Er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne.
Die Geschichte von der Verklärung Jesu ist das Gegenstück zur vorausgegangenen Leidensweissagung. Sie folgt unmittelbar auf die Forderungen Jesu: auch der Jünger muß sein Leben einsetzen für seinen Meister. Er, der "geliebte Sohn", wird durch Leiden und Tod hindurch seinen Weg vollenden; damit ist auch für den Jünger der Weg vorgezeichnet. Die Jünger, die sich zu Jesus als dem Christus bekannt haben, sollen wissen, welches der Weg Jesu und auch ihr eigener Weg sein wird.
Jesus ist der Menschensohn, der leiden, sterben und auferstehen wird, und er ist der künftige Herr in der Herrlichkeit Gottes. Über seine Herrlichkeit belehrt Jesus die Jünger nicht durch Worte, die ja doch unverständlich bleiben müßten, sondern durch eine Erscheinung, die die Zukunft vorausnimmt, durch eine Offenbarung, in der durch Sehen und Hören die verborgene Würde Jesu enthüllt wird.
Jetzt begegnen sie dem Herrn auf dem "heiligen Berg", um ihn als den zu bezeugen, in dem das Gesetz und die Propheten sich erfüllen. Die Verklärung versichert die Jünger darüber, daß Christus der Sohn Gottes ist, daß er die Erfüllung der Heilsgeschichte ist: darum erscheinen Mose und Elija als die Vertreter des Gesetzes und der Propheten des Alten Bundes. Mose und Elija, die Männer, denen Israel seinen Glauben verdankt, hatten beide auf dem Sinai ihre große Gottesbegegnung.
Der Lichtglanz (shekina), in dem Jesus erscheint, war im Alten Bund das Zeichen der Gegenwart Jahwes im Heiligen Zelt. Wenn Jesus nun im Lichtglanz Gottes erscheint, dann erkennen wir daran: Jesus ist das wahre Zelt Gottes und in ihm ergeht das Wort Gottes.
Mose und Elija entschwinden. Das heißt: in Zukunft ist Jesus allein der, auf den die Jünger hören sollen.
Diese kurzen Augenblicke der Verklärung lassen das Geheimnis der Person Jesu aufleuchten, welches unter seiner Menschheit verborgen ist - machen aber auch seinen Weg in die Passion noch unverständlicher. Die Kraft, die wir für unseren Weg der Nachfolge brauchen, besteht im und erhalten wir durch unser Hören auf Christus: Auf IHN sollt ihr hören! Dem Vater gehorchen und unseren Weg im Glauben gehen: das bedeutet: Auf Christus hören.
Samstag, 19. März 2011
Ein Einführung zum Evangelium des 2. Fastensonntages (Lesejahr A)
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