Donnerstag, 9. November 2017

Weg und Ziel
Predigt zum 15. Sonntag im JK – LJ A – Jakobsberg, 16.7.2017

1. Lesung: Jesaja 55,10-11
2. Lesung: Römer 8,18-23
Evangelium: Mt 13,1-23

Der Weg ist das Ziel
Klingt gut, ist aber ein Irrtum
Weg ist Weg, und Ziel ist Ziel.
Der Weg ist verschieden vom Ziel,
und das Ziel ist verschieden vom Weg.
Es gibt viele kleine Ziele: morgens aus dem Haus, Ziel: Arbeitsplatz, Schule, Einkaufen. Für heute früh war ihr Ziel der Jakobsberg.
Zurück: Ziel: zu Hause.
Es gibt große Ziele: Urlaubsziele, Verkaufsziele, Steigerung der Produktivität oder der Gewinne
noch größere Ziele: Lebensziele.
Da wird es interessant.
Was ist Ihr Lebensziel? Wofür leben Sie?

Tagesgebet: Gott, du bist unser Ziel.
Wieso? Warum?
Weil ER sich zu unserem Ziel gemacht hat.
Das ist also sein Angebot, seine Ziel-Vorgabe.
Und dann sind wir am Zuge:
Wir haben die Freiheit, unseren Lebensweg auf dieses Lebens-Ziel, auf unseren Schöpfer und Vollender, hin auszurichten und zu gestalten.
Und wir haben die Freiheit, so zu tun und so zu leben, als gäbe es dieses Ziel nicht. Und es sind ja nicht wenige, die so für sich entschieden haben. Vor vielen Jahren: Statistik: fast 50 % der Christen glauben nicht an die Auferstehung der Toten, rechnen nicht mit einem Ewigen Leben. Erfahrung: Praktikum im Altenheim.
Diese Lebenseinstellung, diese Entscheidung könnte sich als ein verhängnisvoller Irrtum erweisen.
Aber so weit müssen wir nicht gehen,
so dramatisch muß es nicht kommen.
Es gibt die vielen kleinen Irrtümer im Alltag.
Wir alle können uns doch mal irren.
Irren ist menschlich. – Eben.
Und darum unternimmt Gott etwas.
Wiederum TG. Zwei Aktionen, Handlungen:
1.     Du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit.
2.     Und du führst sie auf den rechten Weg zurück.

Und wie tut er das? Dazu viele Möglichkeiten.
Am deutlichsten: jetzt in dieser Heiligen Messe. In den Lesungen / im Evangelium hat er zu uns gesprochen. Dein Wort ist Licht und Wahrheit, es leuchtet uns auf allen unsern Wegen.
Im Evangelium haben wir gehört, welches Schicksal dem Wort Gottes bestimmt ist. Dreifach scheitert es, und einfach kommt es zum Ziel.
Und das geschieht ja nicht irgendwie und irgendwo. Das sind ja nicht immer und nicht nur die anderen. Sondern das sind ja Bilder für unsere persönlichen Situationen:
-         Unsere Verschlossenheit dem Wort Gottes gegenüber.
-         Unsere Oberflächlichkeit.
-         Unser Nicht-hinhören.
-         Aber auch die Offenheit unseres Herzens, unsere Aufnahmebereitschaft.
Und so kommt das Wort Gottes doch zum Ziel und erreicht, was es sagt (Erste Lesung Jesaja).
aber nicht automatisch. Gott vergewaltigt uns nicht.
Er bittet um unsere Antwort, um unser Mittun.
Ok. So haben wir uns für eine christliche Lebensführung entschieden.
Und wiederum: nicht immer so konsequent, oft durchsetzt mit Bequemlichkeit, Verweigerung, nicht-hinhören, Verschlossenheit.
Und darum bitten wir: Gib allen, die sich Christen nennen (und das sind wir), also: gib uns die Kraft zu meiden, was diesem Namen widerspricht und zu tun, was unserem Glauben entspricht.

Die Kriterien sind: der Christen-Name und unser Glaube.
Und wie oft bleiben wir dabei auf der Strecke!
Mal mehr, mal weniger. Darum bitten wir am Beginn jeder Eucharistiefeier um Vergebung unserer Sünden. Und wenn wir mal schwer gesündigt haben, dann bietet Gott uns das Sakrament der Versöhnung an: die Beichte, jener wunderbare Quell der unerschöpflichen Barmherzigkeit Gottes.
Und dann bietet der Herr uns die eucharistische Speise: die Wegzehrung, wie man früher sagte.
Darum feiern wir sonntags die hl. Messe.
Weil wir diese Gnadenhilfen brauchen.

So können wir auf dem Weg bleiben, der uns zu unserem ewigen Lebensziel führt.

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