Predigt Charismatischer Gottesdienst Illerberg
26. August 2010
Donnerstag der 21. Woche im Jahreskreis
Lesung 1 Kor 1,1,-9
Evangelium Mt 24,42-51
Zu 1 Kor 1
Vers 1: Geheilige. Berufen als Geheiligte. War Privileg des alten Israel (Ex 19.6; 1 Petrus 2,9).
Kirche in Korinth = Nachfolgerin des alten Israel, herausgelöst aus der heidnischen Umwelt. Unmoral der heidnischen Umwelt ablehnen.
Gemeinschaft mit allen, die auf der ganzen Welt den Name Jesu anrufen. „überall“, d.h. auf der ganzen Welt.
AT: Der Name Jahwe. Antwortpsalm GL 527,1. D.h.: Wir haben Verantwortung für das Heil der Welt.
Vers 3: Gnade und Friede.
Was ist Gnade? – Beispiel: Brief einer Frau an mich: „Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe.“ Kein Verdienst, eben Gnade, Wohlwollen – wie die Taufgnade.
Gnade. Woher? Von Gott – durch Christus – zu uns (Doxologie).
Wie gelangen wir in Gnade?
- Christus angehören
- In Christus sein
- Taufspiritualität
Was bewirkt die Gnade?
Sie ist Angeld. Voraus-Anteil an:
- Herrlichkeit
- Königtum
- Auferstehung
- Leben in Christus
- Auch das tragen wir seit der Taufe in uns.
Vers 5 „reich geworden in ihm“
- An Rede (Sprachengebet)
- An Erkenntns. Welche? – kein brüchiges Material. Keine Esoterik. Keine Weltweisheit, um sich selbst zu retten. Sondern: Das Zeugnis über Jesus Christus.: a) historischer Jesus, b) der auferstandene Christus, Gottes Handeln, Auferweckung
Vers 8 „festigen bis zum Ende“. Gottes Gaben retten uns nicht ein für allemal. Sondern wir sollen wachsen. Kraft verleihen. – Wenn man lange von Kirche entfernt gelegt hatte und in Esoterik unterwegs war, dann Bekehrung. Aber nach Bekehrung entdeckt man immer wieder neue Blockaden. Dann die Frage: „Hört das denn niemals auf…“ Es ist ein Glaubensweg. Ziel: Tag des Herrn, schuldlos dastehen. Am Tage der Offenbarung (V.7).
Wir können an Gottes Offenbarung in Herrlichkeit nicht teilhaben, wenn wir nicht jetzt schon in ihm sind – durch den Glauben. Kraft der Gaben, die er gewährt.
Vers 9 – 1. „Treu ist Gott“. Das wäre mal ein sinnvolles Mantra. 2. „berufen“. Wozu? Zur Gemeinschaft mit ihm.
Christen in Korinth lebten in einer Diaspora-Situation. Juden lebten zu dieser Zeit auch außerhalb von Jerusalem und in diesem Sinne auch in Diaspora-Situation. Aber sie hatten immer noch Hoffnung auf Wiederherstellung des Tempels in Jerusalem als politisches, nationales und religiöses Zentrum.
Aber: Die Christen in Korinth hatten kein solches Zentrum. Sie waren in Versuchung, sich auf Weltweisheit zu stützen.
1. Darum weist Paulus die Christen auf ihre wahre Stadt hin, die nun eine Person ist, nämlich Jesus Christus (5 mal)
2. Und Paulus gibt eine Richtung an und zeigt eine Dynamik auf, Zeitachse: „Der Tage Jesu“ (V.8). Der Tag seiner Offenbarung, Verherrlichung a) hat angefangen in uns, b) vollendet sich an einem Zeitpunkt.
Das ist unser christliches Leben:
a) Gott ist schon am Werk in uns.
B) Gott erwartet unsere Mitarbeit.
Zum Evangelium:
Zwei Gleichnisse, beide haben zur Voraussetzung: das Kommen des Herrn verzögert sich.
Das erste Gleichnis handelt von einem Dieb. Vielleicht ein bekannter Vorfall, ein Einbruch, der Hausherr wurde überrascht. Jesus nimmt dieses Ereignis zum Anlass, eine Lehre zu erteilen. Nämlich: Menschen leben so, als rechneten sie nicht mit seinem Kommen. Aber plötzlich ist er das, so plötzlich wie ein Dieb.
Was ist verlangt? Wachsamkeit und Treue.
Das zweite Gleichnis. Knecht hat Vertrauensposten erhalten.
„Knecht“. Jesus meinte Schriftgelehrte. Matthäus aktualisiert: Gemeindeleiter. Heute: Priester.
Jesus kündigt unerwartete Prüfung an. Die Treue des Führers muss sich dann zeigen. Eben Treue und Wachsamkeit.
Freitag, 27. August 2010
Mittwoch, 11. August 2010
Loveparade und "Die Beichte kann warten"
Am Samstag, 7. August 2010, fuhr ich mit der S4 um 6.54 Uhr ab Geltendorf nach München (Ziel: San Giovanni Rotondo, freilich mit dem Flugzeug). In der S-Bahn, die nach Bier und Döner stank, lag auf dem Boden ein Plastikbeutel, dessen Inhalt durch seine Farbenpracht bestach. Ich hob ihn auf und schaute mir den Inhalt an.
Zwei Printmedien (wie das heute heißt) lösten etwas in mir aus:
Erstens: ein Heftchen im DINA5-Format: "flashtimer münchen & bayern". Auf Seite 4 "Intro" der Artikel mit der Überschrift "Betroffenheit": "Geiz, Gier und Abzocke. Die McFit-Parade hat alle belogen... Nun gibt es Tag für Tag in Deutschland 12 Verkehrstote, über tausend Verletzte, und natürlich gehen wir trotzdem auf die Straße. Ebenso wird auch weiter gefeiert..."
Und dann das zweite Medium: "August Programm www.dreituerme.de Jeden Samstag: Sieben Sünden. Die Beichte kann warten! Jede Getränkeeinheit bis 24 Uhr nur 2€: 3 Mädels erhalten bis 23:00 Uhr eine Flasche Prosecco aufs Haus."
"Die Beichte kann warten": das ist genau der Slang der katholisch sozialisierten und evtl. traumatisierten Jugend. Wahrscheinlich sind die Macher dieses Slogans selber katholisch, vielleicht waren sie früher mal Ministranten und sind mittlerweile aus der Kirche ausgetreten.Oder hätte ein Protestant sich so einen Spruch einfallen lassen können? Aber so ein Spruch ist doch cool.
Ja, weil er eben Erinnerungen an eine unglückliche Beichterziehung weckt, die nun endgültig (zumindest in der persönlichen Biographie) überwunden ist, aber leider keine Chance der Transformation erhalten hat.
So ein Spruch klingt übrigens wie ein (säkulares) "Dogma". Gegen kirchliche Dogmen, die der Vernunft nicht widersprechen, rebelliert der Zeitgeist und stellt zum Ersatz säkulare, irrationale Dogmen auf, z.B. "Die Beichte kann warten".
Entschuldigung, sind nur meine Gedanken...
Ich fragte mich:
Was ist, wenn die 19 Tote und die 2 in Folge der Verletzung Verstorbenen nach dem Motto gelebt hatten: "Die Beichte kann warten"?
Was dann?
Pflegen die Besucher von www.dreituerme.de eine Beichtpraxis? Wenn nein, warum dann überhaupt diese "beruhigende" Verheißung, dass die Beichte warten könne.
Haben die Adressaten dieser Veranstaltung überhaupt das Bedürfnis zu beichten?
Zwei Printmedien (wie das heute heißt) lösten etwas in mir aus:
Erstens: ein Heftchen im DINA5-Format: "flashtimer münchen & bayern". Auf Seite 4 "Intro" der Artikel mit der Überschrift "Betroffenheit": "Geiz, Gier und Abzocke. Die McFit-Parade hat alle belogen... Nun gibt es Tag für Tag in Deutschland 12 Verkehrstote, über tausend Verletzte, und natürlich gehen wir trotzdem auf die Straße. Ebenso wird auch weiter gefeiert..."
Und dann das zweite Medium: "August Programm www.dreituerme.de Jeden Samstag: Sieben Sünden. Die Beichte kann warten! Jede Getränkeeinheit bis 24 Uhr nur 2€: 3 Mädels erhalten bis 23:00 Uhr eine Flasche Prosecco aufs Haus."
"Die Beichte kann warten": das ist genau der Slang der katholisch sozialisierten und evtl. traumatisierten Jugend. Wahrscheinlich sind die Macher dieses Slogans selber katholisch, vielleicht waren sie früher mal Ministranten und sind mittlerweile aus der Kirche ausgetreten.Oder hätte ein Protestant sich so einen Spruch einfallen lassen können? Aber so ein Spruch ist doch cool.
Ja, weil er eben Erinnerungen an eine unglückliche Beichterziehung weckt, die nun endgültig (zumindest in der persönlichen Biographie) überwunden ist, aber leider keine Chance der Transformation erhalten hat.
So ein Spruch klingt übrigens wie ein (säkulares) "Dogma". Gegen kirchliche Dogmen, die der Vernunft nicht widersprechen, rebelliert der Zeitgeist und stellt zum Ersatz säkulare, irrationale Dogmen auf, z.B. "Die Beichte kann warten".
Entschuldigung, sind nur meine Gedanken...
Ich fragte mich:
Was ist, wenn die 19 Tote und die 2 in Folge der Verletzung Verstorbenen nach dem Motto gelebt hatten: "Die Beichte kann warten"?
Was dann?
Pflegen die Besucher von www.dreituerme.de eine Beichtpraxis? Wenn nein, warum dann überhaupt diese "beruhigende" Verheißung, dass die Beichte warten könne.
Haben die Adressaten dieser Veranstaltung überhaupt das Bedürfnis zu beichten?
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Samstag, 7. August 2010
Ach, wenn es doch immer nur so bliebe...
Predigt
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Freitag, 6. August 2010
...mal ne gute Nachricht: wir können noch hoffen
Predigt
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Charismatischer Gottesdienst in Vilgertshofen
Fest der Verklärung des Herrn
6. August 2011
„So wie es jetzt ist, soll es immer sein!“
Das sagen wir in Augenblicken, in denen es uns gut geht.
Dann möchten wir die Zeit am liebsten anhalten und ein Stück Ewigkeit hereinholen ins Vergängliche. Festhalten, was flüchtig ist.
Wenn es auch schön wäre, die Hoch-Zeiten des Lebens anzuhalten, - es geht nicht. Unmöglich, sich darin einzurichten.
Was bleibt, ist die Erinnerung an Schönes, an Freude und Glück.
Das alles zählt zu den Kostbarkeiten unseres Lebens, formt und prägt es.
Es erscheint bequem und reizvoll, sich im Angenehmen einzurichten und diese Erfahrung unvergänglich zu machen; aber es ist unmöglich.
Zum Leben gehören auch die unangenehmen Dinge, die Sachen, die uns gar nicht gefallen und die Situationen, denen wir am liebsten aus dem Weg gehen würden.
Auch das, was nicht in unser Konzept passt und was wir überhaupt nicht verstehen und begreifen: Schmerz und Leid, Unglücksfälle und Katastrophen zum Beispiel.
Das Schöne möchten wir festhalten – dem Unangenehmen möchten wir entfliehen: schnell soll es vorbeigehen. Einfach nur weg damit.
Das sind unsere Erfahrungen.
Und bei diesen Erfahrungen setzt das Evangelium an.
Petrus, Jakobus und Johannes geraten in eine ganz und gar ungewöhnliche, nicht planbare Situation.
Bei ihrem Unterwegs-sein mit Jesus haben sie schon viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ganz neu.
Jesus nimmt sie mit auf einen Berg und da geschieht etwas Besonderes: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt.
Und weil das noch nicht genügt, erscheinen Elija und Mose und reden mit Jesus. Das Szenario macht den Jüngern Angst.
Mehr aus Verlegenheit schlägt Petrus vor, drei Hütten zu bauen: eine für Jesus, eine für Mose und eine für Elija.
Vielleicht ist das der Versuch, den Lichtgestalten eine Bleibe zu geben.
Sie sollen bleiben, sollen in Raum und Zeit eine Wohnung finden.
Dann kommt noch eine Steigerung: Alles bisher Erzählte bereitet nur die Kulisse für die Offenbarung Jesu als Sohn Gottes:
„Das ist mein geliebter Sohn.“ Gott bekennt sich zu Jesus.
Gott erkennt ihn als seinen Sohn.
Deutlicher ist es nicht zu sagen, dass Jesus Gott ist.
Geliebter Sohn sein: das heißt: in unmittelbarer Beziehung zu sein.
Da ist nichts dazwischen. Es ist die direkte Linie, die engste Verbindung.
Es ist Legitimation: „Der ist von mir! Der ist göttlich!“
Und nachgeschoben: „Auf den sollt ihr hören. Euer Leben bekommt damit eine neue Orientierung:
Richtet euch auf ihn hin aus! Denn das, was er euch zu sagen hat, ist wichtig für euch, ist euch ein Wort zum Leben.“
Der Evangelist lebte in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Damals war das Vater-Sohn-Verhältnis eine besondere Beziehung, sie hatte zutun mit Anerkennung und Vermächtnis.
Der Sohn ist die Zukunft des Vaters.
Er ist die Fortsetzung der Familiengeschichte.
Da hört nichts auf und bricht nichts ab.
Vom Vater her gesehen:
Der Sohn ist die Spur, die man in der Welt hinterlässt.
Er ist Zeichen der Kontinuität und Bestätigung, dass das Leben weiter geht.
Und so wählt das Evangelium genau dieses Bild, um zu sagen, dass Jesus der Erlöser ist. Er ist Gott --- und von ihm her wird Heil.
In diese Beziehung werden die Jünger mit hineingenommen.
Diese Beziehung wird näher qualifiziert. Es ist vom „geliebten Sohn“ die Rede. Das Besondere ist also die Betonung der Liebe. Darauf kommt es an.
Das Wesen der Liebe ist es, zu lieben.
Das heißt: Liebe auszuteilen, sich zu verschenken, sich hinzugeben.
„geliebter Sohn“ – das ist die Kurzformel für LEBEN.
Denn da geht es um die Liebe, - und da geht es um die Beziehung.
Leben ist In-Beziehung sein.
Zum Leen brauchen wir die Liebe.
Wir wollen geliebt-sein, und wir wollen Liebe schenken.
Und wir brauchen gute Beziehungen.
und wenn dieses In-Beziehung-sein von Liebe getragen ist, dann ist so eine Hoch-Zeit des Lebens da, die wir für ewig festhalten wollen.
Und das bist du: Du bist der geliebte Sohn,
egal, ob du nun männlich oder weiblich bist.
Du bist der, zu dem Gott der Schöpfer eine liebevolle Beziehung aufgenommen hat.
Du bist von IHM gewollt, so wie du bist.
Das ist dein unverlierbarer Schatz.
Das ist das Fundament deines Lebens.
Du bist, weil du von Gott gewollt bist, und darum darfst du dich selber wollen.
Plötzlich ist sie vorbei, die Offenbarung der Gottessohnschaft Jesu, und alles läuft wieder normal.
Die Jünger und Jesus steigen vom Berg herab. Nach dem Gipfelerlebnis und der Hoch-Zeit geht es zurück in die Normalität des Alltags. Fast banal.
Aber schon wieder ist eine Überraschung da:
Jesus sagt, sie dürfen über das Erlebte nichts erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Eine Zumutung nach der anderen: Zuerst das Miterleben der Offenbarung und dann auch noch das unbekannte Wort „von Toten auferstehen“.
Das eine noch kaum verstanden, schon kommt das nächste.
So wundert es nicht, dass die Jünger nicht begreifen und sie fragen, was es bedeutet.
Denn von den Toten kann niemand auferstehen. Das funktioniert nicht.
Nicht nach menschlichem Verstehen. ---------------
Was sie gerade miterlebt haben, macht sie vorsichtig.
Ganz so leicht schließen sie das scheinbar Unmögliche nicht mehr aus.
Jesus ist göttlich. Das haben sie gerade gehört.
Und da ist der Tod nicht das Ende.
Wenn Gott das Leben und die Liebe ist, - dann ist der Tod für ihn kein Problem.
Wenn Gott wirklich Gott ist, dann geht seine Dynamik immer auf Auferstehen zum Leben hin.
Und dies ist das zweite Geschenk Gottes für Dich: Du kannst nicht sterben,
weil Gott, dein Schöpfer, so sehr lebendig ist, dass er dich nicht in die Anonymität des Nichts versinken lässt.
Dies hat Gott dir zugesagt in deiner Schöpfung am Anfang deines Lebens und in jedem Augenblick, da er dich am Da-sein erhält.
Und er hat es dir zugesagt im Geschenk der Taufe, der Neuschöpfung mit der Gabe der Gotteskindschaft.
Wir dürfen hoffen, dem verklärten Wesen des Auferstandenen und seinem Bild gleichförmig zu werden,
wenn wir auch dem irdischen Jesus gleichförmig werden
und wenn wir das Schicksal des armen und verachteten Jesus teilen
und wenn wir ihm folgen auf seinem Weg
und wenn wir auch bereit sind, wie er das Kreuz auf uns zu nehmen.
Das fiel den Jüngern auch schon schwer.
Und darum hat der Herr sie mit dem Zeichen seiner Verklärung gestärkt.
In der Präfation singen wir heute:
Denn er enthüllte auf dem Berg der Verklärung seine verborgene Herrlichkeit,
er ließ vor auserwählten Zeugen seinen sterblichen Leib im Lichtglanz erstrahlen und gab den Jüngern die Kraft, das Ärgernis des Kreuzes zu tragen.
Das heutige Fest ist auch ein Fest der Hoffnung:
So schenkte er der ganzen Kirche, als uns, die Hoffnung, vereint mit ihrem Haupt die ewige Verklärung zu empfangen.
Das Fest der Verklärung des Herrn ist für uns eine Vergewisserung.
Gott vergewissert uns, macht uns und unseren Glauben sicherer.
Wir haben im Tagesgebet gebetet:
Allmächtiger Gott, bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes hast du durch das Zeugnis der Väter die Geheimnisses unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen, wenn unsere Annahme an Kindes Statt sich einmal vollendet.
Und dann die Bitte:
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören, damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Jetzt, in dieser Eucharistiefeier, da wir das Wort Gottes hören und den Tod des Herrn verkünden und seine Auferstehung preisen – da geschieht unsere Verwandlung.
Jesus verwandelt unser Leben, da wir uns ihm aussetzen.
Wir können unser Leben in einem neuen Licht sehen.
Wir können verklärt werden, wenn wir uns der Dynamik Gottes überlassen.
Die Verklärung Jesu und die Verwandlung der Gaben von Brot und Wein und unsere Verwandlung: das alles ist Werk des Heiligen Geistes.
Im Gabengebet beten wir:
Gott, unser Vater, sende über uns und diese Gaben das Licht deiner Herrlichkeit, das in deinem Sohn aufgestrahlt ist. Es vertreibe die Dunkel der Sünde und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Wenn wir die Eucharistie feiern und empfangen, dann werden wir schon hinheinverwandelt in den verklärten Leib des Herrn.
Am Schluß der Messe werden wir beten:
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise seinem verklärten Leib gleichgestaltet werden.
Sonntag, 1. August 2010
kontemplative Einzelexerzitien
JESUS: „Liebe mich, so wie du bist!“
Kontemplative Einzelexerzitien mit Gemeinschaftselementen für Gebetskreisleiter, geistliche Begleiter, Seelsorger oder einfach für solche, die schon mal Exerzitien gemacht haben.
Keine Vorträge; ohne Yoga, ohne Zen…
Sondern: In Stille und im Schweigen täglich vier mal eine Stunde vor dem eucharistischen Christus da sein.
Mit Morgenlob, tägliches Begleitgespräch, Heilige Messe
22.-27. Mai 2011
14.-19. Juni 2011
Leitung: Pater Willibrord Driever OSB
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Nähere Informationen
www.ottilien.de / www.erzabtei.de / www.christ-konkret.de
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Anmeldung: Exerzitienhaus, 86941 St. Ottilien,
Tel.: 08193-71-600; email: exhaus@ottilien.de
Kontemplative Einzelexerzitien mit Gemeinschaftselementen für Gebetskreisleiter, geistliche Begleiter, Seelsorger oder einfach für solche, die schon mal Exerzitien gemacht haben.
Keine Vorträge; ohne Yoga, ohne Zen…
Sondern: In Stille und im Schweigen täglich vier mal eine Stunde vor dem eucharistischen Christus da sein.
Mit Morgenlob, tägliches Begleitgespräch, Heilige Messe
22.-27. Mai 2011
14.-19. Juni 2011
Leitung: Pater Willibrord Driever OSB
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Nähere Informationen
www.ottilien.de / www.erzabtei.de / www.christ-konkret.de
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Anmeldung: Exerzitienhaus, 86941 St. Ottilien,
Tel.: 08193-71-600; email: exhaus@ottilien.de
Typisch Kirche: vermiester Urlaub!
Predigt
Konventamt am 18. Sonntag im Jahreskreis (Zyklus C)
1. August 2010
Klosterkirche St. Ottilien
LI: Koh1,2;2,21-23; LII Kol 3,1-6.9-11; Evgl Lk 12,13-21
Liebe Brüder und Schwestern!
Typisch Kirche: Mitten im Sommer, die Ferien haben begonnen, alle fahren in den Urlaub, um die Welt und ihre Schönheit kennenzulernen, da stößt man uns vor den Kopf: Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdisch.
Und dann Angstmacherei mit dem Hinweis auf den plötzlichen und unvorhergesehenen Tod.
Wir möchten uns ausruhen dürfen auf dem, was wir geschaffen haben.
Wir möchten das Diesseits genießen.
Warum empfiehlt man uns gerade jetzt, das Jenseits zu suchen?
Liturgische Weltfremdheit?
Die erste Lesung konfrontiert uns mit unserer eigenen Erfahrung.
Unser Besitz und das Ergebnis unserer Arbeit und unserer Anstrengung – das ist nur ein relativer Besitz. Den können wir nicht festhalten.
Kohelet nennt das „Windhauch“.
Windhauch – das ist das Missverhältnis zwischen unserem Ideal und seiner Verwirklichung.
Unser Herz trägt in sich eine Sehnsucht nach dem Absoluten.
Diese Sehnsucht kann durch keine geschaffene Wirklichkeit gestillt werden.
Das erkennen wir in Alltagssituationen:
- Wir fassen einen Entschluß – und können nicht die sicherste Lösung finden.
- Wir arbeiten für die Zukunft – und müssen erleben, wie die Nachfolgenden mit dem, was wir geschaffen haben, ganz anders umgehen, anders, als wir es eigentlich geplant haben.
„Windhauch“ – kann zur Sünde werden, wenn wir diese Vorläufigkeit und Relativität erkennen und uns dennoch die Augen davor verschließen;
wenn wir die Grenzen und Zweideutigkeiten verkennen, denen unser Bemühen unterworfen ist.
„Windhauch“ – wir zur Torheit, zur Dummheit, wenn wir nicht mit der endgültigen Grenze unseres Lebens rechnen und wenn wir den Tod verdrängen und uns dann grausam lächerlich machen.
Was nützt uns also das, was wir geschaffen haben, wenn der Tod doch alles auslöscht? Das ist die etwas resignative Frage im Buch Kohelet, die dort ohne Antwort bleibt.
Diese Lesung wurde ausgewählt im Blick auf das Evangelium. Jesus spricht vom angesammelten Reichtum und vom plötzlichen Tod, der alles zunichte macht.
Jesus erzählt nicht eine zynisch-dramatische Neuigkeit, um seinen Zuhörern Angst vor dem plötzlichen Ableben zu machen und davor, dass dann alle Erwartungen zunichte wären.
Der Tod, von dem hier die Rede ist, ist gar nicht der persönliche Tod am Ende eines Lebens, sondern es ist die Katastrophe am Ende der Zeiten und das Gericht, das ihr folgen wird. Davon ist im Lukas-Evangelium oft die Rede.
Wer sich an seine angehäuften irdischen Güter binden will --- in dem Augenblick, da allein die Bindung an Gott die Menschen vor der Katastrophe retten kann, der verhält sich wirklich wie ein Tor, wie ein Narr, wie ein Dummer.
Jesus warnt: So geht es jedem, der nur für sich Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
Ein Psalm hat es auf den Punkt gebracht: „Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott!“ (Ps 14,1). Wenn Sie wollen, können Sie dieses Wort als Mantra bezeichnen. Das wäre wenigstens mal ein sinnvolles Mantra.
Amen. Das heißt: Ich mache mich fest. Ich – das ist doch mein Herz.
Ich kann mich nicht an materiellen Gütern festmachen.
Ich kann mich doch nur an einer Person festmachen.
Ich kann mein Herz doch nur einer Person schenken.
Und wenn es um Letztes und Ewiges geht: dann kann ich mein Herz doch nur im Ewigen festmachen: in der Person Gottes.
Nicht die Bindung an materielle Güter kann uns retten.
Sondern nur unsere Bindung an Gott.
Das Tagesgebet des vergangenen Sonntags hat dafür eine einprägsame Formulierung gefunden: Gib, dass wir die vergänglichen Güter so gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren.
Was hilft uns dabei, diese Blickrichtung zu bewahren? Da ist guter Rat nicht teuer.
Die zweite Lesung hat die Antwort gegeben: Strebt nach dem, was im Himmel ist. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Und wie geht das? In der Lesung folgen ganz praktische Handlungsanweisungen: Abtötung von Unzucht, Schamlosigkeit, Leidenschaften, bösen Begierden, Habsucht. Belügt einander nicht!
Paulus spricht für unsere Ohren fast unschuldig-naiv von „Abtötung“ und gebraucht dabei einen Begriff, der durch eine populistische Verkündigung für unsere Ohren unmöglich geworden ist.
Aber ohne dem scheint es nicht zu gehen. Das merken wir heute mehr denn je.
Vergessen wir nicht die erste Wirklichkeit, die Paulus am Anfang der Lesung nennt:
Ihr seid mit Christus auferweckt! – Das ist unsere Taufwirklichkeit.
Wir sind durch die Taufe mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben erweckt worden. Wir sind eine neue Schöpfung.
Das ist unser Reichtum vor Gott: Und das ist eben nicht das, was wir vor Gott haben. Sondern das, was Gott aus uns gemacht hat: Neue Schöpfung.
Wir sind von Gott angeschaut, gemeint, geliebt, bejaht.
Wir können dann nicht mehr so leben, als wäre nichts geschehen.
Aus diesem Geschenk Gottes an uns folgen dann die Aufforderungen zu einer entsprechenden Lebensführung, wie sie in der Lesung aus dem Kolosserbrief beschrieben ist.
Und trotzdem. Das mag nicht immer einfach sein. Wir erfahren Widerstand in unserer Umgebung und Widerstand durch die Zweifel in unserem eigenen Herzen.
Darum beten wir am Schluss dieser heiligen Messe: „Barmherziger Gott, bleibe bei uns in aller Gefahr und versage uns nie deine Hilfe, damit wir der ewigen Erlösung würdig werden.“
Konventamt am 18. Sonntag im Jahreskreis (Zyklus C)
1. August 2010
Klosterkirche St. Ottilien
LI: Koh1,2;2,21-23; LII Kol 3,1-6.9-11; Evgl Lk 12,13-21
Liebe Brüder und Schwestern!
Typisch Kirche: Mitten im Sommer, die Ferien haben begonnen, alle fahren in den Urlaub, um die Welt und ihre Schönheit kennenzulernen, da stößt man uns vor den Kopf: Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdisch.
Und dann Angstmacherei mit dem Hinweis auf den plötzlichen und unvorhergesehenen Tod.
Wir möchten uns ausruhen dürfen auf dem, was wir geschaffen haben.
Wir möchten das Diesseits genießen.
Warum empfiehlt man uns gerade jetzt, das Jenseits zu suchen?
Liturgische Weltfremdheit?
Die erste Lesung konfrontiert uns mit unserer eigenen Erfahrung.
Unser Besitz und das Ergebnis unserer Arbeit und unserer Anstrengung – das ist nur ein relativer Besitz. Den können wir nicht festhalten.
Kohelet nennt das „Windhauch“.
Windhauch – das ist das Missverhältnis zwischen unserem Ideal und seiner Verwirklichung.
Unser Herz trägt in sich eine Sehnsucht nach dem Absoluten.
Diese Sehnsucht kann durch keine geschaffene Wirklichkeit gestillt werden.
Das erkennen wir in Alltagssituationen:
- Wir fassen einen Entschluß – und können nicht die sicherste Lösung finden.
- Wir arbeiten für die Zukunft – und müssen erleben, wie die Nachfolgenden mit dem, was wir geschaffen haben, ganz anders umgehen, anders, als wir es eigentlich geplant haben.
„Windhauch“ – kann zur Sünde werden, wenn wir diese Vorläufigkeit und Relativität erkennen und uns dennoch die Augen davor verschließen;
wenn wir die Grenzen und Zweideutigkeiten verkennen, denen unser Bemühen unterworfen ist.
„Windhauch“ – wir zur Torheit, zur Dummheit, wenn wir nicht mit der endgültigen Grenze unseres Lebens rechnen und wenn wir den Tod verdrängen und uns dann grausam lächerlich machen.
Was nützt uns also das, was wir geschaffen haben, wenn der Tod doch alles auslöscht? Das ist die etwas resignative Frage im Buch Kohelet, die dort ohne Antwort bleibt.
Diese Lesung wurde ausgewählt im Blick auf das Evangelium. Jesus spricht vom angesammelten Reichtum und vom plötzlichen Tod, der alles zunichte macht.
Jesus erzählt nicht eine zynisch-dramatische Neuigkeit, um seinen Zuhörern Angst vor dem plötzlichen Ableben zu machen und davor, dass dann alle Erwartungen zunichte wären.
Der Tod, von dem hier die Rede ist, ist gar nicht der persönliche Tod am Ende eines Lebens, sondern es ist die Katastrophe am Ende der Zeiten und das Gericht, das ihr folgen wird. Davon ist im Lukas-Evangelium oft die Rede.
Wer sich an seine angehäuften irdischen Güter binden will --- in dem Augenblick, da allein die Bindung an Gott die Menschen vor der Katastrophe retten kann, der verhält sich wirklich wie ein Tor, wie ein Narr, wie ein Dummer.
Jesus warnt: So geht es jedem, der nur für sich Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
Ein Psalm hat es auf den Punkt gebracht: „Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott!“ (Ps 14,1). Wenn Sie wollen, können Sie dieses Wort als Mantra bezeichnen. Das wäre wenigstens mal ein sinnvolles Mantra.
Amen. Das heißt: Ich mache mich fest. Ich – das ist doch mein Herz.
Ich kann mich nicht an materiellen Gütern festmachen.
Ich kann mich doch nur an einer Person festmachen.
Ich kann mein Herz doch nur einer Person schenken.
Und wenn es um Letztes und Ewiges geht: dann kann ich mein Herz doch nur im Ewigen festmachen: in der Person Gottes.
Nicht die Bindung an materielle Güter kann uns retten.
Sondern nur unsere Bindung an Gott.
Das Tagesgebet des vergangenen Sonntags hat dafür eine einprägsame Formulierung gefunden: Gib, dass wir die vergänglichen Güter so gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren.
Was hilft uns dabei, diese Blickrichtung zu bewahren? Da ist guter Rat nicht teuer.
Die zweite Lesung hat die Antwort gegeben: Strebt nach dem, was im Himmel ist. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Und wie geht das? In der Lesung folgen ganz praktische Handlungsanweisungen: Abtötung von Unzucht, Schamlosigkeit, Leidenschaften, bösen Begierden, Habsucht. Belügt einander nicht!
Paulus spricht für unsere Ohren fast unschuldig-naiv von „Abtötung“ und gebraucht dabei einen Begriff, der durch eine populistische Verkündigung für unsere Ohren unmöglich geworden ist.
Aber ohne dem scheint es nicht zu gehen. Das merken wir heute mehr denn je.
Vergessen wir nicht die erste Wirklichkeit, die Paulus am Anfang der Lesung nennt:
Ihr seid mit Christus auferweckt! – Das ist unsere Taufwirklichkeit.
Wir sind durch die Taufe mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben erweckt worden. Wir sind eine neue Schöpfung.
Das ist unser Reichtum vor Gott: Und das ist eben nicht das, was wir vor Gott haben. Sondern das, was Gott aus uns gemacht hat: Neue Schöpfung.
Wir sind von Gott angeschaut, gemeint, geliebt, bejaht.
Wir können dann nicht mehr so leben, als wäre nichts geschehen.
Aus diesem Geschenk Gottes an uns folgen dann die Aufforderungen zu einer entsprechenden Lebensführung, wie sie in der Lesung aus dem Kolosserbrief beschrieben ist.
Und trotzdem. Das mag nicht immer einfach sein. Wir erfahren Widerstand in unserer Umgebung und Widerstand durch die Zweifel in unserem eigenen Herzen.
Darum beten wir am Schluss dieser heiligen Messe: „Barmherziger Gott, bleibe bei uns in aller Gefahr und versage uns nie deine Hilfe, damit wir der ewigen Erlösung würdig werden.“
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