unserem Leben in der Zeit, für die Ewigkeit.

Montag, 11. November 2019

Predigt zum 32. Sonntag Lesejahr C


Predigt 32. Sonntag im Jahreskreis C (9./10. November 2019) Heilig Geist, München
Erste Lesung
·       Makkabäer: Einfluss der Antike
·       Verfolgung der strenggläubigen Juden unter König Antiochus.
·       Eine Mutter mit 7 Söhnen: Gegen das mosaische Gesetzt – oder Tod.
·       Viele Märtyrer
·       So entstand die Hoffnung auf Auferstehung.
·       Unter dem Einfluss der griechischen Philosophie: Lehre von der Unsterblichkeit der Seele (ohne Körper)
·       Aber die hebräische Bibel unterscheidet nicht zwischen Leib und Seele.
·       Bibel bezieht sich auf den ganzen Menschen.
·       Hier zum ersten Mal: Unsterblichkeit, Auferstehung der Toten
·       (allerdings hier nur: Auferstehung der Gerechten)
·       Mensch als Einheit von Leib und Seele.
·       Gott schenkt dem ganzen Menschen die Hoffnung auf ewiges Leben.
·       Ein Sohn antwortete: Der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind.
o  Es ist die Sicherheit Jesu, er blieb der treue Zeuge des Vaters und ging dafür in den Tod am Kreuz
o  Es ist die Sicherheit der christlichen Märtyrer, die sich dem Auferstandenen anvertrauten.
o  Es ist die Sicherheit der ganzen Kirche, die in der Sicherheit der Auferstehung lebt, und die deswegen alle Anfeindungen von außen und von innen überwinden kann.


Zweite Lesung
·        Paulus betet für seine Gemeinde Thessalonich
·        Dann bittet er um das Gebet der Gemeinde für die Apostel und Missionare, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird.
·        „Wort des Herrn“ ist das Evangelium
·        Verherrlichung: wenn das Wort verkündet, gehört und angenommen wird.
·        GOTT verherrlicht sein Wort: Menschen zu erreichen und Herzen zu verwandeln.
·        Warum beten? Eine Wahrheit: der Mensch kann das Heil nicht allein von sich aus erlangen.
·        Das Heil ist die Gottes
·        Wir Christen müssen uns schon nach dem Heil austrecken, bemühen; aber dazu reichen unsere Kräfte nicht aus, darum nur zusammen mit der Gnade.
·        Und die erlangen wir durch das Gebet.
·        „Aber der Herr ist treu“
o   Nichts kann uns erschüttern
o   Wir stehen in der Liebe des Vater
o   Christus ist das Zeichen dafür
o   Er verrät uns nicht, wird nicht untreu.
o   Es liegt an uns, dem zu glauben.
o   Nicht abgehoben von der Realität: denn:
o   „Er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren“
o   Diese Kraft erlangen wir durch Gebet
·        „unbeirrt auf Christus warten“: Advent
o   In der Liturgie vier Hinweise
o   Credo: er sitzet zur Rechten des Vaters…
o   Hochgebet III: Wir verkünden sein heilbringendes Leiden, seine glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt und erwarten seine Wiederkunft.
o   Nach der Wandlung: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir…
o   Vaterunser: Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus erwarten.
·        Das Geheimnis der Wiederkunft des Herrn am Ende der Zeiten
o   In den letzten Wochen des Kirchenjahres
o   In den ersten drei Wochen des Advent
Evangelium
·       „Gute Frage!“ – boshafte Frage, Jesus lächerlich machen (Sadduzäer)
·       Jesus und Pharisäer: es gibt die Auferstehung
·       Jesus: Nein: Leben der kommenden Welt als Verlängerung des gegenwärtigen Lebens.
·       Unser Leben in der kommenden Welt wird grundsätzlich, vollständig neu, anders sein als hier ist.
·       Sondern: Antwort Jesu gründet nicht auf Wissenschaft, sondern auf den Glauben.
·       Der Gott Abrahams ist auch der Gott der Lebenden
·       Gott: IST Leben und schafft und gibt Leben
·       Gott ist so sehr lebendig: dass er Grenze des Todes überspannt, steigt, aufhebt.
·       Schluss mit zwei Missverständnissen:
o   Unsterblichkeit der Seele nicht ein philosophisches Postulat, Konstrukt, Hypothese.
o   Auferstehung der Toten ist nicht die Wiederbelebung eines Kadavers. Sondern: In der Auferstehung sein: dh: nicht mehr sterben; bei Gott angekommen sein
·       Nicht die Biologie oder Anti Aging  haben das letzte Wort, sondern die schöpferische Liebes-Macht Gottes.
·       Dieses neue, ewige, unzerstörbare Leben tragen wir jetzt schon in uns:
o   Durch die unsterbliche Seele
o   Durch die Taufgnade
·       Wir sind jetzt schon offen auf die neue Welt hin.
·       Leben in der Erwartung der Fülle und Vollendung
·       Die Ehe ist ein hohes Gut, aber nicht das höchste Gut.
·       Das höchste Gut ist das Reich Gottes.
·       Im Himmel: Reich Gottes in Vollendung.
·       Da gibt es keine Ehe mehr: weil dort Gott die Vollendung des Menschen ist.
·       Der jungfräuliche Mensch ist dafür ein Symbol.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Predigt Mittwoch 30.10.2019 Heilig Geist München


Predigt am Mittwoch der 30. Woche – Jahr I
30. Oktober 2019, Heilig Geist – München

Lesung Römerbrief
Unser Gebet ist armselig. Denn wir sind  schwach, kennen nicht unsere Bedürfnisse, und wir wissen nicht, wie wir in Entsprechung zum Willen Gottes beten müssen.
Aber Gott liebt uns, so sehr, dass seine Liebe Person geworden ist: er wohnt in uns, seit der Taufe.
Beten wie Gott es will – das kann nur der Geist in uns.
Er gibt unserem armseligen Beten einen Sinn.
Er tut dies im Schweigen.
Er betet in uns und für uns in einer Sprache, menschlich nicht zu übersetzen, aber verständlich für den Vater im Himmel.
Damit wir unsere Gotteskindschaft erlangen können.
So findet uns Gebet den Weg von unserem Herzen zum Herzen Gottes.
Der Christ kann sicher sein: nichts kann sein Heil verunmöglichen. Im Gegenteil: er arbeitet mit an seinem Heil. Er tritt ein in den Plan Gottes.
Eine goldene Kette: Anfang und Ende unseres Heilsweges.
Gott hat uns im Voraus erkannt, erwählt, vorausbestimmt, berufen, gerecht gemacht, verherrlicht.
Ziel: vollkommene Gemeinschaft des Menschen mit Gott. Das alles ist sicher für die, die ihn lieben. So sicher, dass gesagt werden kann: Gott HAT uns verherrlicht.
Wir wissen etwas.
·        Der Geist Gottes betet in uns (seufzt).
·        Gott will das Gute für uns.

Evangelium Lukas
Drei Jesus-Worte. Hintergrund:
1.     Ablehnung der Verkündigung durch die Juden (Synagoge Nazareth, Witwe von Sarepta, Syrer Naaman, Hauptmann unter Kreuz),
2.     die Aufnahme der Heiden in die Kirche (Hauptmann Kornelius, Apg)
Lukas will die Lehre Jesu für seine Zeitgenossen aktualisieren.
1. enge Tür (23-24). Frage nach der Zahl der Geretteten. Jesus spricht von der kleinen Herde. Aber wichtiger ist das Heil des Fragenden. Man soll nicht seine Bekehrung auf die letzte Stunde aufschieben.
Es gibt im Leben des Menschen den entscheidenden Augenblick. Kairos.
2. geschlossene Tür. „Wenn der Herr die Tür verschließt.“ Mahnung: Bemüht euch…
Es gibt die Christen, Gemeinschaft mit Jesus, hören seine Lehre (26), stellen wichtige Frage: Wir Christen, werden wir gerettet?
Antwort Jesu: Christsein ist kein magisches Mittel zum Erwerb des Heiles. Kein Club für Mitglieder. Nicht ausreichend: christliches Vokabular, Frequenz beim Abendmahl.
Einziges Kriterium: Die guten Taten (barmherziger Samariter).
Zusammenspiel von menschlicher Anstrengung und Geschenk Gottes.
3. Zulassung aller Völker zum Reich. Verheißung. Theologie des Lukas

Montag, 14. Oktober 2019

Predigt am 28. Sonntag im JK LJ C


28. Sonntag im JK – Lesejahr C (13. Oktober 2019)
Konventamt St. Ottilien

Zur Ersten Lesung
Da gab es einen Hauptmann, Syrer, Naaman. Ein Nicht-jude. Aus jüdischer Perspektive: ein Heide. Hatte Aussatz und suchte Heilung.
Hatte gehört vom berühmten Propheten Elischa, der Wunder wirkte.
Ging zu ihm, erwartete ein großartiges spektakuläres Wunder durch Elischa. Sagen wir: Angemessene Therapie, eine standesgemäße Therapie für Privat-Patienten Erster Klasse.
Elischa gab Naaman Abfuhr, kalte Dusche, sollte 7x Jordan eintauchen.
Demütigung. Denn berühmte Flüsse mit Heilkraft gab es auch in Syrien.
Aber: Naaman, gehorchte und tat es. Wir können sagen: er glaubte (hier setzt Lesung ein)
Die Folge: er wurde vom Aussatz rein.
Aber er wurde nicht nur rein: er kam auch noch zum Glauben an den Gott Israels. „Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel“. Das war sein Credo, sein Glaubensbekenntnis.
Und nun will er seinen Dank mit einem Geschenk zum Ausdruck bringen. Der Prophet Elischa lehnt ab.
d. h.: Wir können Gott nicht bezahlen. Gott lässt sich nicht bezahlen.
Gott schenkt das HEIL. wir können es weder verdienen, noch erwerben.
Gott möchte von uns anerkannt werden als der Gott unseres Lebens.

Evangelium nach Lukas
Auch die zehn Aussätzigen gehorchen dem Befehl Jesu und präsentieren sich den Priestern im Tempel zu Jerusalem. Sie befolgen und erfüllen das mosaische Gesetz. Darum wurden sie vom Aussatz gereinigt. Sie hatten es verdient, und sie hatten einen Anspruch auf die medizinische Heilung.
Übrigens: gibt es das auch bei uns? Wenn wir glauben, dieses und jenes für Gott zu tun, zu beten… - dann müsse das doch funktionieren, dann müsse Gott doch mit uns zufrieden sein, dann könne doch nichts mehr schief gehen im Leben, dann könne Gott uns doch nicht mehr dies und jenes zumuten, dann könne er uns doch nicht bestrafen…
Aber die Neun kommen nicht zum Glauben.
Nur einer der kultisch rein Gewordenen, medizinisch Geheilten kehrte zurück und lobte Gott mit lauter Stimme.
Warum ist der Geheilte dankbar? Weil er von der Krankheit geheilt worden ist?
Nicht weil die Therapie erfolgreich war, sondern weil er etwas verstanden hatte.
Er hatte begriffen: der unsichtbare Gott Israels ist in Jesus gegenwärtig und offenbart sich in Jesus und handelt durch Jesus und schenkt das Heil, die Rettung im eschatologischen Sinne. Die Heilung von Aussatz ist nur das Zeichen für die Rettung.
Jesus bestätigt den Geheilten: Dein Glaube hat dich gerettet.
„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“ (Lk-Evgl., Engel bei der Geburt Jesu)
Der Geheilte ist dankbar, weil er zum Glauben an Jesus gefunden hat!
Ähnlich wie anonyme Frau beim Gastmahl des Pharisäer Simon (Lk): Sie zeigte viel Liebe, weil ihr viel vergeben worden ist.
Jesus im Haus des Zollpächters Zachäus (Lk): Heute ist diesem Haus das Heil widerfahren.
Die Erste Lesung und das Evangelium wollen uns sagen:
-         D ewige, endgültige Heil kommt alleine von Gott + wird uns geschenkt durch Christus.
-         Der Mensch, der das begriffen hat, ist dankbar.
-         Und dieser Mensch gibt dann nicht etwas, sondern er gibt sich.
-         Und selbst das können wir nicht aus uns heraus tun.
-         Darum Bitte: Hochgebet: Er mache UNS auf immer zu einer GABE.
-         Auch dafür brauchen wir Seine Hilfe.
-         Tagesgebet: Deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns.
-         Gnade, Gott: kommt uns zuvor, begleitet uns, trägt uns, vollendet uns.
-         Lasst uns Gott „Gott sein lassen“. Lasst uns Gott feiern: jetzt in der Liturgie, in der Feier der Heiligen Messe, und danach im Leben

Sonntag, 13. Oktober 2019

Der Papst spricht etwas zu oft vom Teufel

1. Der Text

https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Jan-Heiner-Tueck-Der-Papst-spricht-etwas-zu-oft-vom-Teufel;art312,198935

2. Dazu: Hermeneutische Zwischenrufe

"Der Papst spricht etwas zu oft vom Teufel".
Bemerkungen zu einem Interview
(Pater Dr. Willibrord Driever OSB, St. Ottilien)

Prof. Jan-Heiner Tück warnt in einem Interview mit Regina Einig vor Entlastungsstrategien im Umgang mit der Missbrauchskrise (Die Tagespost vom 13. Juni 2019, Seite 12). Die Bemerkungen dazu folgen dem Verlauf des Textes.

1. Nach Prof. Tück verschiebt der Papst "das Problem von der menschlichen Verantwortung auf die geistliche Ebene", wenn er die sexuelle Gewalt der Kleriker "auf das Wirken des Teufels zurückführt".
Dazu: Wenn der Papst die Ausübung sexueller Gewalt auf das Wirken des Teufels zurückführt, dann ist doch allen klar, was gemeint ist, nämlich 1) dass der Teufel die psycho-emotionalen bzw. die psycho-sexuellen Defizite der Kleriker als "Einfallstore" für seine versucherischen Taktiken benutzt; 2) dass unsere Sünden „die Früchte unserer Zustimmung zur Versuchung“ sind (KKK 2846) und dass deswegen die „Sünde eine persönliche Handlung“ ist (KKK 1868); 3) dass die Kleriker, wenn diese der Versuchung zustimmen und in die Tat umsetzen, für ihr Tun verantwortlich sind. „Jede direkt gewollte Tat ist dem Handelnden anzurechnen“ (KKK 1736). 4) Durch die Nennung des Satans als Urheber der Versuchung wird weder die Freiheit des Handelns, noch die moralische Verantwortung der Täter aufgehoben.

2. Herr Prof. Tück erinnert daran:  "Nicht der Teufel ... steht hier im Raum", sondern die Schuld der Menschen.
Dazu: Der Papst hat nicht das behauptet, was Herr Tück nun glaubt, zurechtrücken zu müssen nach der Methode: erst ein Phantom aufbauen, um es dann zu erledigen.

3. Herr Tück bekennt: "Die Täter als Agenten des Satans hinzustellen, ... wirkt für mich wie eine pontifikale Entlastungsstrategie."
Dazu eine Anfrage: Wann und wo hat der Papst das Konzept „Agenten des Satans“ schriftlich oder mündlich eingeführt? Herr Tück möge bitte die verifizierbare Quelle benennen (Dokument, Predigt, Katechese)! Wenn der Papst das so nicht gesagt haben sollte, dann wäre die Rede von den „Agenten des Satans“ eine professorale Interpretation, eine seltsame neo-mythologische Terminologie, oder vielleicht sogar eine Unterstellung. Solches kann man dem Papst zwar unterstellen, aber damit ist die Wirklichkeit noch nicht zutreffend beschrieben.

4. "Gott ist gut, Satan ist böse - und das Leben der Menschen ist der Kampfplatz der Bewährung."
Dazu: Das kann man nicht einfach als "Sicht des Papstes" abtun und es ihm dann nachsehen, weil seine Sicht "in der geistlichen Tradition und insbesondere in den ignatianischen Exerzitien ihre Wurzeln hat." Das päpstliche Statement ist keine ignatianische Spezialität, sondern dabei handelt es sich um einen neutestamentlichen Topos (Eph 6,10-20; Röm 13,12; 2 Kor 6,7; 10,4; Jak 4,7; 1 Petr 5,8-9; 1 Joh 2,14), der einen Aspekt christlicher Existenz beschreibt. „Die dramatische Situation der ‚ganzen Welt‘, die ‚unter der Gewalt des Bösen‘ steht (1 Joh 5,19), macht das Leben des Menschen zu einem Kampf“ (KKK 409). „Die gesamte Geschichte der Menschen durchzieht nämlich ein hartes Ringen gegen die Mächte der Finsternis, ein Ringen, das schon am Anfang der Welt begann und nach dem Wort des Herrn bis zum letzten Tag andauern wird. In diesen Streit hineingezogen, muß sich der Mensch ständig darum bemühen, dem Guten anzuhangen, und er kann nicht ohne große Anstrengung in sich mit Gottes Gnadenhilfe die Einheit erlangen“ (II. Vatikanisches Konzil, GS 37,2).

5. Tück: "Aber das Problem des Bösen ist geblieben", trotz Aufklärung, Religionskritik und Entmythologisierung. Dafür nennt er vier Beispiele (barbarische Exzesse, Eskalation der Gewalt, Maskeraden der Ideologien, Verbiegung der Wahrheit), er nennt aber nicht den klerikalen Missbrauch.
Dazu: Könnte es nicht sein, dass die in Europa, Afrika und Nord-Amerika aufgedeckten Fälle von Missbrauch (sogar durch Bischöfe) etwas zu tun haben mit der Aktivität des Satans? Ist nicht der klerikale Missbrauch ein überzeugendes Beispiel für „das Problem des Bösen“? „Es gibt nicht nur Hüter und Wächter der menschlichen Hoffnung, sondern auch Neider, Feinde und Verführer, die die Sehnsucht und Hoffnung des Menschen verwirren, gewaltsam niederhalten oder ins Maßlose, ins Dämonische hinein übersteigern; es gibt den Teufel, den Vater der Lüge (vgl. 1 Joh 8,44). Er ist der Versucher, der uns den Himmel vergällen und verstellen will“ (Katholischer Erwachsenen-Katechismus. Das Glaubensbekenntnis der Kirche, hrsg. von der Deutschen Bischofskonferenz, 1985, Seite 111).

6. Nach Tück zeigt der Buchtitel Abschied vom Teufel "die Schwierigkeit an, unter modernen Verstehensvoraussetzungen von einer personalen Macht des Bösen zu sprechen."
Dazu: Muss sich die Theologie der Hermeneutik der "modernen Verstehensvoraussetzungen" (welchen?) unterwerfen und ihre eigene Erkenntnis entsprechend limitieren? Vielleicht stimmt etwas mit den "modernen Verstehensvoraussetzungen" nicht. Zur Erinnerung: Die Theologie stützt sich von ihrem Wesen her bei der Erforschung der Wahrheit auf das Merkmal der Kirchlichkeit und auf die Tradition des Gottesvolkes mit ihrer Vielfalt an Wissen und Kulturen in der Einheit des Glaubens (vgl. Fides et Ratio, Nr. 101).

7. Tück: "Ein Irrweg aber wäre es, den Teufel als Erklärungsmuster zu bemühen und konkrete menschliche Freiheitsakte auf 'seine unsichtbare Hand' zurückzuführen." 
Dazu: Hier wird wieder ein Phantom aufgebaut ("Erklärungsmuster"), um es dann abzutun. Aber schauen wir genauer hin: unsere Sünden sind als Zustimmung zur Versuchung und als "konkrete menschliche Freiheitsakte" sehr wohl auf die "unsichtbare Hand" Satans als des Versuchers zurückzuführen, siehe KKK 2846. Gerade darin zeigt sich doch das Mysterium iniquitatis, von dem Tück spricht. „Die Geschichte der Menschheit zeugt von Anfang an von schlimmen Geschehnissen und Unterdrückungen, die infolge eines Mißbrauchs der Freiheit aus dem Herzen des Menschen hervorgingen“ (KKK 1739).

8. Tück: "Wer Menschen als Agenten des Satans hinstellt, droht ihre moralische Verantwortung zu halbieren und sie zu dämonisieren."
Dazu: Der Satz nennt eine Voraussetzung und zwei Folgerungen. Zur Voraussetzung: Dass der Papst Täter als „Agenten des Satans“ hingestellt habe, ist eine bis jetzt unbewiesene Behauptung Tücks. Und nun zur Folge: Ich schlage vor, eine sachliche, moral-theologische Redeweise anzuwenden. Demgemäß haben die Täter dem Versucher ihre Zustimmung gegeben. Die Verantwortung der Täter wird dadurch nicht nur nicht halbiert, sondern bleibt voll erhalten, ohne eine „Dämonisierung“ zu bemühen. Gibt es da ein Problem?

9. Nach Tück sind zunächst „die systemischen Faktoren zu analysieren“, statt „auf die Ebene der Sündentheologie zu gehen“.
Dazu: Könnte es nicht auch so sein, dass die Suche nach den Fehlern im System oder in der Institution nicht nur zu einer Halbierung der persönlichen Schuld führt, sondern eine totale Exkulpierung der geweihten verbrecherischen Täter und eine Dämonisierung des Systems und der Institution zur Folge hat?, wenn schon das Konzept der Dämonisierung bemüht werden muss. 


Dienstag, 1. Oktober 2019

Predigt charismatischer GD in Illerberg


Donnerstag der 25. Woche Jahr I (26.9.2019) Illerberg

Lesung Hag 7,1-8
·         Situation nach der Heimkehr aus dem B Exil
·         Heimkehrer begonnen, Tempel aufzubauen.
·         Aber Stocken, denn jeder dachte nur an sein eigenes Haus.
·         Jeder dachte an sich. Kümmerte sich nicht um den Nachbarn, die Gemeinde war vernichtet.
·         Der Prophet: Gott segnet nicht das Werk des Wiederaufbaues.
·         Warum? Man hat Gott nicht mehr den ersten Platz gegeben.
·         Wiederaufbau Tempel: hätte die Heimkehrer vereint.
·         Nur der Aufbau einer Gemeinde im Glauben, im Gottesdienst, in einem gemeinsamen Projekt des Wiederaufbaues: nur darin kann man vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Das ist eine immer gültige Perspektive. Nur Gott kann vereinen.

·         Gott ist der Erste, der sich für die Befreiung des Volkes einsetzt.
·         Haggai ist ein Vorbote Jesu Christi: Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch hinzugegeben werden.
·         Und wir: vor zwei Extremen hüten:
·         von Welt verschlingen lassen, „liebt nicht, was in der Welt ist“
·         dürfen uns nicht der Welt entfremden. „Gott hat die Welt so sehr geliebt“ – Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt (Joh 17,18)
·         Synodaler Weg: Gott zum Mittelpunkt und zum Zielpunkt der persönlichen christlichen Existenz und der Kirche machen.

Evangelium Lk 9,7-9
·         Lukas-Evangelium. Jesus ist wie ein Prophet im alten Israel aufgetreten.
·         Verkündet das Wort Gottes.
·         Stellt sich ins Zentrum seiner Botschaft.
·         Darum: ist wichtig, ihn zu sehen, um ihn zu verstehen. Oder umgekehrt: um ihn zu verstehen, muß man ihn sehen.
·         Wenn (Lk) Jesus als Prophet bezeichnet wird, dann wird damit ein großer Teil seiner irdischen Mission eingefangen: seine Predigt, seine Wunder, seine Aufrufe zur Bekehrung und zur Buße, seine Ansagen über das Ende der Zeiten, seine Treue bis in den Tod.
·         Herodes, ein aufgeklärter Mann, ist neugierig. Er will Jesus sehen. (wichtig für Lukas).
·         Er hat Jesus gesehen. Wann? Als Schmerzensmann. In seiner Passion.
·         Herodes hat sich nicht bekehrt.
·         Er hatte nicht die rechte Absicht. Er wollte nicht den Prophetischen Anspruch Jesu für sich gelten lassen. Er wollte sich nicht bekehren.
·         Und wir? Wir können Jesus nicht mehr sehen. Wir sehen ihn im Evangelium.
·         Das heißt: Nur im Licht von Passion und Auferstehung können wir Jesus sehen, d.h. erkennen.

Predigt 25. SO im JK, Heilig Geist, München


25. Sonntag im JK – LJ C (21./22.9.2019) Heilig Geist, München.
Vorabendmesse

Erste Lesung Amos 8,4-7
·         Androhung von Gericht. Was ist hier los?
·         In Krisen-Zeiten blüht der Schwarz-Markt, und bezahlt dafür? die Armen, die Freunde Jahwes.
·         Situation Zeit Amos, 8. Jh vor Christus.
·         Amos hat gegen rel u soz Mißstände im Land gekämpft.
·         reiche Oberschicht, gedankenlos, selbstsicher.
·         Die Reichen respektieren zwar den Sabbat (Handel verboten), aber denken schon nach, wie sie die Armen noch mehr Ausnützen können.
·         eine Gesamthaltung: die direkt dem widerspricht, was Jahwe von seinem Volk erwartet.
·         Gott bezieht Position für die Armen, verteidigt sie. Hat Gebote gegeben zum Schutz der Armen.
·         Aber Gebot Gottes werden nicht befolgt.      
·         Es geht um die Reichen. Sie müssen die ungerechten Güter verwandeln: aus Objekten der Beute – in Mitteln der Hilfe.
·         Diese Verwandlung ist eine Folge, wozu der Besitz des Reichtums verpflichtet.
·         Und die Gabe darf nicht den Anschein eines Almosen haben.
·         Der Arme in der Gemeinde hat seine Rechte, die respektiert werden müssen.
·         Der Reiche soll sich nicht wie ein Eigentümer, Besitzer fühlen, sondern wie ein aufmerksamer Wohltäter fühlen.
·         Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon

Zweite Lesung 1 Tim 2,1-8
·         Hinweise zur Ordnung der Gemeinde und des Gottesdienstes.
·         Für „Gebet“ stehen vier Wörter: Bitten, Gebete, Fürbitten, Danksagung.
·         4 Begriffe, weil: Dringlichkeit des Gebetes, umfassende Weite betont.
·         Keine Exklusion, immer inklusiv.
·         Fundament: der universale Heilswille Gottes; wurde uns offenbart durch das Heilswerk Jesu., der sein Leben für alle hingegeben hat.
·         Alles Gebet: an den EINEN Gott, durch den Mittler Jesus Christus.
·         Auch Heiden, Esoteriker beten. Aber wir beten durch Jesus Christus.
·         Rein: sonst hat das Gebet keinen Wert. Rein sind sie:  wenn sie zur Tat der Liebe bereit sind, wie der Gekreuzigte. 

Evangelium Lk 16,1-13
·         Ein ungerechter Verwalter, der sich Freunde macht mit den Gläubigern, und dabei seinen Herrn betrügt.
·         Was tut Jesus? Er lobt nicht die Gaunerei. Sondern seine Klugheit: er hat wenigstens am Schluß seine kritische Situation begriffen und klug gehandelt hat.
·         Jesus lobt die Fähigkeit im Umgang mit dem Geld.
·         Und diese Fähigkeit soll nun auf das christliche Leben übertragen werden.
·         Also: Wenn ein Christ in gerechter Weise mit dem Geld umgeht – was soll daran ungerecht sein?
·         Wenn der Christ mit seinem Reichtum irgendeiner Not abhilft mit Blick auf den Himmel (VV. 10-12)?
·         Wenn der Christ begreift, dass Gott der Einzige ist, der es wert ist, über alles geliebt zu werden? (Turmbau, Kriegsführung)
·         Wer ist klug? Wer an den Tag der Rechenschaft denkt! (Erste Lesung).
·         Reichtum ist keine Versicherung für die Ewigkeit.
·         Reichtum kann auch ungerecht sein: niemand hat ein Recht auf Überfluß, solange es Armut gibt.
·         Sich Freunde machen. Welche? Die, denen wir geholfen haben, werden beim Endgericht für uns eintreten als Zeugen unserer Wohltätigkeit.
·         Wenn wir unsere irdischen Güter so verwalten in diesem Geist des Evangeliums, dann gewinnen wir die ewigen Güter, für die wir bestimmt sind.