Mittwoch, 26. November 2025

Die Sünde gegen den Heiligen Geist

 

Predigt am Samstag, 11. Oktober 2025,

der 28. Woche im Jahreskreis, Jahr I, Evangelium Lukas 11,27-28

in Medjugorje

 

Was ist eigentlich die Sünde gegen den Heiligen Geist?

Gestern haben wir im Evangelium von der Austreibung eines Dämons gehört.

Jesus hatte einen Dämon aus einem Besessenen ausgetrieben, der stumm war.

Jesus sagte, er habe den Dämon mit dem Finger Gottes ausgetrieben.

Nur mit dem Finger.

Gott muss nicht seine ganze Macht einsetzen.

Es reicht der Finger, ein Wink, eine Berührung, um den starken Mann Satan zu fesseln und um den stummen Besessenen zu befreien.

Das ist die Macht Gottes.

Die Macht Gottes – das ist der Heilige Geist.

Und Jesus war erfüllt mit dem Heiligen Geist:

-        Bei seiner Empfängnis im Schoss seiner Mutter Maria kam der Heilige Geist auf Maria.

-        Bei seiner Taufe

-        Bei seinem ersten Auftritt in der Synagogen von Nazareth: Der Geist des Herrn ruht auf mir.

Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,

besuch das Herz der Kinder dein

die deine Macht erschaffen hat

erfülle nun mit deiner Gnad.

Der du der Tröster wirst genannt

Vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,

du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,

der Seele Salbung höchstes Gut.

O Schatz, der siebenfältig ziert.

Du Finger Gottes, der uns führt.

Geschenk vom Vater zugesagt,

du, der die Zungen reden macht.

Der Heilige Geist = der Finger Gottes, der uns führt,

der Heilige Geist, vom Vater zugesagt, geschenkt in der Taufe der die Zungen reden macht.

Jesus hatte den Dämon durch den Finger Gottes ausgetrieben, durch den Heiligen Geist.

Alle Leute staunten über Jesus.

Aber einige von ihnen sagten über Jesus: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

Sie behaupten: Jesus habe einen dämonischen Geist.

Der Geist Jesu sei ein dämonischer Geist.

Das ist die Sünde gegen den Heiligen Geist.

Ich nehme an: Niemand von den Anwesenden wird sich dieser Sünde schuldig machen.

Aber wir können uns in einem anderen Sinne dieser Sünde schuldig machen.

Jede Vergebung geschieht in der Kraft des Heiligen Geistes: die Vergebung unserer Sünden, die wir von Gott erbitten und erhalten in der sakramentalen Beichte. Und die Vergebung, die wir schenken den Personen, von denen wir verletzt worden sind.

Wenn wir diese zweite Vergebung verweigern, dann verschließen wir uns dem Heiligen Geist, dann sündigen wir gegen den Heiligen Geist.

Diese Sünde kann nicht vergeben werden – nicht deswegen, weil Gott an die Grenzen seiner Vergebungsbereitschaft gekommen wäre, sondern weil wir uns der Vergebung verweigern.

Jetzt ein Blick auf das heutige Evangelium.

Da ist eine anonyme Frau mit ihrem ekstatischen Lobpreis auf eine andere anonyme Frau: Selig der Leib, der dich getragen und die Brust, die dich genährt hat.

Dieser Lobpreis geht direkt auf Maria, dieser Lobpreis geht indirekt auf Jesus, dem die Frau gerade zuhört.

Diese anonyme Frau widersetzt sich mit ihrem Urteil über Jesus dem Urteil der Öffentlichkeit und das in aller Öffentlichkeit: Jesus sein von Beelzebul besessen.

Diese Frau kommt zu einem anderen Urteil über Jesus, ein Urteil, was sich unterscheidet. Wie kommt das?

Das eine und dasselbe Wort Gottes wird angenommen zum Verfluchen und zum Lobpreis. Das ist das Schicksal des Wortes Gottes.

Das Wort Gottes fällt auf den Weg, auf steinigem Grund, unter die Dornen und auch auf gutem Boden.

Wie reagiert Jesus auf diesen Lobpreis?

-        Keine Zurückweisung

-        Aber eine Korrektur, eine Klarstellung

Jesus erklärt: Ja, meine Mutter ist selig zu preisen, aber nicht zuerst deswegen, weil sie mich empfangen und geboren und genährt hat.

Sondern meine Mutter ist deswegen selig zu preisen, weil sie zu denen gehört, die das Wort Gottes hören und es befolgen.

Er sagt: Meine Mutter ist die vollkommene Hörerin des Wortes Gottes.

Und alle, die ebenso wie meine Mutter, das Wort Gottes hören und es befolgen, sind selig zu preisen, und sie haben Gemeinschaft mit mir, sie sind für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Was tut Jesus hier?

Jesus nimmt den Lobpreis dieser anonymen Frau an und erweitert diesen Lobpreis auf alle, die – wie seine Mutter – sich zu einem Gefäß für das Wort Gottes machen, wie seine Mutter es getan hat.

Maria konnte das sein (Gefäß) und tun – in einer vollkommenen Weise, weil sie die Immaculata ist.

Wir können Gefäß für das Wort Gottes sein – in einer gebrochenen Weise, weil wir alle unter den Folgen der Erbsünde leiden.

Aber immerhin: wenigstens in einer gebrochenen Weise.

Und darum gehen wir auf Wallfahrt, nach Medjugorje.

Die Gospa bittet dich, das anzunehmen, was der Herr dich in diesen Tagen oder heute hat erkennen lassen.

In der Lesung: Joel, zweimal „Tal der Entscheidung“ – das ist unser Herz, das Tal der Entscheidung, in deinem Herzen triffst du die Entscheidung für die Gabe des Wortes Gottes, ob du es annimmst oder erst mal auf die Seite stellst.

Gott lässt dir die Zeit, die du brauchst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen