Predigt am Samstag, 11. Oktober 2025,
der 28. Woche im Jahreskreis, Jahr I,
Evangelium Lukas 11,27-28
in Medjugorje
Was ist
eigentlich die Sünde gegen den Heiligen Geist?
Gestern
haben wir im Evangelium von der Austreibung eines Dämons gehört.
Jesus hatte
einen Dämon aus einem Besessenen ausgetrieben, der stumm war.
Jesus sagte,
er habe den Dämon mit dem Finger Gottes ausgetrieben.
Nur mit dem
Finger.
Gott muss nicht
seine ganze Macht einsetzen.
Es reicht
der Finger, ein Wink, eine Berührung, um den starken Mann Satan zu fesseln und
um den stummen Besessenen zu befreien.
Das ist die
Macht Gottes.
Die Macht
Gottes – das ist der Heilige Geist.
Und Jesus
war erfüllt mit dem Heiligen Geist:
-
Bei
seiner Empfängnis im Schoss seiner Mutter Maria kam der Heilige Geist auf
Maria.
-
Bei
seiner Taufe
-
Bei
seinem ersten Auftritt in der Synagogen von Nazareth: Der Geist des Herrn ruht
auf mir.
Komm,
Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das
Herz der Kinder dein
die deine
Macht erschaffen hat
erfülle nun
mit deiner Gnad.
Der du der
Tröster wirst genannt
Vom höchsten
Gott ein Gnadenpfand,
du
Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,
der Seele
Salbung höchstes Gut.
O Schatz,
der siebenfältig ziert.
Du Finger
Gottes, der uns
führt.
Geschenk vom
Vater zugesagt,
du, der die Zungen
reden macht.
Der Heilige
Geist = der Finger Gottes, der uns führt,
der Heilige
Geist, vom Vater zugesagt, geschenkt in der Taufe der die Zungen reden macht.
Jesus hatte
den Dämon durch den Finger Gottes ausgetrieben, durch den Heiligen Geist.
Alle Leute
staunten über Jesus.
Aber einige
von ihnen sagten über Jesus: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen,
treibt er die Dämonen aus.
Sie behaupten:
Jesus habe einen dämonischen Geist.
Der Geist Jesu
sei ein dämonischer Geist.
Das ist die
Sünde gegen den Heiligen Geist.
Ich nehme
an: Niemand von den Anwesenden wird sich dieser Sünde schuldig machen.
Aber wir
können uns in einem anderen Sinne dieser Sünde schuldig machen.
Jede
Vergebung geschieht in der Kraft des Heiligen Geistes: die Vergebung unserer
Sünden, die wir von Gott erbitten und erhalten in der sakramentalen Beichte. Und
die Vergebung, die wir schenken den Personen, von denen wir verletzt worden sind.
Wenn wir
diese zweite Vergebung verweigern, dann verschließen wir uns dem Heiligen
Geist, dann sündigen wir gegen den Heiligen Geist.
Diese Sünde
kann nicht vergeben werden – nicht deswegen, weil Gott an die Grenzen seiner
Vergebungsbereitschaft gekommen wäre, sondern weil wir uns der Vergebung verweigern.
Jetzt ein
Blick auf das heutige Evangelium.
Da ist eine
anonyme Frau mit ihrem ekstatischen Lobpreis auf eine andere anonyme Frau:
Selig der Leib, der dich getragen und die Brust, die dich genährt hat.
Dieser
Lobpreis geht direkt auf Maria, dieser Lobpreis geht indirekt auf Jesus, dem
die Frau gerade zuhört.
Diese anonyme
Frau widersetzt sich mit ihrem Urteil über Jesus dem Urteil der Öffentlichkeit
und das in aller Öffentlichkeit: Jesus sein von Beelzebul besessen.
Diese Frau
kommt zu einem anderen Urteil über Jesus, ein Urteil, was sich unterscheidet. Wie
kommt das?
Das eine und
dasselbe Wort Gottes wird angenommen zum Verfluchen und zum Lobpreis. Das ist
das Schicksal des Wortes Gottes.
Das Wort
Gottes fällt auf den Weg, auf steinigem Grund, unter die Dornen und auch auf
gutem Boden.
Wie reagiert
Jesus auf diesen Lobpreis?
-
Keine
Zurückweisung
-
Aber
eine Korrektur, eine Klarstellung
Jesus
erklärt: Ja, meine Mutter ist selig zu preisen, aber nicht zuerst deswegen,
weil sie mich empfangen und geboren und genährt hat.
Sondern meine
Mutter ist deswegen selig zu preisen, weil sie zu denen gehört, die das Wort
Gottes hören und es befolgen.
Er sagt:
Meine Mutter ist die vollkommene Hörerin des Wortes Gottes.
Und alle,
die ebenso wie meine Mutter, das Wort Gottes hören und es befolgen, sind selig
zu preisen, und sie haben Gemeinschaft mit mir, sie sind für mich Bruder und
Schwester und Mutter.
Was tut
Jesus hier?
Jesus nimmt
den Lobpreis dieser anonymen Frau an und erweitert diesen Lobpreis auf alle,
die – wie seine Mutter – sich zu einem Gefäß für das Wort Gottes machen, wie
seine Mutter es getan hat.
Maria konnte
das sein (Gefäß) und tun – in einer vollkommenen Weise, weil sie die
Immaculata ist.
Wir können
Gefäß für das Wort Gottes sein – in einer gebrochenen Weise, weil wir alle
unter den Folgen der Erbsünde leiden.
Aber immerhin:
wenigstens in einer gebrochenen Weise.
Und darum
gehen wir auf Wallfahrt, nach Medjugorje.
Die Gospa
bittet dich, das anzunehmen, was der Herr dich in diesen Tagen oder heute hat
erkennen lassen.
In der
Lesung: Joel, zweimal „Tal der Entscheidung“ – das ist unser Herz, das Tal der
Entscheidung, in deinem Herzen triffst du die Entscheidung für die Gabe des
Wortes Gottes, ob du es annimmst oder erst mal auf die Seite stellst.
Gott lässt
dir die Zeit, die du brauchst.
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