Donnerstag, 4. November 2010

unverbindliche Reisebegleitung und das Ende des Religiösen

Hl. Messe
Gebetskreis „Coenacolo“
Heilig-Geist-Stadtpfarrkirche München
Mittwoch der 31. Woche (Wochenzyklus II)
(3. November 2010)

Tropiertes Kyrie GL 495,8 (mit Taize)

Zum Evgl.
Gespräche in U-Bahn. Kein christl Ambiente (vgl. Lesung: verwirrte und verdorbene Generation)
Auch unter Deckmantel christl Kultur: heidn Ambiente
Evgl. „viele Leute“ gehen mit Jesus.
Was heißt das? Jesus gibt Antwort.
Nachfolge Jesu funktioniert nicht – getragen von der Masse, von religiöser Begeisterung (euch. Weltkongress, Romwallfahrt, WJT).
Zur Zeit Jesu waren die Menschen auch (schrecklich) religiös. So religöse, dass sie Jesus ablehnten. Weil er nicht ihrem Konzept entsprach. "Gott muss so kommen, wie wir es wollen." "Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Woher hat er diese Weisheit..." (Lk), Synagoge von Nazareth: "...und sie lehnten ihn ab..."
Darum: Mahnung Jesu beachten
Nachfolge Jesu: nicht gleich: unverbindliche Reisebegleitung mit dem Herrn.
Denk-Art ändern und alte Denk-Art opfern, und alles, was diese genährt hatte: Herkunft…
Jesus. Klare Worte: absagen, kämpfen, bauen
Abstand – Radikalität – Realismus
Jesus krämpelt alles um, das ganze wurmstichige (religiöse) System.
Den wahren Gott suchen. Darum Kräfte und Möglichkeiten prüfen (Turmbau, Kriegsheer).
Die 10 Aussätzigen. Alle wurden „gesund“, aber nur einer geheilt. Er erkannte Gott in Jesus.
Jesus verlangt nicht von allen das Gleiche. Und von keinem das Unmögliche. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg.
Forderung zu größerem Verzicht? Vorausgeht die Erfahrung der größeren Liebe. Hinweis auf größere Liebe der „Sünderin“ (Lk 7)
(Wer an vorderster Front kämpft, kann nicht damit rechnen, dass ihm abends ein bequemes Bett gemacht wird.
Er hat höchstens einen Schlafsack.
Heute: Christentum im Status der Mission.
Darum: missionarischer Lebensstil)
Antwort Jesu: 1. Absagen. 2. Liebe zu ihm über alles.

Zur Lesung.
1. Heil mit Furcht und Zittern. 2. Gott wirkt Wollen und Vollbringen. – Gegensatz?
Unser Risiko: Nein zu sagen zu Gott.
Gott respektiert unsere Entscheidung und manipuliert uns nicht.
Gott „operiert“, handelt 24 Stunden am Tag in uns. Unsere Antwort: Co-operation. Aber wenn Mensch nicht co-operiert, dann blockiert der Mensch den Weg der Gnade.
Nehmen wir die Schrift ernst.
Manchmal nehmen wir unsere Gottesbeziehung nicht ernst.
Sondern: gelegentliche Feierlichkeit.
Isoliert vom Kontext des normalen Lebens.
So wird das Evangelium keine frohe Botschaft.
Sondern wir reduzieren es auf ein farbloses, geschmackloses, geruchsloses, kraftlose Angebot.
Aufgelöst in isolierte religiöse Akte, in Momente der Feierlichkeit für Hochstimmungen und Hochfeste und Hochzeiten des Lebens. Aber eben nicht für Alltag.
Was ganz anderes: Gott operiert 24 Stunden in uns.
Wir co-operieren mit Gott in uns.
So werden wir in jedem Augenblick erneuert.
Wir überwinden jede Versuchung zur Selbstverschließung Gott gegenüber. Wie weit uns das gelingt, das wird Gott am „Tag Christi“ erkennen und anerkennen (Lesung).
Das ist die Versuchung des alten Menschen in uns.
Und den tragen wir immer in uns. = streitende Kirche. (Nicht Nachbarn oder Mobbing) Paulus: christliche Existenz als Kampf.
Triumphierende Kirche – (nicht barocke liturgische Prachtentfaltung), sondern: Allerheiligen.
Leidende Kirche – (nicht verfolgte Christen in Ägypten, Irak, Sudan, Indien), sondern Arme Seelen.
Warum arm? Können nichts mehr für ihre Läuterung tun.
Welche Läuterung? Unterscheidung von Sünden und Sündenfolgen.
Sündenfolgen abbüßen, hier oder in der anderen Welt.
Aber wir können ihnen helfen. Fürbitte, hl. Messe, Werke der Nächstenliebe, Ablass. Nicht nur im November

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