Sonntag, 5. September 2021

Predigt zum 23. Sonntag im JK - Lesejahr B (5. September 2021)

 

Predigt am 23. Sonntag im JK – Lesejahr B (5. September 2021)

Klosterkirche St. Ottilien

 

·        „Er hat alles gut gemacht“ (Evangelium)

·        Gott sprach und es ward, und er sah, dass es sehr gut war.

·        Alles paletti

·        Doch dann kam der Super Gau. Die Menschheit in ihren Vertretern von Adam und Eva gaben der Versuchung zum Misstrauen Gott gegenüber nach und verschlossen sich dem guten Wort Gottes.

·        Im Lauf der Geschichte, entfernte sich der Mensch von Gott, immer mehr. Gottesferne

·        Symbole dafür bei Jesaja: Blindheit, Taubheit, Lähmung, Verstummen, andere Symbole: Wüste, Steppe, dürres Land. Symbole für Trost-Losigkeit, Hoffnungs-Losigkeit, Lebens-Minderung. (Erste Lesung)

·        Die Bibel beschreibt oftmals

o   Ein Volk, dem Wort Gottes gegenüber verschlossen, ist wie taub und stumm

o   Der Ungehorsam dem Wort Gottes gegenüber, macht die Ohren und die Zunge nutzlos.

·        Die Bibel sagt aber auch:

o   Wenn das Volk sich bekehrt und zum Gehorsam gegenüber Gottes Wort zurückkehrt, dann lösen sich sofort die Zungen und verkünden den Lobpreis Gottes.

·        Bei Jesaja folgt auch eine Verheißung: ER selbst wird kommen & euch retten.

·        Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern.---

·        Ok, eine grandiose Vision. Aber: Moment mal. Hat sich die Verheißung denn schon erfüllt? Wann & wo? Oder steht die Erfüllung der Verheißung noch aus?

·        Eine gute Frage. Und es gibt eine gute Antwort.

·        Die weitere Geschichte der Offenbarung im NT gibt diese gute Antwort.

·        Das NT übernimmt genau diese Worte des Jesaja und beschreibt damit, wie Jesus diese jesajanische Verheißung erfüllt hat. Einige Beispiele.

·        Johannes der Täufer lässt Jesus fragen: Bist du der Messias, oder müssen wir auf einen anderen warten? Jesus lässt ihm antworten: Berichtet Johannes, was ihr seht und hört: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf , und den Armen wird das Evangelium verkündet (Mt 11,5)

·        Petrus (gelähmter Bettler an der Schönen Pforte des Tempels in Jerusalem) sagte: Silber & Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf & geh umher! Er fasste ihn an der rechten Hand & richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße & Gelenke; er sprang auf, konnte stehen & ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief & sprang umher & lobte Gott (Apg 3,6-8).

·        Jesus antwortete der samaritanischen Frau: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht & wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten & er hätte dir lebendiges Wasser gegeben (Joh. 4,10).

·        Und das heutige Evangelium: Jesus und der Taubstumme. Jesus ist sehr aktiv:

o   Nahm ihn beiseite

o   Legte ihm die Finger in die Ohren

o   Berührte die Zunge mit Speichel

o   Blickte zum Himmel auf

o   Seufzte

o   Und gab einen Befehl: Effata!

·        Und der Taubstumme reagiert:

o   Sogleich öffneten sich seine Ohren

o   Seine Zunge wurde von ihren Fesseln befreit

o   Er konnte richtig reden. (eine Befreiungsgeschichte)

·        Und die Zeugen reagieren und bestätigen und geraten in den Lobpreis: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

·        Jesus erfüllt die jesajanische Verheipung

·        Die ursprüngliche Schöpfung wird durch Jesus erneuert.

·        Es gibt den Glauben (als Offenbarung, als Dogma, was man im Katechismus nachlesen kann) und es gibt das Glauben (als personalen Lebensvollzug).

·        Und es gibt eine Einführung in den Glauben.

·        Die Bibel: beschreibt die Einführung in den Glauben als einen Prozess der Heilung von Taubheit und von Stummheit.

·        Durch den Glauben werden wir aufmerksam für das Wort Gottes.

·        Und der Glauben lässt uns das Wort Gottes weitersagen.

·        Und im Gegensatz dazu: das Fehlen des Glaubens (einer personalen Gottesbeziehung) macht den Menschen stumm und taub.

·        Es gibt also einen Übergang vom Unglauben zum Glauben.

·        Es gibt eine Heilung unserer sündhaften Sprachlosigkeit und unserer sündhaften Taubheit.

·        Was hier von Jesus erzählt wird, das wird in einer rituellen Handlung aktualisiert, nämlich bei der Aufnahme der Taufbewerber in den Stand der Katechumenen und bei der Feier der Kinder-Taufe.

·        Zelebrant: So wollen wir den Herrn bitten, dass er diesem Kind helfe, seine Botschaft zu hören und zu bekennen.

·        „Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata“ dem Taufstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, so öffne er auch dir Ohren und Mund“…..

·        (hier berührt der Zelebrant Ohren und Mund des Kindes),

·        …..„Daß du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes“.

·        Und bei dem Täufling handelt es sich ja nicht um eine Person, die hörgeschädigt ist oder an Behinderung der Sprachorgane leidet.

·        Es geht um eine andere Dimension.

·        Dieser Ritus hat ein pastorales Ziel, es geht um die Eltern und Paten.

·        Die Eltern und Paten haben das Kind zur Taufe gebracht.

·        Nun sollen die Eltern und Paten begreifen,

o   dass das Kind auch in den Glauben eingeführt (initiiert) werden muss.

Und zwar durch das Hören des Wortes Gottes (bei Eltern und Paten)

o   und dass das Kind erzogen werden muss, damit es fähig wird, den Glauben zu bekennen und zu bezeugen durch ein vernünftiges Gebetsleben und durch eine christliche Lebensführung.

·        Wenn Eltern und Paten es zwar gut meinen, aber nur menschliche Sprüche machen und dem Kind nicht das Wort Gottes anbieten, dann sind sie wie Stumme oder Stammelnde.

·        Und wir?

·        Die Lesung aus Jesaja offenbart eine essentielle Wahrheit:

o   Unser Glaube und unser Glauben beruht auf dem Hören des Wortes Gottes und auf dem Tun des Wortes Gottes.

·        Was bedeutet es: das Wort Gottes hören, empfangen und weitersagen?

o   Die Anerkenntnis des Primates Gottes in meinem Leben

o   Gott – zum Mittelpunkt und zum Zielpunkt meines Lebens machen

o   Gott – nun auch Gott-sein lassen in meinem Leben

o   Gott den ersten Platz einräumen in meinem Leben

o   Wie weit ich damit schon gekommen bin, das kann ich überprüfen, wenn ich mir das Gebet der Hingabe von Charles de Foucault zumute (GL 8.7)

·        Wir können in unserer Gottesbeziehung immer wachsen und reifen.

·        Von Gott her bleibt es immer wahr und unveränderlich:

·        Du hast uns in deinem Sohn erlöst und als deine geliebten Kinder angenommen. (wie wir im Tagesgebet bekannt haben)

·        Eine gute Nachricht.

·        Darum die Bitte: Sieh voll Güte auf uns, die wir an Christus glauben, und schenke uns die wahre Freiheit und das ewige Erbe.

·        Gott sei Dank.

Montag, 28. Juni 2021

Predigt am 10. Sonntag im JK (B) am 6. Juni 2020

 

Predigt am 10. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B)

Erzabtei St. Ottilien

6. Juni 2020

I

Das heutige Evangelium

(V. 20-21:   Sorge der Angehörigen

V. 22:         Schriftgelehrte. Frage, Anklage, Interpretation: Jesus als Besessener

V. 23-27:    Jüngerbelehrung durch Jesus. Jesus offenbart sich als der Stärkere

V. 28-29:    eine Katechese durch Jesus

V. 30:         Kommentar des Markus

V. 31-35:    die wahren Verwandten Jesu

Kernfrage: Wer ist dieser? Woher diese Macht? (zuvor eine Dämonenaustreibung durch Jesus geschehen, die Schriftgelehrten anerkennen diese Tatsache, aber sie fragen jetzt nach der Macht Jesu). Die Schriftgelehrten geben auch gleich die Antwort: Er ist besessen! Seine Macht ist eine dämonische Macht.)

Ist ziemlich kraus: die Angehörigen Jesu sind besorgt um ihn, dann die Anklage, er sei besessen, dann ist da die Rede von den wahren Verwandten Jesu…

Aber die Sache ist ziemlich einfach: Zuvor (Kapitel 1): in der Synagoge von Kafarnaum, Jesus befreit einen Besessenen. Die Schriftgelehrten bestreiten und bezweifeln nicht die Faktizität und die Effektivität des von Jesus durchgeführten Exorzismus.

Aber sie behaupten, Jesus habe mit der Kraft Satans gehandelt.

In Wirklichkeit hat Jesus in der Kraft Gottes, des Heiligen Geistes gehandelt (Lk 4,16-30; Jes 61).

Das bedeutet: Die Schriftgelehrten interpretieren den Heiligen Geist Gottes als einen dämonischen Geist.

Das ist die Sünde gegen den Heiligen Geist. Wieso? Die Liebe zwischen Vater und Sohn (innerhalb der Trinität) ist so intensiv, dass diese Liebe zu einer Person geworden ist. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (Röm 5,5).

Das Schenken und das Empfangen der Vergebung geschieht und vollzieht sich im Raum und in der Kraft des Heiligen Geistes. Wer sich außerhalb des Heiligen Geistes stellt, der verweigert die Annahme der Vergebung Gottes. Darum kann diese Sünde nicht vergeben werden, nicht: weil Gott es nicht könne, sondern weil der Mensch sich sündhafter Weise gegen Gott verschlossen hat.

II

Die (Erste Lesung (Gen 3,9-15) und das heutige Evangelium stehen in einer Beziehung.

1.     Gott will uns seine Liebe und Freundschaft schenken. Das ist der Sinn des Paradieses.

2.     Man kann nur dem etwas schenken, der bereit ist, sich beschenken zu lassen. Diese Wahrheit gilt auch für Gott.  Wenn ich mich von Gott nicht beschenken lasse, dann mache ich Gott in diesem Sinne ohnmächtig.

3.     Wenn wir gierig und mit raffender Hand nach etwas greifen, um es uns selbstisch zu beschaffen, dann erfahren wir nur unsere Isolation.

Vorausgegangen war: die Szene vom Sündenfall in der Reihenfolge der Seduktion: Schlange verführt Frau, Frau verführt Mann (3,1-7)

In der Szene der Inquisition läuft es umgekehrt: erst der Mann, dann die Frau, dann die Schlage (3,8-13).

Als erste Folge der Sünde: Zwischen Adam und Eva gibt es schon einen Konflikt, aber auch zwischen den beiden und Gott.

Gott stellt Fragen, als wisse er von nichts.

Adam und Eva kommen nicht zum Eingeständnis ihres Mißtrauens Gott gegenüber, sondern klagen Gott an und machen ihm Vorwürfe und sprechen ihn schuldig.

Sie fühlen sich unschuldig und glauben, keine Vergebung zu brauchen.

Darum kann Gott nicht vergeben und es bleibt nur die Strafe in der Reihenfolge: Schlange, Frau, Mann.

Die liturgische Lesung aus Genesis steht in Beziehung zum Evangelium und berichtet nur die Verfluchung der Schlange. Und diese ist endgültig geschehen, als der Nachwuchs der Frau, nämlich, der Schlange den Kopf zertreten hat.

III

Diese Anklage der Schriftgelehrten provoziert eine Selbstoffenbarung Jesu in der nachfolgenden Gleichnis-Erzählung: Ich bin der Stärkere (V. 27)

Mit der Ankunft Jesu: Macht des Satans gebrochen. Wir haben keinen Grund, mit einer Heiden-Angst zu leben.

Jesus verweist auf seine wahren Verwandten. Wer sind wahren Verwandten?

-         Die ihn anerkennen, als den, der er ist, nämlich der Stärkere, der durch sein Kommen den Schwächeren, den Satan besiegt hat. Vom Satan, dem Schwächeren, haben wir in der ersten Lesung gehört.

-         Das ist die neue Realität. Wir Christen haben keinen Grund mit dieser Heiden-Angst zu leben.

-         Die Verwandten Jesus: Die leben führen in Übereinstimmung mit dieser neuen Realität, die er geschaffen hat.

-         Die den Willen des Vaters tun

-         Die in eine verwandtschaftliche Beziehung mit Jesus eintreten, durch das Tun des Willens Gottes, und dabei zählen nicht mehr die Bande des Blutes, sondern das Tun des Willens Gottes.

IV

Also: Leben als Verwandte Jesu, d.h.: Den Willen Gottes tun. Und das ist spannungsvoll, ein Leben voller Paradoxien.

Zweite Lesung (2 Kor 4,13-5,1)

5 Gegensätze:

Äußerer Mensch – innerer Mensch

Kleine Last der Not – Übergewicht an Herrlichkeit

Das Sichtbare – das Unsichtbare

Das Vergängliche – das Unvergängliche

Das irdische Zelt – das ewige Haus im Himmel

Paulus spricht von den Paradoxien des apostolischen Lebens.

Die Apostel akzeptierten das Paradox ihres Leben.

Was ist das Paradox: das ist Christus, der rettet durch den Tod.

Die Apostel gleichen sich diesem Paradox an.

Auch in unserem Leben gibt es diese Paradoxien.

Das ganze macht nur Sinn, wenn wir das im Licht des Glaubens sehen (V. 13).

1. Nur wenn wir glauben, dass Christus gestorben und auferstanden ist

2. Und wenn wir glauben, dass unser Leben mit diesen beiden Aspekten des Lebens Jesu verbunden ist, - nur so werden die Paradoxien unseres Lebens verständlich und erträglich.

Und dazu haben wir schon den Geist des Glaubens empfangen. Das war das erste Wort der zweiten Lesung: „Wir haben den gleichen Geist des Glaubens.“

Sonntag, 28. Februar 2021

Predigt am 2. Sonntag der Fastenzeit B (2021-02-28) in der Klosterkirche von St. Ottilien

 

Predigt am 2. Sonntag der Fastenzeit B (2021-02-28)

in der Klosterkirche von St. Ottilien


Liebe Brüder und Schwestern,

Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.

Der himmlische Väter bestätigt seine Worte bei der Taufe Jesu.

Die Verklärung: macht deutlich, was hinter dem normalen äußeren Erscheinungsbild Jesu steht: seine Identität, das, was er sein wird, wenn der Vater ihn in seine Herrlichkeit erhöht und aufnimmt.

Mein geliebter Sohn, und es ist auch der einzige Sohn. Hinter diesen Worten verbirgt sich  das Drama des Opfers und des Karfreitags.

Der himmlische Vater schützt und bewahrt seinen vielgeliebten, einzigen Sohn nicht vor der Katastrophe.

Die Verklärung, die endgültige Glorie hat eine beunruhigende Voraussetzung:

Die Liebe des Vaters schließt diese schreckliche Konsequenz in sich.

Unbegreiflich für die Apostel, sie befürchten das Ende ihrer Hoffnungen auf eine Erneuerung des politischen Systems.

Und wie war das mit Abraham?

·        Er war schon 75 Jahre alt, als er endlich seiner Berufung folgt und er sich von seiner Vergangenheit löste: Zieh fort aus deinem Land, Sippe, Vaterhaus.

·        Einige Zeit später erhielt er die Verheißung, Stamm-Vater eines großen Volkes zu werden.

·        Er war schon alt, seine Frau Sara war alt. Die  biologische Fruchtbarkeit war physiologisch unmöglich.

·        Und doch: Sara gebiert den Isaak. Endlich beginnt Gott, seine Verheißung wahr zu machen.

·        Und nun die Aufforderung an Abraham, den Isaak zu opfern! Das ist die Frage: Abraham, bist du bereit, mir zu vertrauen und Isaak, den Garanten der Erfüllung der Verheißung an mich zurückzugeben und es mir zu überlassen, wie ich dennoch meine Verheißung erfüllen werde?

·        Und Abraham war bereit, bis zum letzten Augenblick.

Abraham sah sich vor einer doppelten Herausforderung: er  musste sich von seiner Vergangenheit lösen, und jetzt soll er auch seiner Zukunft entsagen.

Und das soll Gott sein?

1. So manches Mal sehen wir uns vor schrecklichen Herausforderungen: persönlich und global. Tod eines lieben Menschen, der Tod vieler unschuldiger Menschen bei Katastrophen.

Und dann kommen die Fragen: Warum? Gott, wo bist du? Warum lässt Gott das zu?

Der Ungläubige antwortet: Schicksal. Tragik.

Und der gläubige Mensch? Auch für den gläubigen Menschen kann erst mal alles zusammenbrechen. Gott wird dann als weit weg erlebt.

2. Die Liturgie des 2. Sonntages der Fastenzeit gibt uns eine Antwort, ohne auch nur das Geringste von der Problematik des Lebens aufzulösen.

Die Volksweisheit hat da einen Spruch: „Und wenn du meinst, es geht nicht mehr, / kommt von irgendwo ein Lichtlein her“. Das ist ja schon mal etwas.

Aber der Glaube hat noch mehr zu sagen und zu bieten.

Der Glaubende weiß mit seiner Glaubens-Sicherheit: es gibt eine geheimnisvolle Liebe, welche die Geschichte lenkt – auch wenn die äußeren Ereignisse vom Gegenteil sprechen.

Nur wir in unserer geistlichen Kurzsichtigkeit: wir können die Pläne des Heils in der Geschichte nicht erkennen.

Gott (in seinem Plan und in seinem Handeln) übersteigt unsere natürliche Erkenntniskraft. Darum: Wir können Gott bitten: Reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, die Herrlichkeit zu erkennen.

Nur der Glaube und das Glauben geben uns im Dunkel des Glaubens ein Licht zum Verständnis und zu einem Tiefenblick, zum Durchblick, mindestens zu einem Erahnen der Absichten Gottes mit der Welt, mit der Geschichte und mit meinem Leben.

Im Licht der Verklärung gibt Gott seine Antwort: das Kreuz Jesu (und wir können sagen: auch die Kreuze unseres Lebens), die leidvollen Situationen sind eine Durchgangs-Phase in einem Projekt, das auf Herrlichkeit hingeordnet ist und darin zur Vollendung kommt.

Reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.

Präfation: „Jesus hat den Jüngern seinen Tod vorausgesagt und ihnen auf dem heiligen Berg seine Herrlichkeit kundgetan. In seiner Verklärung erkennen wir: dass wir durch das Leiden mit Christus zur Auferstehung gelangen.“

Abraham als Vater wurde von unmenschlichem Leid zerrissen.

Nach dieser Phase, entdeckte er den Gott des Lebens und der Verheißung, der einen neuen Bund mit ihm schließt und der ihn für eine gesegnete Zukunft öffnet.

Abraham ist nicht nur ein Vorbild für die Glaubenden, sondern auch der Vater der Glaubenden. In der Glaubensprüfung hat er ausgehalten:

Abraham hat gegen allen Anschein geglaubt: Gott ist treu zu den IHM Vertrauenden

3. und jetzt schauen wir auf Jesus.

Jesus lebt zwei Haltungen: den Glaubensgehorsam des Abraham, und er lebt den Issak als einer der geopfert wird. Und Jesus lebt diese zwei Haltungen in völligem Bewusstsein und in aller Freiheit.

Der Vater hat seinen geliebten Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns dahingegeben, auch als Beweis seiner Liebe zu uns und um uns zu zeigen, wie wichtig wir sündigen Menschen für ihn, den heiligen Gott, sind.  (2. Lesung)

Das meint Paulus, wenn er drei Fragen stellt: Ist Gott für uns – wer ist dann gegen uns! Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns dahingegeben.

Wer kann uns anklagen? Niemand! Wenn Jesus uns gerechtgemacht hat.

Wer kann uns verurteilen, wenn Jesus uns freigesprochen hat!

Kein Feind ist stark genug, der die Liebe Gottes zu uns überwinden könnte.

DIESEM Gott glauben wird. IHN lieben wir. Auf IHN hoffen wir. Auf ihn sind wir getauft. Die Osternacht ist DER Tauftermin. Nun sind wir schon alle getauft. In der Osternacht und in der Osterzeit werden wir unser Taufversprechen erneuern. Die Fastenzeit, die österliche Bußzeit dient der Vorbereitung auf die Erneuerung unseres Taufversprechens.

Geheimnisvollerweise und vernünftigerweise wissen wir, dass Gott alles zum Guten lenkt für jene, die Gott lieben, die nach seinem ewigen Plan berufen sind.

Irgendwie wissen wir das, und irgendwie glauben wir das auch.

Aber im Getriebe des Alltags vergessen wir diese Wahrheit, und der Staub des Alltags legt sich darauf.

Darum bitten wir: „Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.“