Lauretanische Litanei
Die Kirche lebt, auch ihre Liturgie, auch ihre Gebete. Auch Litaneien sind keine Versteinerungen der Frömmigkeit vergangener Generationen. So dachte ich mir. Darum habe ich mir erlaubt, die altehrwürdigte Lauretanische Litanei zu aktualisieren und so zu erweitern, indem ich einfach jene Titel hinzufügt, die mir im Laufe der Jahre begegnet und wichtig geworden sind: also ein update, wie man heute sagen würde, sicher ungewöhnlich, aber – mindestens interessant. (Bei meinen Hinzufügungen hatte ich auch mit Fußnoten die Quellen angegeben, aber leider sind diese hier verschwunden. Kann mir jemand einen Tip geben?) Es versteht sich von selbst, dass diese Form der Lauretanischen Litanei rein privaten Charakter hat.
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns
V. Gott Vater im Himmel, A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heiligste Dreifaltigkeit, ein Einiger Gott
(Einleitende Anrufungen)
V. Heilige Maria, A. bitte für uns.
Heilige Mutter Gottes
Heilige Jungfrau über allen Jungfrauen
(Maria im Geheimnis der Dreifaltigkeit)
Tochter des Vaters
Mutter des Sohnes
Braut des Heiligen Geistes
(Anrufungen als Mutter)
Mutter Christi
Mutter der Kirche
Mutter des Hauptes und des Leibes
Mutter der Eucharistie
Mutter der Priester
Mutter der göttlichen Gnade
Du reine Mutter
Du keusche Mutter
Du unversehrte Mutter
Du unbefleckte Mutter
Du liebenswürdige Mutter
Du wunderbare Mutter
Du Mutter des guten Rates
Du Mutter des Schöpfers
Du Mutter des Erlösers
Du Mutter vom Sieg
(Anrufungen als Jungfrau)
Du weise Jungfrau
Du ehrwürdige Jungfrau
Du lobwürdige Jungfrau
Du mächtige Jungfrau
Du gütige Jungfrau
Du getreue Jungfrau
Du Jungfrau der Armen
(Anrufungen in Bildern)
Du neue Eva
Du Spiegel der Gerechtigkeit
Du Thron der Weisheit
Du Ursache unserer Freude
Du Kelch des Geistes
Du kostbarer Kelch
Du Kelch der Hingabe
Du geheimnisvolle Rose
Du starker Turm Davids
Du elfenbeinerner Turm
Du goldenes Haus
Du Bundeslade
Du Pforte des Himmels
Du Morgenstern
Du Schatzkammer Gottes
(Anrufungen in ihrer Mittlerrolle)
Du Zertreterin der Schlange
Du Heil der Kranken
Du Zuflucht der Sünder
Du Trösterin der Betrübten
Du Helferin der Christen
Du Frau aller Völker
Du Mittlerin aller Gnaden
(Anrufungen als Königin)
Du Königin der Engel
Du Königin der Patriarchen
Du Königin der Propheten
Du Königin der Apostel
Du Königin der Märtyrer
Du Königin der Bekenner
Du Königin der Mönche
Du Königin der Jungfrauen
Du Königin aller Heiligen
Du Königin, ohne Erbsünde empfangen
Du Königin, aufgenommen in den Himmel
Du Königin des Weltalls
Du Königin der Armen Seelen
Du Königin vom heiligen Rosenkranz
Du Königin der Familien
Du Königin des Friedens und der Versöhnung
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. verschone uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erhöre uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erbarme Dich unser.
Unter Deinem Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o Du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne.
V. Bitte für uns, heilige Gottesmutter,
A. auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
V. Lasset uns beten. Herr und Gott, auf die Fürsprache der jungfräulichen Mutter MARIA, schenke uns die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele. Nimm von uns die Traurigkeit dieser Zeit und führe uns zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A. Amen
Sonntag, 19. Dezember 2010
Samstag, 18. Dezember 2010
Zum Evangelium des Viertes Adventssonntages (A)
Zum Evangelium des Vierten Adventssonntages: eine Einführung.
Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Der Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels. Jesus ist der Christus, der Messias. Und seine Geschichte ist das eigentlich Bewegende durch alle Geschlechterfolgen hindurch. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden.
Das heutige Evangelium steht unter der zentralen Aussage: "Gott ist mit uns". Der Evangelist zitiert die Weissagung aus dem Propheten Jesaja, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kennzeichnen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes hatte Maria Jesus empfangen: ER ist eine reine Gabe der Gnade und darum der Möglichkeiten Gottes und seines Geistes der Liebe.
Josef ist überrascht: er ahnt die Gegenwart Gottes und sein Wirken. Wenn Gott nahe-kommt, dann wird der Gerechte von Gottesfurcht erfasst. Josef war "gerecht", das heißt in der Sprache der Bibel auch: er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Auf seine erste Entscheidung, Maria zu entlassen, wird auch er der Erscheinung eines Engels gewürdigt, und auch ihm wird der Wille Gottes geoffenbart. Im Gegensatz zu Ahas nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus, der bedeutet: Jahwe rettet.
Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Der Stammbaum am Anfang des Matthäusevangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels. Jesus ist der Christus, der Messias. Und seine Geschichte ist das eigentlich Bewegende durch alle Geschlechterfolgen hindurch. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden.
Das heutige Evangelium steht unter der zentralen Aussage: "Gott ist mit uns". Der Evangelist zitiert die Weissagung aus dem Propheten Jesaja, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kennzeichnen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes hatte Maria Jesus empfangen: ER ist eine reine Gabe der Gnade und darum der Möglichkeiten Gottes und seines Geistes der Liebe.
Josef ist überrascht: er ahnt die Gegenwart Gottes und sein Wirken. Wenn Gott nahe-kommt, dann wird der Gerechte von Gottesfurcht erfasst. Josef war "gerecht", das heißt in der Sprache der Bibel auch: er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Auf seine erste Entscheidung, Maria zu entlassen, wird auch er der Erscheinung eines Engels gewürdigt, und auch ihm wird der Wille Gottes geoffenbart. Im Gegensatz zu Ahas nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus, der bedeutet: Jahwe rettet.
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Donnerstag, 9. Dezember 2010
Unbefleckte Empfängnis Mariens
Predigt
Hochfest der Erwählung Mariens
Heilig-Geist-Kirche, München
8. Dezember
„Begnadete“ nach Lk 1,28. Titel der Gottesmutter. Begründet im unergründlichen Ratschluß Gottes. Sie hat Gnade bei ihm gefunden. Sie hat sich auf den Ruf Gottes eingelassen. Darum: Maria – Urbild für alle Erwählten, Glaubenden, Begnadeten (das sind auch wir).
Gott steht am Anfang eines jeden Menschenlebens. „Ich habe dich in meine Hand geschrieben. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (Propheten). Gott umfasst das Leben mit unergründlicher Liebe: a) ins Da-sein gerufen. B) in Gemeinschaft mit IHM berufen. Darum: Maria – Zeichen dafür, dass Gott uns vorausgeht und zuvorkommt. Das ist Gnade. Alles aus Gnade. Was wir sind und haben, das sind und haben wir aus Gott. Was uns gehört: das sind unsere Sünden.
Maria: nicht nur Urbild, sonder die Begnadete im Vollsinn. Sie ist die Verdichtung der Erwählung Israels. Anstelle der ganzen Menschheit spricht sie JA. „Mir geschehe“ (Lk 1,38). Ihr Ja-Wort war nicht ihre moralische Höchstleistung. Sondern diese Antwort des Glaubens war von der Gnade ermöglicht und getragen. Sie war eben „voll der Gnade“. Darum konnte sie durch ihr Ja-Wort das Kommen der Fülle der Gnade ermöglichen.
Dogma: „Die allerseligste Jungfrau wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis (im Schosse ihrer Mutter, die traditionellerweise Anna genannt wird) durch ein einzigartiges Gnadenpivileg Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt.“ (8. Dez. 1954).
Missverständnis: a) Maria sei ohne natürliche Zeugung entstanden. B) die Zeugung sei eine Befleckung.
Sinn der Aussage: Der Lebensanfang Mariens liegt nicht in der Gottesferne (Folge der Erbsünde), sondern von Anfang an war sie ganz von der Liebe und Gnade Gottes umfangen. Darum blieb sie auch in ihrem späteren Leben ohne persönliche Sünde.
Das heutige Hochfest: wie ein Leuchtfeuer erhellt es die Dunkelheit des Advent. Im Advent warten wir auf den Retter. Wir gehen dem Herrn entgegen. Wir schauen auf Maria. Sie ist das „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes“ (Konzil).
Bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass auch wir – wie sie – a) Christus in unser Leben aufnahmen und b) der Welt schenken.
Hochfest der Erwählung Mariens
Heilig-Geist-Kirche, München
8. Dezember
„Begnadete“ nach Lk 1,28. Titel der Gottesmutter. Begründet im unergründlichen Ratschluß Gottes. Sie hat Gnade bei ihm gefunden. Sie hat sich auf den Ruf Gottes eingelassen. Darum: Maria – Urbild für alle Erwählten, Glaubenden, Begnadeten (das sind auch wir).
Gott steht am Anfang eines jeden Menschenlebens. „Ich habe dich in meine Hand geschrieben. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (Propheten). Gott umfasst das Leben mit unergründlicher Liebe: a) ins Da-sein gerufen. B) in Gemeinschaft mit IHM berufen. Darum: Maria – Zeichen dafür, dass Gott uns vorausgeht und zuvorkommt. Das ist Gnade. Alles aus Gnade. Was wir sind und haben, das sind und haben wir aus Gott. Was uns gehört: das sind unsere Sünden.
Maria: nicht nur Urbild, sonder die Begnadete im Vollsinn. Sie ist die Verdichtung der Erwählung Israels. Anstelle der ganzen Menschheit spricht sie JA. „Mir geschehe“ (Lk 1,38). Ihr Ja-Wort war nicht ihre moralische Höchstleistung. Sondern diese Antwort des Glaubens war von der Gnade ermöglicht und getragen. Sie war eben „voll der Gnade“. Darum konnte sie durch ihr Ja-Wort das Kommen der Fülle der Gnade ermöglichen.
Dogma: „Die allerseligste Jungfrau wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis (im Schosse ihrer Mutter, die traditionellerweise Anna genannt wird) durch ein einzigartiges Gnadenpivileg Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt.“ (8. Dez. 1954).
Missverständnis: a) Maria sei ohne natürliche Zeugung entstanden. B) die Zeugung sei eine Befleckung.
Sinn der Aussage: Der Lebensanfang Mariens liegt nicht in der Gottesferne (Folge der Erbsünde), sondern von Anfang an war sie ganz von der Liebe und Gnade Gottes umfangen. Darum blieb sie auch in ihrem späteren Leben ohne persönliche Sünde.
Das heutige Hochfest: wie ein Leuchtfeuer erhellt es die Dunkelheit des Advent. Im Advent warten wir auf den Retter. Wir gehen dem Herrn entgegen. Wir schauen auf Maria. Sie ist das „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes“ (Konzil).
Bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass auch wir – wie sie – a) Christus in unser Leben aufnahmen und b) der Welt schenken.
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